Die Stadt Fürth hat seit letzter Woche dank der GRÜNEN Stadtratsfraktion eine neue Stellplatzsatzung die auch Fahrräder berücksichtigt. Bezüglich der konkreten Regelungen zu den Fahrrad-Abstellplätzen ist die GRÜNE Fraktion jedoch verärgert.
In der Stellplatzsatzung wird die Herstellung und Bereithaltung von Kraftfahrzeugstellplätzen und Fahrrad-Abstellplätzen innerhalb und außerhalb von Gebäuden geregelt. In der Neufassung sollten Versäumnisse und Aktualisierungen überarbeitet werden. Bisher war das Fahrrad als Verkehrsmittel vollkommen ausgeblendet. Dank eines Antrages der GRÜNEN Stadtratsfraktion zum Bau- und Werkausschuss am 15. April 2015 wurden Fahrräder nun erstmals überhaupt in die Satzung aufgenommen. Die Nachbarstädte Nürnberg und Erlangen haben schon seit Jahren entsprechende Regelungen – Fürth hinkt hier, wie auch beim Nahverkehrsplan, der Busbeschleunigung oder dem Carsharing, wieder einmal den aktuellen Entwicklungen und Anforderungen einer modernen Großstadt um Jahre hinterher.
Die Regelungen zu den Fahrrad-Abstellplätzen sind im Detail zudem unzureichend, findet die GRÜNE Stadtratsfraktion: „Der Zusammenhang zwischen ausreichenden und qualitativ guten Fahrrad-Abstellplätzen und einer vermehrten Nutzung des Fahrrads ist längst nachgewiesen (z.B. sinus-Studie: Fahrrad-Monitor Deutschland 2011). Und dennoch wird dies hier in Fürth ignoriert. Um die Kriterien der Fürther-Fahrradstellplatzsatzung zu erfüllen, braucht man diese nicht zu überdachen, ebenso kann man auf Fahrradständer verzichten die ein sicheres anschließen der Fahrradrahmen ermöglichen. Somit werden aber Fahrräder nicht wirkungsvoll vor Diebstahl geschützt – hier hätte die Stadt Fürth ihren Beitrag leisten können, weiterhin als die „Sicherste Großstadt in Deutschland“ zu gelten, offensichtlich war dies aber nicht gewünscht – denn ein entsprechender Antrag der GRÜNEN Stadtratsfraktion wurde im Stadtrat abgelehnt. Zudem sind die Fahrräder auch noch schutzlos der Witterungen ausgesetzt, da auf eine Überdachung der Fahrrad-Abstellplätze bei Mehrfamilienhäusern verzichtet wurde, „da geht’s so manchen Mülltonnen wesentlich besser,“ wie aktuelle Wohnprojekte zum Beispiel im Eigenen Heim zeigen, denn die Mülltonnen werden in schicken wetter- und diebstahlgeschützten Häuschen aufbewahrt während die Fahrräder im Freien stehen. Hier hätte sich der Fürther Oberbürgermeister Jung ein Beispiel an seinem SPD-Oberbürgermeisterkollegen Florian Janik aus Erlangen nehmen können, denn in Erlangen gibt es entsprechende verbindliche Regelungen zur Überdachung von Fahrrad-Abstellplätzen.
Aus Sicht der GRÜNEN Stadtratsfraktion spiegelt dies deutlich die rückständige Fürther Verkehrspolitik wider, denn die Stärkung des Fahrradverkehrs gehört zu einer modernen Großstadt. Da lohnt sich ein Blick über den Tellerrand hinaus in andere Großstädte, auch außerhalb Deutschlands. „Mit einem gestärkten Fahrradverkehr wird tatsächlicher Klimaschutz praktiziert, die Gesundheit der BürgerInnen gefördert und eine Stadt gewinnt an Lebensqualität. Politik sollte Anreize zu einer solch guten Entwicklung schaffen und nicht ausbremsen. In diesem Fall wäre es so einfach gewesen. Leider hat die Fürther SPD das mal wieder vergeigt. Das ist schade für Fürth,“ bewertet die GRÜNE Stadtratsfraktion dieses Vorgehen.
PM – Stellplatzsatzung – In Fürth werden Mülltonnen besser behandelt als Fahrräder
Änderungsantrag StR 23-09-2015 – TOP 15 Neufassung der Stellplatzsatzung der Stadt Fürth
Änderungsantrag StR 29-07-2015 – Neufassung der Stellplatzsatzung der Stadt Fürth




Neuste Artikel
Familien Finanzen Finanzierung Haushalt Haushaltsberatungen Haushaltsplan Haushaltsrede Interaktiver Haushalt Kulturförderung Wirtschaftsförderung
Haushaltsberatungen 2025
Am 9. Dezember 2025 finden die Haushaltsberatungen der Stadt Fürth statt. In dieser großen öffentlichen Versammlung diskutieren Stadtrat und Stadtspitze, wofür die Stadt ihr Geld im kommenden Jahr ausgeben soll. Zum Entwurf der Verwaltung hat die GRÜNEN-Fraktion verschiedene Anträge gestellt, die Ihr in den beiden Dokumenten unterhalb im Wortlaut nachlesen könnt. Nach den abgeschlossenene Haushaltsberatungen…
Bau- und Werkausschuss Bauen Baugenehmigung baurechtlich Denkmalpflege Sanierung
Antrag: Abriss des „Batzenhäuslas“
2. Dezember 2025 – Ende November 2025 wurden alle Gebäude auf dem Grundstück Ulmenstraße 4 am Pegnitzgrund abgerissen, auch das ehemalige Gasthaus „Batzenhäusla aus dem 18. Jahrhundert, das zuletzt als Wohnhaus genutzt wurde. In den amtlichen Mitteilungen vom 10. September 2025 wurde allerdings die Baugenehmigung für den „Umbau einer Scheune mit Nebengebäude zu einem Wohngebäude…
Bäume Entsiegelung Familie Familien Innenstadt jüdisches Leben Jugendliche Kinder Klima Klimaanpassung Soziales Stadtbild Stadtentwicklung
Antrag: Wohnumfeldverbesserung in der Hallemannstraße
17. September 2025 – In der Hallemannstraße sind auf der Fahrbahn große Sperrflächen vorhanden, die Geschwindigkeit ist bereits auf 30 km/h beschränkt, es gibt so gut wie keinen Durchgangsverkehr (bzw. dieser könnte genauso gut über die Hirschenstraße erfolgen). Straße und Gehwege sind stark abgenutzt und müssten ohnehin in absehbarer Zeit gründlich saniert werden. Die Straße…
Ähnliche Artikel
Feuerwehr | Freizeit | Parken | Umweltschutz | Verkehr
Antrag: Einhaltung des Parkverbots auf den Grünflächen am Scherbsgrabenbad
11. September 2025 – An heißen Sommertagen hat das Sommerbad am Scherbsgraben einen enormen Zulauf. Vor allem in den Ferien sind der offizielle Parkplatz und das Parkhaus schnell voll. Einige schrecken dann auch nicht davor zurück, in den Grünflächen entlang der Straßen in der Umgebung zu parken. Das schadet nicht nur den Grünflächen und den…
Innenstadt | Metropolregion | Verkehr | Verkehrsführung | Verkehrsplanung
Antrag: Sachstand Verlegung der B8 auf die Südwesttangente
10. September 2025 – Schon lange würden es die Städte Fürth und Nürnberg begrüßen, wenn der Streckenverlauf der B8 auf die Südwesttangente verlagert würde. In Fürth könnte man so Unannehmlichkeiten für die Anwohner*innen durch den starken innerstädtischen Verkehr entlang der aktuellen Strecke Würzburger Straße, Kapellen-, Henri-Dunant-, Königs- und Nürnberger bzw. Gebhardtstraße deutlich verringern sowie städtebauliche…
E-Mobilität | E-Roller | Familien | Innenstadt | Jugendliche | Sicherheit | Verkehr | Verkehrsmittel | Verkehrssicherheit | Verkehrswende
Feste Abstellzonen für E-Roller reduzieren Gefahren
Seit fünf Jahren leisten Leih-Elektroroller auch im Fürther Stadtgebiet ihren Beitrag zur Micro-Mobilität, man hat sich an den Anblick gewöhnt, sie werden als Fortbewegungsmittel gut angenommen. Dennoch scheiden sich bei diesem Thema die Geister: Für die Einen ist es eine schnelle Möglichkeit, um beispielsweise von der U-Bahn zur Arbeitsstelle zu kommen, für andere ein Dauerärgernis,…