Kostenloses W-LAN für alle in der Fürther Innenstadt – das ist die Vision. Und die ist gar nicht mehr so fern, wie man meinen möchte. Denn es tut sich was in Fürth, von dem allerdings die wenigsten etwas mitbekommen.
„Die ursprüngliche Idee war, mit den Freifunker*innen zusammenzuarbeiten“, erklärt GRÜNEN-Stadtrat Philipp Steffen. „Freifunk steht für freie, nicht kommerzielle Kommunikation in öffentlich zugänglichen und unzensierten Netzen. In Eigenregie bauen Freifunker*innen solche Netze auf und warten sie. Der eigene W-LAN-Router wird anderen kostenlos zur Verfügung gestellt. Vorhandene freie Netze, die beispielsweise von Gastrobetrieben angeboten werden, können mit eingebunden werden.“ Die Vorteile gegenüber kommerziellen W-LAN-Anbietern liegen auf der Hand: W-LAN gibt es bei diesen nur gegen Voranmeldung, Mitgliedsbeiträge oder mit Zensurfiltern. Beim Freifunk kann man sich komfortabel und schnell einwählen ohne PIN etc. Die Stadt Erlangen arbeitet beispielsweise mit den Freifunker*innen zusammen und konnte so in der Innenstadt viele HotSpots einrichten.
Philipp Steffen erläutert: „Auch für die Bewohner der Innenstadt und jede*n einzelne*n Handynutzer*in hat das Vorteile, denn die Strahlenbelastung ist bei W-LAN deutlich geringer als beim Empfang der Daten über das Handynetz, egal ob 3G oder LTE-Technik.“
Als es an die Umsetzung der Idee ging, wollte die GRÜNEN-Stadtratsfraktion auf eine größere Lobby für das Vorhaben setzen und sprach die anderen Stadtratsfraktionen an. Ziel war ein gemeinsamer, fraktionsübergreifender Antrag. Nach vielen Abstimmungsgesprächen und Änderungsschleifen entstand schließlich ein Antrag, in dem sich alle wiederfinden konnten. Natürlich mussten an der einen oder anderen Stelle auch Kompromisse gefunden werden, beispielsweise wurde die Kooperation mit Bayern-W-LAN in den Antrag aufgenommen.
Die Mühe hat sich gelohnt, denn der Antrag wurde im März im Wirtschafts- und Grundstücksausschuss einstimmig beschlossen. Seitdem geht es um die konkrete Umsetzung. Die Stadt prüft mögliche Kooperationen und verschiedene Optionen, wie man beispielsweise städtische Liegenschaften für die Platzierung von Routern oder Richtfunkanlagen einbinden kann. Auch Gastro- und Einzelhandelsbetriebe werden angesprochen. Die Erprobungsphase hat begonnen, an vorerst zwei Zugangspunkten soll auch das vom Freistaat geförderte Bayern-W-LAN ausprobiert werden.
Philipp: „Ich freue mich, dass wir nach vielen Gesprächen und Abstimmungsprozessen im Hintergrund nun soweit sind, dass die Vision vom kostenlosen W-LAN in der Fürther Innenstadt bald umgesetzt wird. Vor allem für Jugendliche, die sich oft noch keine Flatrate-Verträge leisten können, ist das ein echter Pluspunkt!“
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