18. Juni 2021 – Urbanes Grün, das haben die vergangenen Hitzesommer deutlich gezeigt, übernimmt eine zunehmend wichtigere Rolle bei der Anpassung von Städten an die Folgen des Klimawandels. Ein zentrales Element sind dabei die Straßenbäume: Sie können im Sommer den Hitzestress für die Bewohner*innen reduzieren, indem sie den Straßenraum und die Hausfassaden verschatten. Gleichzeitig ist es möglich, Niederschlagswasser in Pflanzgruben einzuleiten und es dort versickern zu lassen. Damit können Straßenbäume auch einen wichtigen Beitrag bei der Überflutungsvorsorge übernehmen. Relevant ist dabei unter anderem, dass die Pflanzgruben entsprechend gestaltet werden. Hierfür gibt es verschiedene, in der Literatur gut dargestellte Möglichkeiten, die in anderen Städten entwickelt und bereits erprobt wurden.
Durch Versickerung von Regenabflüssen kann der Regen von städtischen Oberflächen, aber auch privaten Dachflächen in Pflanzgruben und Grünanlagen eingeleitet werden. Auf diese Weise wird bei Starkregen die Kanalisation entlastet ‐ so kann ein wichtiger Beitrag zur Überflutungsvorsorge geleistet werden. Gleichzeitig wird das Wurzelwachstum der Bäume begünstigt, was langfristig deren Vitalität und Stabilität erhöht. Bei der Sanierung von Straßenoberflächen sollten daher künftig Regenwasser‐Querungen mitgedacht werden, die das Wasser in Grünanlagen führen, beispielsweise bei den anstehenden Arbeiten rund um die Willy‐Brand‐Anlage. Beim konkreten Beispiel Stadtpark könnte man Übermengen, die Bäume und Grünanlage nicht auf einmal aufnehmen können, sogar über den Wasserfall an der Hans‐Schiller‐Allee im Park in den Weiher einleiten.
Als Grundlage für innovative Konzepte dienen zusammenhängende Vorsorgesysteme, die im Fall eines Starkregens das überschüssige Wasser im öffentlichen Raum versickern, temporär zurückhalten und ‐ wo es notwendig ist ‐ möglichst schadensfrei in die angrenzenden Kanäle ableiten.
Wichtige Komponenten sind hierbei
‐ begrünte Straßen (mit den entsprechend umgestalteten Pflanzgruben)
‐ Wasser speichernde Grünflächen
‐ Wasser speichernde sowie Wasser ableitende Straßen
‐ eine Straßensanierung, bei der entsprechende Regenwasser‐Querungen in Grünanlagen mitgedacht werden.
Internationale Beispiele für verschiedene Systeme gibt es z.B. für folgende Städte
‐ Großformatige Steine ‐ Beispiel: Stockholm, Schweden
‐ Mittelgroße Steine ‐ Beispiel: New York City, USA
‐ Feine Böden ‐ Beispiel: Melbourne, Australien
‐ Rigolenkörper‐Systeme ‐ Beispiel: Toronto, Kanada
‐ Feinsubstrat Skeletterde: Graz, Österreich
‐ Wassersensible Straßenraumgestaltung, Projekt in der Hamburger HafenCity
‐ Cloudburst Managementplan der Stadt Kopenhagen.
Zur Sitzung des Umweltausschusses am 25. Juni 2021 stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
Die Verwaltung prüft im Rahmen ihrer Klimaschutz‐ und Klimaanpassungsmaßnahmen, wie Straßenbäume als Komponente der Überflutungs‐ und Hitzevorsorge zum Wohl der Bürger*innen umfassender einbezogen werden können. Dabei beantwortet sie auch folgende Fragen:
1. Wie können Pflanzgruben in der Stadt der Zukunft gestaltet werden, die die Versickerung von Regenabflüssen gewährleisten und gleichzeitig die Vitalität der Bäume fördern?
2. Wie kann Niederschlagswasser von Gebäuden in Grünanlagen u.ä. geführt werden?
3. Wie kann ein innovatives Konzept zur Überflutungsvorsorge für Fürth aussehen, in dem die Pflanzgruben der Straßenbäume einen wichtigen Bestandteil darstellen?
Dieser Antrag als pdf-Datei:
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