Die Grüne Fraktion appelliert an den Stadtrat sich sämtliche Aspekte nochmals gut durch den Kopf gehen zu lassen
„Die Grundlagen des heutigen Beschlusses sind noch sehr vage: es gibt bisher darin keinerlei greifbares Konzept, die Kosten des Umbaus werden noch überhaupt nicht beziffert und darüber hinaus gibt es keinerlei Wirtschaftlichkeitsberechnung. Dazu gibt es die Idee, dass private Investoren die Hälfte aller Kosten tragen werden. Mit einer derartigen Projektvorstellung würden Sie als Unternehmer*in bei einer Bank noch nicht einmal einen Hosenknopf bekommen!“ ärgert sich die Grüne Fraktion.
Die Wirtschaftlichkeit des Wochenmarktes steht in der Tat spätestens seit der Bekanntgabe der Ansiedlung des tegut-Supermarktes im Carree’Fürther Freiheit stark im Zweifel. Tegut steht für regionale und ökologische Produkte und wird in Zukunft ebenerdig mit fast 1.600 m2 im Wöhrl-Gebäude sehr zentral und in bester Lauflage unmittelbar neben dem geplanten neue Fürther Wochenmarkt sein. Damit ist tegut, neben Edeka und Rewe, eine klare zusätzliche Konkurrenz für den Wochenmarkt.
Grundsätzlich blicken die Grünen zurück auf einen errungenen Erfolg, denn der Standort des neuen Fürther Wochenmarktes soll nunmehr hauptsächlich in der Rudolf-Breitscheid-Straße sein. Noch Anfang des Jahres war die Straßen nicht einmal in der Diskussion gewesen. Das heutige Abstimmungsergebnis ist dennoch vorhersehbar: SPD und CSU werden sich dafür aussprechen und die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN dagegen. Der dauerhafte Erhalt der Bäume und der innerstädtischen Grünfläche ist hierbei das schwerwiegendste Argument für die Positionierung der Grünen: „Die Beschlussvorlage der Verwaltung weist mit dem Text „Rudolf- Breitscheid-Straße mit Einbeziehung von Teilen der Konrad-Adenauer-Anlage“ eine derart unpräzise und dehnbare Formulierung auf, dass wir hier einfach nur dagegen stimmen können. Mithilfe genau dieser diffusen Formulierung kann in ein paar Monaten wieder alles verwaschen werden und die Absichtserklärungen darüber, welche befestigten Wege genutzt werden und wie der Baumschutz erwirkt wird, sind dann hinfällig,“ so die Grüne Stadtratsfraktion.
Aber auch eine Begrenzung auf die befestigten Wege und Flächen im Antrittsbereich von der Rudolf-Breitscheid-Straße bis zum Musikpavillon ist nicht ausreichend, da diese befestigten Flächen für eine Marktnutzung viel zu klein sind und die Besucher*innen daher zwangsläufig in die Grünflächen ausweichen müssen. Zudem gehen viele Vorschläge aus dem Projektbeirat die eine Ausweitung in die Grünanlage wünschen, viel weiter als die Beschlussvorlage (siehe hierzu „Rückmeldungen aus dem Beirat“ – die Stellungnahmen der Beiräte zum Entwurf „Empfehlung Beirat Entwicklungskonzept Wochenmarkt“). Darüber hinaus hält z.B. der Wirtschaftsbeirat der Stadt Fürth einen neuen Fürther Wochenmarkt ohne umfangreiche Nutzung der Konrad-Adenauer-Anlage für wirtschaftlich nicht tragfähig. Ein dauerhafter und nachhaltiger Schutz der Grünanlage kann aus Sicht der Grünen Stadtratsfraktion daher nur erreicht werden, wenn man von Beginn an jegliche Marktnutzung in der Konrad-Adenauer-Anlage ausschließt!
Die Grüne Fraktion positioniert sich in der Standortfrage Wochenmarkt gegen eine kommerzielle Nutzung der Konrad-Adenauer-Anlage, schließt die Rudolf-Breitscheid-Straße zwischen Friedrichstraße und Gustav-Schickedanz-Straße als möglichen Standort dabei aber nicht aus. Jedoch muss vor einer endgültigen Standortentscheidung ein schlüssiges Konzept auf den Tisch. Wenn die Grünen den Bahnhofsplatz auf die Agenda bringen, dann meinen sie ausdrücklich nicht die derzeitige Ist-Situation. Eine Variante Bahnhofsplatz bedeutet für die Grüne Stadtratsfraktion immer ein komplett verändertes und baulich umgesetztes Konzept. Dies beinhaltet eine vollständige Neuplanung der Seitentrakte des Bahnhofsplatzes incl. Ver- und Entsorgungsleitungen, Barrierefreiheit und sonstiger Infrastruktur für die Marktbeschicker.
PM 16.12.2015 Wochenmarkt: Grüne Fraktion appelliert an den Stadtrat
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