29. Januar 2020 – Die Gustavstraße ist mit der historischen Bausubstanz aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert ein städtebauliches Juwel in Fürth. Fast alle Häuser stehen unter Denkmalschutz. Eine ausgeprägte Kneipenszene lädt zum Verweilen ein.
Allerdings leidet die Aufenthaltsqualität darunter, dass die Gustavstraße nach wie vor eine Durchgangsstraße ist. Zugeparkte Gehwege und Einfahrten, laute Fahrgeräusche durch das Kopfsteinpflaster, wild abgestellte Fahrräder, gefährliche Situationen durch Lieferwagen in zweiter Reihe … hier gibt es deutliches Verbesserungspotenzial.
Wie eine gelungene Verkehrsberuhigung aussehen kann und welche Vorteile das hat, kann man am Beispiel Grüner Markt erleben. Im Gegensatz zum Grünen Markt, der keine Verkehrserschließungsfunktion hat, kann man allerdings die Gustavstraße nicht komplett für den Verkehr sperren. Die Anwohner*innen müssen nach wie vor zu ihren Häusern kommen können, auch Gewerbetreibende müssen zum Be‐ und Entladen in die Straße fahren.
Doch den Durchgangsverkehr und den Parksuchverkehr kann man deutlich reduzieren – durch die Ausweisung von Anwohnerparkplätzen und Ladezonen. Der Wegfall der öffentlichen Parkplätze macht Platz für mehr Bäume und mehr Fahrradständer für Anwohner*innen, Kneipengäste und Kund*innen der Gewerbetreibenden. Durch die Beschränkung der Durchfahrt sinkt auch der Geräuschpegel, der wegen des Pflasterbelags hier höher ist als in anderen Straßen.
Ob man die Straße letztendlich als Fußgängerzone oder Verkehrsberuhigten Bereich/Spielstraße ausweist, ist eine Frage, die die Verwaltung klären muss. Die Aufenthaltsqualität wird sich durch die Verkehrsberuhigung jedenfalls signifikant erhöhen und dem historischen Ensemble viel Flair zurückgeben.
Zur Sitzung des Bau‐ und Werkausschusses am 5. Februar 2020 stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
Um die Aufenthaltsqualität in der Gustavstraße zu erhöhen, unterbindet die Stadt Fürth den Durchgangsverkehr. Die Verwaltung prüft dazu die Ausweisung eines Verkehrsberuhigten Bereichs oder die Einrichtung einer Fußgängerzone.
Feste Bestandteile des neuen Konzepts müssen sein:
– Durchfahrtsverbot für den normalen motorisierten Verkehr
– Reduzierung der öffentlichen Parkplätze, Ausweitung des Anwohnerparkens
– Ladezonen für Gewerbe und Kurierdienste
– Kurzzeitparkplätze für Anwohner*innen zum Be‐ und Entladen und für Kund*innen
– Deutlich mehr Fahrradständer – für Anwohner*innen und Kneipenbesucher*innen
– Mehr Bäume
Ergebnis:
Der Bauausschuss unterstützt die GRÜNEN-Idee, die Verwaltung wird entsprechende Details zur Umsetzung planen und die Plaungen wieder vorlegen.
Dieser Antrag als pdf-Datei:
Neuste Artikel
Ämter Bürgeramt Bürokratie Stadtverwaltung Verwaltung
Mehr Transparenz für Verwaltungsvorgänge durch Vorgangs-Status-ID
Jede*r kennt die Sendungsverfolgung vom Warten auf ein Paket: Moderne Dienstleistungsbetriebe arbeiten oft mit sogenannten „Tickets“, die einem Vorgang oder einer Anfrage zugeordnet werden – selbstverständlich nur auf Wunsch und mit Einwilligung der Betroffenen. Einzelne Bearbeitungsschritte können dann über das Ticket angesehen werden. Oft werden beim Erreichen von bestimmten Zwischenschritten Nachrichten an die Bürger*innen verschickt….
Bauen Energie Energieverbrauch Energiewende Erneuerbare Energien Klimaschutz Regenerative Energien Solarenergie Windenergie
Erfolgreiche Umsetzung einer GRÜNEN-Idee: Die Energiekarawane
Es ist nicht immer einfach und die Bretter, die wir bohren müssen, sind in der Regel recht dick. Aber es gelingt uns trotzdem immer wieder, genügend Stadträt*innen anderer Fraktionen von grünen Ideen zu überzeugen. Aktuelles Beispiel: die „Energiekarawane“: Hinter dem Begriff verbirgt sich eine aufsuchende Energieberatungskampagne für Privatpersonen. Ziel ist es, Energiesparmaßnahmen zu bewerben und…
Bundestagswahl Stadtgesellschaft Vandalismus Wahl Wahlkampf
Neuer Ansatz gegen Vandalismus bei Wahlplakatet
So starken Vandalismus wie bei den Plakaten zur Bundestagswahl hatten wir noch nie. Auch die Wahlwerbung der meisten anderen Parteien war Diebstahl, Zerstörung, Beschmieren und Bekleben in bislang nicht gekanntem Ausmaß ausgesetzt. Abgesehen davon, dass diese Straftaten eine wirklich bedenkliche Entwicklung hinsichtlich des Respekts vor unserer Demokratie zeigen und hier in erheblichem Ausmaß Materialien und…
Ähnliche Artikel
Freizeit | Gastronomie | Innenstadt | Mehrweg | Mehrwegbecher | Müll | Müllvermeidung | Naturschutz | Pfand | PFAS | Plastikmüll | Umwelt | Umweltschutz
Hindernisse bei der Einführung einer Verpackungsabgabe
Die Stadt Tübingen hat es getan: Seit Anfang 2022 wird dort eine Abgabe auf Einwegverpackungen fällig: 50 Cent pro Becher oder Box, 20 Cent pro Besteck. Die Abgabenpflicht betrifft Gaststätten, Restaurants, Cafés und Imbissläden, aber auch Bäckereien, Metzgereien, Lebensmittelgeschäfte und Tankstellen, die Getränke und Speisen in Einweg-Verpackungen im Angebot haben. „Eine Super-Idee!“, findet GRÜNEN-Stadträtin Gabriele…
Bauen | Innenstadt | Parkplätze | SeniorInnen | Soziales | Stadtbild | Stadtentwicklung | Stadtgemeinschaft | Studenten
Ärgerlich: Keine Wohnungen für Studierende im Hornschuch-Campus
Eine Kombination von seniorengerechten Wohnungen und Apartments für Studierende sollte im Gebäudekomplex des künftigen Hornschuch-Campus entstehen. „Doch ganz offensichtlich ist man in Fürth mal wieder auf leere Versprechungen von altbekannten Investoren hereingefallen“, so die Einschätzung von GRÜNEN-Stadträtin Xenia Hasenschwanz. Eines der größten Probleme im Alter ist die zunehmende Vereinsamung. Seniorengerecht wäre daher eine Wohnform, in…
Bauen | Jugend | Stadtbild | Stadtentwicklung | Stadtgesellschaft
Historischer Lokschuppen: Geht’s jetzt tatsächlich vorwärts?
Schon seit Beginn der Entwicklung des ehemaligen Güterbahnhof-Geländes zum „Hornschuch-Campus“ drängen die Fürther GRÜNEN-Stadträt*innen auf den Erhalt und die kulturelle Nutzung des historischen Lokschuppens. „Nach Jahren des vermeintlichen Stillstands und einigen Nachfragen unserer Fraktion scheint sich nun tatsächlich etwas zu tun“, berichtet der Fraktionsvorsitzende Kamran Salimi. Das Eigentümerunternehmen P&P arbeitet an einem Nutzungskonzept. Das wurde…