Schon im September 2020 beantragte die GRÜNEN-Stadtratsfraktion im Jugendausschuss regelmäßige temporäre Spielstraßen im Fürther Stadtgebiet. Stadträtin Hanne Wiest erläutert, was sich dahinter verbirgt: „Früher spielten Kinder vor allem draußen. Im heutigen Wohnumfeld einer dicht besiedelten Stadt, in der die Straßen vom Autoverkehr dominiert sind, ist das kaum mehr möglich. Fangen spielen, Inliner fahren, Ballspiele, Kreidebilder malen, Federball, Hüpfgummi und Springseil spielen – all das ist für Kinder mitten in der Stadt nur dann erlebbar, wenn man ihnen für eine gewisse Zeit den Raum zur Verfügung stellt, der sonst den Autos vorbehalten ist.“ Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert und unterstützt den Ausbau von konkreten Straßenspielprojekten, da es in Studien belegen konnte, dass sich die Möglichkeiten zum selbstbestimmten Spielen entscheidend auf die Lebensqualität und Entwicklungschancen von Kindern auswirken. Doch Spielnachmittage im Freien kommen nicht nur dem Bewegungsdrang von Kindern zugute, sie haben auch positive Auswirkungen auf das soziale Zusammenleben der Generationen und stärken das Gemeinschaftsgefühl in der Nachbarschaft.
Anlässlich des Weltkindertags wurde am 13. September 2020 in der Schindelgasse für einige Stunden eine Spielstraße eingerichtet. Die Aktion stieß auf regen Zuspruch und war ein voller Erfolg.
Um die Schwelle für die Beantragung möglichst niedrig zu halten, muss der Genehmigungsprozess für Eltern und andere private Initiativen so unkompliziert wie möglich gestaltet werden. Daher beantragten die GRÜNEN-Stadträt*innen, dass die Stadt sicherstellt, dass Anträge auf temporäre Sperrung von Straßen für die Einrichtung von Spielstraßen zügig und unbürokratisch genehmigt werden. Der Ausschuss befürwortete den Antrag und die Verwaltung sollte nach entsprechenden Möglichkeiten suchen und auch Vorschläge auch für ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren unterbreiten.
Von den „Spielstraßen“ hat man seitdem nichts mehr gehört, aber im Mai verkündete die Stadt, man wolle „Sommerstraßen“ einrichten. Von dem ursprünglichen GRÜNEN-Antrag war allerdings im großen Pressebericht dazu nichts mehr zu lesen.
„Ob man es Spielstraßen oder Sommerstraßen nennt – der Inhalt ist der gleiche“, sagt Hanne Wiest. „Treffpunkte für Jung und Alt, für Kinder zum Spielen, Plaudern, Nachbarn kennenlernen und das draußen an der frischen Luft.“
Zwei Straßen(abschnitte), durch die sonst Autos fahren, sollen für zehn Sommerwochen für den Auto- und Radverkehr gesperrt und zur Spielstraße bzw. Sommerstraße umfunktioniert werden.
Die Fürther*innen konnten Vorschläge einreichen, welche Straßen mit Pflanzkübeln, Parklets oder mobilen Stadtmöbeln zur Aufenthaltsfläche umgestaltet werden sollen. Autos müssen draußen bleiben, nur Feuerwehr und Rettungskräfte und Feuerwehr sind erlaubt. „Wir freuen uns sehr, dass dieser tolle GRÜNEN-Vorschlag schon in diesem Sommer umgesetzt wird“, so Hanne Wiest. „Gerade die Familien in engen Innenstadtwohnungen haben unter den Corona-Beschränkungen sehr gelitten. Die Kinder können den zusätzlichen Platz zum Spielen und Toben gut gebrauchen und die Erwachsenen kommen wieder mehr in Kontakt mit ihren Nachbar*innen, was das soziale Miteinander fördert. So eine Sommerstraße ist wie ein Nachbarschaftshaus im Freien.“
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