Stell Dir vor, Du sitzt entspannt auf einer Bank. Der Platz ist ruhig, kein Verkehr ist zuhören, und dank des etablierten „Urban Gardening“ ist er herrlich grün. Kinderspielen zwischen all den Pflanzen Verstecken, ältere Menschen sitzen auf den zahlreichen Bänken und unterhalten sich angeregt mit den Gärtnern oder den Kindern. RadfahrerInnen fahren gemächlich durch diese Idylle. Vielleicht hast Du Lust, Dich nochmal mit FreundInnen in einem der kleinen Cafés zu treffen, um dann einen Stadtbummel durch die über Fürths Grenzen hinaus bekannten individuellen Läden zu unternehmen. In dieser lebendigen Unternehmer Innenkultur gibt es immer etwas zu entdecken. Du freust Dich über das vielseitige Angebot oder kaufst einfach nur Deine Lebensmittel aus regionalem ökologischem Anbau. Vielleicht hat aber diesen Einkauf schon ein Mitbewohner Deines Mehrgenerationenhauses erledigt,weil er heute in der Gemeinschaftsküche für alle kochen möchte?Nach dem gemütlichen Stadtbummel steigst Du an einer der zahlreichen Haltestellen des kostenlosen ÖPNV in den Bus ein. Dein Bus hat weitgehend freie Fahrt, da der Autoverkehr nur noch außerhalb der Stadt zulässig ist. Ab und an begegnen Die elektrisch betriebene Lieferfahrzeuge. Du fährst am Hauptbahnhof vorbei. Dort nimmst Du wahr, wie einfach die Warenverteilung in die Stadtteile funktioniert. Auf dem Nachhauseweg siehst du fröhliche Kinder, die in den Seitenstraßen Ball spielen oder im dauerhaft offenen Schulhof an den Spielgeräten beschäftigt sind. Die Arbeitswege der Eltern sind kurz, die Arbeitszeiten flexibel und das Gehaltsgefüge so, dass ein ordentliches Auskommen gewährleistet ist, existenzielle Sorgen gibt es nicht, weil Ausbildung und Arbeitsplätze gesichert sind.
Nur ein Traum?!?
Du erwachst gerade von Deinem Tagtraum und stehst auf der Fürther Freiheit: Der Blick geht über eine nicht enden wollende steinerne Leere. Es ist laut, weil der Straßenverkehr in dieser Leere widerhallt. Im Hintergrund hörst Du die Bauarbeiten eines weiteren, nichtssagenden Einkaufszentrums. Dabei gibt es noch nicht einmal eine Lösung für ein Bestehendes. So richtig gefallen will es Dir nicht und Du begibst Dich nach Hause – allein, wenn Du Glück und Geld hast in ein schönes Häuschen am ruhigen Stadtrand. Manchmal beschleicht Dich die Angst, dass die Wohngegend eines Tages zu einsam wird: Menschen gehen weg, Du kennst niemanden mehr, die Geschäfte schließen. Hast Du Dir tatsächlich Dein Leben so vorgestellt? Um eine lebenswerte Stadt zu gestalten, müssen langfristige Visionen entwickelt werden, auch wenn sie zunächst utopisch anmuten. Das Festhalten an den gegenwärtigen Verhältnissen hält die Stadt in einem auf die Dauer weder ökologischen noch lebenswerten Status gefangen. Dies äußert sich in den eher reaktiven und fantasielosen Planungen der Stadt Fürth.1 Urban Gardening ist die meist kleinräumige, landwirtschaftliche Nutzung städtischer Flächen innerhalb von Siedlungsgebieten oder in deren direktem Umfeld. Die nachhaltige Bewirtschaftung der gärtnerischen Kulturen,die umweltschonende Produktion und ein bewusster Konsum der landwirtschaftlichen Erzeugnisse stehen im Vordergrund. Städtischer Gartenbau ist eine Sonderform der urbanen Landwirtschaft Fürth hat mehr verdient als seelenlose und beliebig austauschbare Konsumlandschaften oder nur mit dem Pkw erreichbare Einkaufszentren vor den Toren der Stadt. Es kann nicht akzeptiert werden, dass sich Städteplanung nur noch auf Ausweisung von Industriegebieten und Einkaufszentren reduziert. Die Stadt ist ein lebendiger Organismus jenseits von Steinen und Flächenversiegelung.Wir Grünen wollen der Soziologie und Ökologie einer menschlichen Stadt Rechnung tragen!
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