12. November 2017

Liebe Mitglieder, Interessierte und Freund*innen,

unser neuer Newsletters erstreckt sich über den Zeitraum der 11 Wochen zwischen dem 21. August und dem 5. November 2017. In verschiedenen Rubriken berichten wir wieder über unsere politische Arbeit im Fürther Stadtrat:

- Veranstaltungshinweis: 23.11. Volle Transparenz - Gespräche im Glaspalast
- Die Gute Nachricht:
Keine Parkplätze in der Grünfläche am Hallplatz
- Unsere Fraktionsarbeit in Zahlen

- Ausgewählte Themen und Termine im Fokus: Besuch in der Obdachlosen-Unterkunft Oststraße, Kleine Geschäfte erhalten für lebendige Stadtteile, Höherer Energie-Standard und bessere Luft an Fürther Schulen, Umbenennung Schwammberger Straße, Mehr Platz für gute Hortbetreuung 
- Verhalten bei ausgewählten Abstimmungen: Bebauungsplan "Westlich Magnolienweg"
- Hintergrund: Saubere Luft
- Pressemitteilungen
- Anträge
- Mathilde 24: Ehrung von Dagmar Svoboda
- Kontakt

Die anstehenden Termine der Stadtratsfraktion findet Ihr auf unserer Webseite
www.gruene-fuerth.de/stadtrat .

Wir wünschen eine schöne Adventszeit und viel Spaß beim Lesen!

Die Fürther Stadträt*innen der GRÜNEN-Fraktion

Barbara Fuchs                         Harald Riedel                        Philipp Steffen

                    Waltraud Galaske                     Kamran Salimi                      Dagmar Svoboda

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Einladung

Volle Transparenz - Gespräche im Glaspalast

Hintergrundgespräch zu den Haushaltsberatungen der Stadt Fürth

Mittwoch, 23.11, 19 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)
Glaspalast Fürth, Theresienstraße 30-34

Wie sieht ein städtischer Haushaltsplan aus? Was wird in den jährlichen Haushaltsberatungen der Stadt Fürth eigentlich beraten? Wie laufen diese Beratungen ab? Welche Ideen haben wir GRÜNEN-Stadträt*innen zum diesjährigen Haushaltsplanentwurf?

Rund ums Thema „Haushaltsberatungen“ wollen wir transparent informieren, Hintergründe erläutern und mit Fürther Bürger*innen diskutieren – offen und ehrlich.

Wir haben uns entschlossen, das Veranstaltungsformat „Volle Transparenz – Gespräche im Glaspalast“ fortzusetzen, nachdem wir zur ersten Veranstaltung dieser Art im Juni sehr positive Rückmeldungen erhalten haben. Auch diesmal stehen wir wieder gerne Rede und Antwort zu unserer Arbeit im Stadtrat und wollen Fürther Bürger*innen in den Dialog einbeziehen – ein erster Schritt Richtung Bürgerbeteiligung und Bürgerhaushalt.

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Die Gute Nachricht

Antrag: Ausreichende Fahrradabstellmöglichkeiten bei öffentlichen Veranstaltungen

Keine Parkplätze in der Grünfläche am Hallplatz

Am 11. Oktober stand im Bau- und Werkausschuss unter TOP 3 die Neugestaltung des Hallplatzes auf der Tagesordnung. Der Hallplatz soll zusammen mit den Flächen zwischen Theatervorplatz und den Vorplätzen vor dem Amtsgericht und der Kirche Unsere Liebe Frau grüner werden und durch einen deutlicheren Platzcharakter eine angenehmere Aufenthaltsqualität bieten.

Paradoxerweise sah die vorgelegte Planung vor, zwei gepflasterte Plätze autofrei zu machen und grüner zu gestalten und stattdessen die vorhandene Grünanlage mit altem Baumbestand durch den Bau einer Parkplatzstraße parallel zur Alexanderstraße zu zerschneiden und mitten in der Grünanlage 18 Parkplätze zu schaffen. So hätte man die Aufenthaltsqualität in einer bestehenden Grünanlage der grüneren Umgestaltung von bisher gepflasterten Flächen geopfert.

Die Pflegerin des Städtischen Grüns, unsere Fraktionskollegin Waltraud Galaske, stellte daher einen Änderungsantrag, der einstimmig angenommen wurde.

In der Beschlussfassung ist nun die Maßgabe enthalten, dass „die Zerschneidung der Grünfläche zwischen Kirche und Alexanderstraße unterbleibt.“ Nachdem im benachbarten Parkhaus des City Centers genügend Parkplätze zur Verfügung stehen, einigte man sich ebenfalls auf den Zusatz „Der Entfall der dort vorgesehenen Parkplätze wird im Interesse einer in sich geschlossenen Grünfläche hingenommen.“

Ein echter GRÜNER Erfolg in der Stadtplanung!

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Unsere Fraktionsarbeit in Zahlen

Im Zeitraum von 21. August 2017 bis 5. November 2017 (11 Wochen) haben die Mitglieder der GRÜNEN Stadtratsfraktion Fürth

... 4 öffentliche Anträge im Stadtrat und in Ausschüssen gestellt, zuzüglich einiger nicht öffentlicher Anträge.

... an 2 Stadtratssitzungen und 24 Ausschuss- und Beiratssitzungen teilgenommen.

... 6 Fraktionssitzungen und interne Besprechungen abgehalten.

... an 114 Terminen mit Verbänden, Vereinen und anderen Interessensgruppen teilgenommen.

Auch wenn mehrere Stadträt*innen den Termin wahrgenommen haben, wurde dieser natürlich nur einmal gezählt. In diesem Zeitraum lagen 4 sitzungsfreie Wochen.

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Ausgewählte Themen und Termine im Fokus

Hier stellen wir ausgewählte Veranstaltungen, Diskussionen, Preisverleihungen, Sitzungen, Besuche bei und von Interessentengruppen etc. vor, an denen die Fraktion teilgenommen hat.

Besuch in der Wärmestube

Besuch in der Obdachlosen-Unterkunft Oststraße

Am 18. Oktober hat Dagmar Svoboda wieder einmal in der Oststraße in den Übergangshäusern für wohnungslose Menschen vorbeigeschaut. Als Stadträtin ist sie die Pflegerin der Wärmestube und der Obdachlosenunterkünfte. Die mitgebrachten Püppchen und Kuscheltiere, die die Frauen vom Nürnberger „Nadelglück“ gestrickt hatten, brachten die Kindergesichter zum Strahlen. Die Erwachsenen freuten sich über selbst gemachte Marmelade. „Wenn ich sehe, mit welchen Kleinigkeiten man den Leuten hier eine Freude machen kann, dann rührt mich das. Für mich ist es sehr schwierig, mit anzusehen, wie chancenlos diese Menschen sind, die durch alle Raster gefallen sind“, beschreibt Dagmar Svoboda ihre Eindrücke.

In den einfachen Übergangshäusern in der Oststraße leben inzwischen deutlich mehr Menschen als ursprünglich vorgesehen. Und die Bewohnerstruktur ist sehr heterogen: Menschen, die sich akut in einer Krise befinden oder dauerhaft ohne Obdach, ohne Geld, ohne Arbeit und mit wenig Aussicht auf Zukunft hier leben. Alkoholiker, Drogensüchtige und Strafentlassene genauso wie Demenzkranke und Menschen, die unter Verfolgungswahn leiden. Daneben Asylbewerber, Menschen, die im Alter wohnungslos geworden sind oder rumänische Frauen, die ihren Kindern eine bessere Zukunft bieten wollen, sich einbringen und sich beispielsweise bei den Vorbereitungen von Hausfesten rege beteiligen.

Die rund 200 Bewohner leben sehr beengt und es fehlt an vielem: Spannbetttücher, Bettwäsche, Haushaltswaren, Kochplatten. Dagmar Svoboda bittet vor allem um Spenden für die ca. 40 Kinder: „Vielleicht stehen in dem einen oder anderen Keller Kinderroller, Kinderfahrräder oder ein Bobbycar herum, das nicht mehr gebraucht wird. Hier könnten die Sachen wieder richtig sinnvoll eingesetzt werden. Gemeinsam mit der Sozialreferentin wollen wir hier mit den Sozialpädagogen vor Ort für Verbesserungen sorgen. Oft sind es ganz einfache Dinge, die den Alltag der Bewohner erleichtern und verschönern. Dazu werde ich auch weiterhin genau hinschauen, was gerade am Nötigsten fehlt“, so Dagmar Svoboda.

 

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Kleine Geschäfte erhalten für lebendige Stadtteile

In der Oststadt gibt es Trauriges zu vermelden: Mit dem „Barbante“ schließt nicht nur eine ausgezeichnete Bäckerei und Konditorei, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil.

GRÜNEN-Stadtrat Philipp Steffen hat sich am 22. Oktober mit Anwohnern getroffen, die die Politik in der Pflicht sehen: „Die Schließung war zu diesem Zeitpunkt zwar schon beschlossene Sache, aber es bestand Einigkeit, dass für ähnliche Fälle in der Zukunft vorgebeugt werden muss, um wenigstens die wenigen kleinen Traditionsgeschäfte, die es noch gibt, zu erhalten.“

Gab es noch in den 1990er Jahren eigentlich überall in Fürth fußläufig erreichbare Läden des täglichen Bedarfs in der Nachbarschaft, die nebenbei auch als Treffpunkte für die Nachbar*innen dienten, so haben sich seitdem zwei Dinge geändert. Erstens wurden, auch in Fürth, großzügig Einzelhandelsflächen auf der grünen Wiese genehmigt. Die Folge ist ein Aussterben der Ortskerne. Man geht nicht mehr einkaufen, man fährt (meist mit dem Auto). Zweitens sind die Mieten in den letzten Jahren in Fürth rasant gestiegen, gerade auch für Gewerbeflächen. In der Innenstadt werden angestammte Geschäfte des Einzelhandels verdrängt, es ziehen Maklerbüros, Anwälte, Filialisten und Franchise-Ketten ein.

Diese neuen Nutzungen haben aber keine stadtteilprägende Treffpunkt-Funktion, wie sie z.B. Barbante hatte. „Unsere Gewerbepolitik muss sich grundlegend ändern und kleine, inhabergeführte Geschäfte aktiver unterstützen, sonst sterben sie komplett aus“, davon ist Stadtrat Philipp Steffen überzeugt.

 

Doch was kann man tun? Nicht jeder Handelsketten-Neubau am Stadtrand, der wohnortnahen Läden Konkurrenz macht, muss genehmigt werden. In diese Kerbe schlägt das grüne Volksbegehren gegen den Flächenverbrauch: Eine Begrenzung neuer Gewerbeflächen würde nicht nur dem Erhalt von Landwirtschaftsflächen und Natur dienen, sondern auch denjenigen Geschäften, die noch dort sind, wo die Menschen wohnen.

Ein weiterer konkreter Ansatz könnte in einem vorbeugenden Unterstützungsangebot für kleine, stadtteilprägende Geschäfte liegen: So könnte das Wirtschaftsreferat der Stadt Fürth die Betriebe beraten, Werbemaßnahmen unterstützen oder im Gespräch mit Vermietern vermitteln. Der Erhalt kleiner, inhabergeführter Betriebe wäre nicht nur gut für das Image unserer Stadt, er wäre auch ein wertvoller Beitrag zur Lebensqualität in den Stadtteilen

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Volle Transparenz - Gespräche im Glaspalast

Höherer Energiestandard und bessere Luft an Fürther Schulen

Das Helene-Lange-Gymnasium wird generalsaniert, doch bei Energiekonzept und Luftqualität in den Klassenräumen soll gespart werden, wenn es nach OB Jung und der SPD-Fraktion geht.

Energiekonzept

In den Ausschreibungsunterlagen für die Architekten heißt es: „Bei der Erstellung des Energiekonzepts ist die aktuelle Fassung der EnEV und des EEWärmeG einzuhalten.“

Was sich auf den ersten Blick gut liest, heißt mit anderen Worten lediglich: Man möchte sich lediglich an zwingend geltendes Recht halten. Denn Energie-Einspar-Verordnung und Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz regeln den gesetzlichen Mindeststandard, also den untersten, gerade noch zulässigen Standard. Weniger wäre gar nicht erlaubt. Doch sich nur an den gesetzlichen Mindestvorgaben zu orientieren, ist dem GRÜNEN-Stadtrat Harald Riedel zu wenig: „Hier entsteht ein Gebäudekomplex, der für Jahrzehnte als Schule genutzt werden soll. Warum baut man hier mit dem Minimalstandard und legt nicht höhere Maßstäbe an? Auf die vielen Jahre der Nutzung gesehen, ließen sich beispielsweise mit einem höheren Energiestandard Betriebskosten einsparen.“

Die Energieeinsparung hat noch einen anderen wichtigen Aspekt: Wenn die Stadt Fürth ihre Klimaschutzverpflichtungen erfüllen will und die Klimaschutzzusage im Rahmen der Metropolregion einhalten will, dann darf sie eine solche Gelegenheit nicht verstreichen lassen. Eine Baumaßnahme, die gerade einmal den heutigen Mindeststandard einhält, ist weder nachhaltig noch zukunftsfähig.

Der Antrag im Bau- und Werkausschuss, einen über die EnEV hinausgehenden energetischen Standard für die Gebäude vorzusehen, wurde abgelehnt… gegen die zwei Stimmen der GRÜNEN-Stadträte, versteht sich.

Raumluftqualität

Doch nicht nur der Energiestandart, sondern auch die Raumluftqualität soll verbessert werden, wenn es nach den GRÜNEN-Stadträt*innen geht. Nachdem der Antrag zur Einplanung einer Lüftungsanlage im Bau- und Werkausschuss abgelehnt wurde, machten die GRÜNEN in der Stadtratssitzung am 27.9. den Vorschlag, wenigstens Richtwerte für die Raumluft in die Vorgaben für Architekten aufzunehmen. Doch auch das wurde abgelehnt, weil man die Architekten nicht einschränken möchte und lieber abwartet, ob diese vielleicht von sich aus entsprechende Werte berücksichtigen.

Harald Riedel ist sich sicher, dass das nicht erfolgen wird: „Architekten sind immer in der Pflicht, einen gewissen Kostenrahmen einzuhalten. Die Vorstellung, dass ein Architekt freiwillig etwas nicht explizit Gefordertes einplant, das zusätzliche Kosten verursacht, halte ich für unrealistisch. Hier wäre eine Festlegung seitens der Stadt nötig gewesen, aber diese Chance hat man versäumt.“

Einige Tage später erschienen die nächsten Zeitungsartikel über die katastrophalen Messergebnisse an Nürnberger Schulen.

Kein Wunder: Wenn 20 Kinder in einem Raum atmen, sprechen, lernen, herrscht bald dicke Luft. Und gerade im Klassenzimmer ist zuviel CO2 fatal: Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche nehmen rapide zu. Regelmäßiges Stoßlüften schafft nur kurzzeitig Abhilfe und ist teuer. Wenn ständig gelüftet wird oder die Fenster dauerhaft auf Kipp stehen, hilft die beste Wärmedämmung nichts. Eine bessere Methode, Heizenergie zu verschwenden, gibt es kaum.

Einfach Abhilfe schaffen könnten Be- und Entlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, wie sie im modernen Wohnungsbau inzwischen Standard werden. Die Schüler*innen werden nahezu geräuschlos und zugfrei mit frischer Luft versorgt. Mit einer optimalen Luftqualität im Klassenraum sind die Schüler*innen konzentrierter und lernen besser und schneller. Die Kosten einer solchen Lüftungsanlage werden durch Einsparungen bei den Heizkosten und die Auswirkungen auf Krankheiten und Fehlzeiten von Lehrer*innen und Schüler*innen kompensiert.

Daher wollen sich die GRÜNEN-Stadträt*innen auch weiterhin für die Einplanung von Lüftungsanlagen einsetzen: „An dieser Stelle darf man nicht den Rotstift ansetzen und auf Kosten der Schüler*innen sparen, wenn es so einfach umzusetzende Maßnahmen für konzentrierte, merkfähige und gesunde Kinder gibt.“

 

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Umbenennung Schwammberger Straße

Die „Schwammbergerstraße“ in Fürth ist eher eine Gasse zwischen Königstraße und Mohrenstraße. Gewidmet ist sie Dr. Adolf Schwammberger, der von 1957 bis 1970 Stadtheimatpfleger der Stadt Fürth war und als geachteter Mann galt.

GRÜNEN-Stadtrat Kamran Salimi hat in aufwändigen Nachforschungen jedoch dunkle Details aus der Vergangenheit des vermeintlichen Vorzeige-Fürthers ans Tageslicht gebracht: „Bei Recherchen im Staatsarchiv im polnischen Torun bin ich auf eindeutige Beweise gestoßen, dass Schwammberger ein treuer Diener des Nazi-Regimes und bekennender Antisemit war. Eine nach ihm benannte Straße in Fürth ist nach diesen Erkenntnissen nicht mehr tragbar.“

Die vorgelegten Beweise überzeugten nach gründlicher Überprüfung auch die Stadtspitze. Eine zügige Umbenennung der Straße scheint sicher. Doch wie soll das Sträßchen in Zukunft heißen?

Kamran Salimi hat eine klare Vorstellung: „Ein einfaches Ersetzen des Namens Schwammberger durch den Namen einer anderen Fürther Persönlichkeit würde lediglich den Namen Adolf Schwammberger vom Fürther Stadtplan tilgen. Ich würde es gerne sehen, wenn eine gewisse Stringenz gewahrt würde Die Umbenennung in Toruner Straße könnte einerseits als Hinweis auf die Historie der Umbenennung und andererseits auch als ein versöhnliches Zeichen für die Toruner Bürger*innen verstanden werden.“

Die Stadt Fürth könnte so zeigen, dass man nicht nur einen Schandfleck eliminieren will, sondern das Thema verantwortungsbewusst verarbeitet.

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GRÜNEN‐Stadträt*innen wollen Kulturbahnhof für Fürth

Mehr Platz für gute Hortbetreuung

Der Hort Tintenklecks in Burgfarrnbach erfreut sich großer Beliebtheit: Alle Plätze sind belegt und auf der Warteliste stehen über 100 Kindernamen. Kein Wunder, findet GRÜNEN-Stadträtin Barbara Fuchs: „Die Hortbetreuung an sich ist pädagogisch besonders hochwertig und im Hort Tintenklecks finden Kinder und Eltern besonders gute Bedingungen vor.“ Davon überzeugte sie sich bei mehreren Besuchen persönlich.

Durch den Umzug des Horts in die ehemalige Dorfschule vor zwei Jahren sah es zunächst so aus, als ob eine Erweiterung des Horts ausgeschlossen wäre. Doch nun hat sich die Chance ergeben, viele neue Plätze zu schaffen. Denn an der Ecke Würzburger Straße/Lehenstraße konnte die Stadt Fürth einiger Zeit ein leer stehendes Sandsteinhaus erwerben, das seit Jahrzehnten verfiel. Nur 20 Meter vom bestehenden Hortgebäude entfernt, direkt am Weg der Kinder zwischen Schule und jetzigem Hort gelegen. Die Kinder könnten also leicht die Außenanlagen des bestehenden Horts nutzen. Von der Idee sind sowohl das Hortpersonal als auch der Elternbeirat überzeugt. Auch Barbara Fuchs unterstützt das Vorhaben uneingeschränkt: „Wir werden zu den Haushaltsberatungen der Stadt Fürth den Antrag stellen, dass die Stadt als Verwendungszweck für das Sandsteingebäude den Hort festlegt und eine darauf abgestimmte Sanierungsplanung durchführt. Ich halte es für sehr wichtig, dieses Vorhaben umzusetzen und künftig mehr Hortplätze anbieten zu können.“

Die Vorteile einer Hortbetreuung gegenüber einer offenen Ganztagsschule oder einer Mittagsbetreuung liegen auf der Hand: Es gibt ein pädagogisches Konzept in der Einrichtung und die Kinder werden betreut, nicht nur beaufsichtigt. Die umfassenderen Betreuungszeiten decken auch die Ferien ab. „Bei der Kinderbetreuung kommt es nicht nur auf die Anzahl der vorhandenen Plätze an, sondern vor allem auch auf die Qualität. Die Einrichtungen dürfen nicht nur die reine Aufbewahrung sichern. Unsere Kinder müssen es uns wert sein, dass wir viele pädagogisch hochwertige Betreuungsplätze schaffen.“ Mit der Erweiterung des Horts Tintenklecks kommt man diesem Ziel wieder ein paar Schritte näher.

 

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Abstimmungsverhalten bei ausgewählten Abstimmungen

An dieser Stelle legen wir unser Abstimmungsverhalten für bestimmte Entscheidungen offen, um unseren eigenen Forderungen nach mehr Transparenz gerecht zu werden. Interessiert Euch eine bestimmte Abstimmung? Einfach Mail an stadtratsfraktion@gruene-fuerth.de senden und nachfragen!

Bebauungsplan "Westlich Magnolienweg"

Auf der Tagesordnung des Bau- und Werkausschusses am 13. September stand unter TOP 3 die Aufstellung des Bebauungsplans „Westlich Magnolienweg“. Unmittelbar nördlich der Würzburger Straße, im äußersten Westen von Burgfarrnbach, soll ein kleinteiliges Neubaugebiet für Einfamilienhäuser ausgewiesen werden, das bis zu den Sportanlagen des Baseballclubs Fürth Pirates 1988 e.V. reicht.

Bei der Abstimmung gab es keineswegs, wie in der Presse mitgeteilt, einhellige Zustimmung zu diesem Vorhaben. Bei 15 Anwesenden gab es 3 Nein-Stimmen, darunter die Stimmen der beiden GRÜNEN-Stadträte, die im Bau- und Werkausschuss stimmberechtigt sind.

Die Gründe für die Ablehnung sind rasch erklärt: Am Exempel dieses Bebauungsplans kann man nachvollziehen, wie Städte in die freie Flur hineinwuchern. Die Lage des geplanten Baugebiets am Siedlungsrand wird voraussichtlich leider der Türöffner für eine massive Verschiebung der Bebauungskante nach Westen Richtung Seukendorf sein. Was heute noch wie ein Krebsgeschwür in landwirtschaftlichen Flächen am bisherigen Bebauungsrand wirkt, wird wohl in einigen Jahren das Argument dafür sein, dass man hier weitere große Baugebiete und eine klare Siedlungsgrenze durch „Auffüllen" und Arrondierung nach Norden schaffen könnte.

Ein weiterer Beweggrund für die GRÜNEN-Stadtratsfraktion, gegen diesen Bebauungsplan zu stimmen, ist die Tatsache, dass (wieder einmal) sozialer Wohnungsbau ausgeschlossen wurde.

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Hintergrund

GRÜNEN-Stadträt*innen erwarten offene Diskussion über die Nutzung des Wolfsgruberareals

Saubere Luft

Das Thema „Saubere Luft für die Fürther Bürger*innen“ beschäftigte die GRÜNEN-Stadtratsfraktion in dieser Wahlperiode schon öfter. In der Sitzung des Umweltausschusses am 12. Oktober wurden gleich drei Anträge behandelt:

Antrag 1: Luftgütemessung auch in Fürth

Den Antrag zur Luftgütemessung erklärt GRÜNEN-Stadträtin Waltraud Galaske: „Leider mussten wir im letzten Umweltausschuss feststellen, dass die ursprünglich in Fürth kontinuierlich erfassten Stickstoffdioxid-Immissionen (NO2) seit mehreren Jahren nicht mehr gemessen werden. Das halten wir für falsch, weil sonst der Eindruck entstehen könnte, dass nur in Nürnberg erhöhte Werte existieren und damit eine Gesundheitsgefahr besteht.“

Auch in Fürth, genau wie in Nürnberg, ist die Bevölkerung durch eine erhöhte Belastung von Stickstoffdioxid und Feinstaub gesundheitlich gefährdet. Dies wurde durch Messreihen in den Jahren 2012 und 2013 nachgewiesen. Dabei ließ sich rechnerisch nachweisen, dass in der Hochstraße, der Schwabacher Straße, der Erlanger Straße und möglicherweise auch in der Königstraße bei den Stickstoffdioxidwerten eine Überschreitung der Grenzwerte von 40 ug/m3 zu erwarten ist. Die GRÜNEN-Stadtratsfraktion beantragte daher, dass sich die Stadt Fürth weiterhin mit Nachdruck um eine NO2- Messstelle in Fürth bemüht.

Antrag 2: Fördergelder für Fürth aus dem Mobilitätsfonds

Der zweite Antrag beschäftigte sich mit dem Thema „Dieselgate“ beziehungsweise mit den Fördergeldern, die auf den sogenannten „Dieselgipfeln“ im August und September freigegeben wurden. Mit dem eine Milliarde schweren Fonds „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“ sollen pauschale Fahrverbote aufgrund von Stickstoffdioxidbelastungen in den Städten für einzelne Antriebsarten oder Fahrzeugtypen verhindert werden. Denn durch die Manipulationen der Autobauer drohen entsprechende Konsequenzen der EU.

Aus einem solchen Fördertopf für den Umbau der Verkehrsinfrastruktur in schadstoffbelasteten Städten, sollte auch die Stadt Fürth davon profitieren, findet die GRÜNEN-Stadtratsfraktion und stellte den entsprechenden Antrag, dass sich die Stadt zeitnah bemüht, Bundesmittel aus dem Mobilitätsfonds zu erhalten.

Antrag 3: Fortschreibung des Luftreinhalteplans

Im dritten Antrag forderte die GRÜNEN-Stadtratsfraktion die Fortschreibung des Luftreinhalteplans für das Stadtgebiet Fürth. Ein Luftreinhalteplan soll die Einhaltung von Grenzwerten für Luftschadstoffe für ein bestimmtes Gebiet ermöglichen.

Der ursprüngliche Luftreinhalteplan für den Ballungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen wurde 2004 in Kraft gesetzt. Standen damals noch die Feinstaubwerte im Fokus, werden inzwischen die Grenzwertüberschreitungen durch Stickstoffdioxide verursacht.

Für das Stadtgebiet Nürnberg wurde der Luftreinhalteplan bereits in den Jahren 2010 und jetzt ganz aktuell im September 2017 fortgeschrieben, um die andauernden Überschreitungen der Grenzwerte für Stickstoffdioxid zu beheben. Für das Stadtgebiet Erlangen erfolgen zumindest punktuelle Messungen an vermutlich belasteten Straßen, um situativ Maßnahmen ergreifen zu können.

Dass in Fürth nichts dergleichen geschieht, macht Waltraud Galaske wütend: „Die Stadt Fürth hingegen unternimmt nichts, um ihre Bürger*innen vor Luftschadstoffen zu schützen. Und offenbar hat man das auch in Zukunft nicht vor, denn unser Antrag, den Luftreinhalteplan fortzuschreiben, wurde abgelehnt.“ Und das mit einer wirklich abenteuerlichen Begründung: Die Verpflichtung, einen Luftreinhalteplan zu erstellen bzw. diesen fortzuschreiben, werde durch die Überschreitung von bestimmten Immissionsgrenzwerten ausgelöst. An der einzigen Luftmessstation in Fürth wird allerdings nur der Feinstaubgehalt gemessen, keine Stickstoffdioxide. Paradoxerweise führt das zu folgendem – vermeintlich logischem – Schluss: Mangels einer NO2-Messung in Fürth gibt es auch keine Überschreitung der entsprechenden Immissionsgrenzwerte. Eine Fortschreibung des Luftreinhalteplans würde jedoch nur durch erhöhte Werte notwendig. Eine rechtliche Verpflichtung zur Fortschreibung besteht also nicht.

Die Lösung wäre eine Messstation in Fürth, die auch tatsächlich Stickstoffdioxid misst. Doch diese wurde vom zuständigen Bayerischen Landesamt für Umwelt mit dem Verweis auf die hohe Dichte von Messstationen im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen abgelehnt. Die lufthygienische Situation im Stadtbereich wird demnach hinreichend durch die (in Nürnberg) vorhandenen Stationen repräsentiert, punktuelle Messungen in Fürth vor 5 Jahren hätten die Vergleichbarkeit der Werte gezeigt.

Auch wenn jede Einzelentscheidung ihre Berechtigung haben mag und den gesetzlichen Rahmen erfüllen mag – In der Zusammenschau wird ein Widerspruch überdeutlich: Die angebliche Vergleichbarkeit der Fürther und Nürnberger Werte reicht, um eine weitere Luftmessstation in Fürth abzulehnen. Um die Fortschreibung des Luftreinhalteplans für das Stadtgebiet Fürth auszulösen, reicht es aber nicht. Und gemäß dem Motto: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ will die Stadt ganz offensichtlich auch keine freiwillige Fortschreibung – ohne rechtliche Verpflichtung, „nur“ der Gesundheit ihrer Bürger*innen zuliebe.

Doch das wollen die GRÜNEN-Stadträt*innen nicht akzeptieren: „Die Fortschreibung des Luftreinhalteplans auch für das Stadtgebiet Fürth ist unerlässlich, um die Luftqualität zu verbessern und die Gesundheit der Fürther*innen zu schützen“, so Waltraud Galaske.

 

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Pressemitteilungen

Die folgenden Pressemitteilungen haben wir im Newsletter-Zeitraum herausgegeben:

GRÜNE Fürth nominieren ihre Kandidat*innen für Landtags- und Bezirkswahl 2018

GRÜNE Fürth nominieren ihre Kandidat*innen für Landtags- und Bezirkswahl 2018

1. November 2017 - Am Freitag, 27.10.2017 wählten die GRÜNEN des Stimmkreises 509 (Fürth, Zirndorf, Oberasbach, Stein) ihre Stimmkreis-Direktkandidat*innen für den Landtag und den Bezirkstag bei den anstehenden Wahlen im Herbst 2018.

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Rückenwind für grüne Verkehrskonzepte: Endlich auch ein Nahverkehrsplan für Fürth

Rückenwind für grüne Verkehrskonzepte: Endlich auch ein Nahverkehrsplan für Fürth

6. September 2017 - Ein klares Signal dafür, dass endlich grüne Verkehrskonzepte umgesetzt werden: Die Bundesregierung stockte beim „Dieselgipfel“ den Mobilitätsfonds um 500 Millionen auf eine Milliarde Euro auf und stärkt dadurch den öffentlichen Nahverkehr. Und auch die Stadt Fürth erstellt einen Nahverkehrsplan. Dadurch werden viele Verbesserungen für die Fürther Bürger*innen angestoßen. Doch wie so oft ist nicht alles Gold, …

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Anträge

Die Anträge und Anfragen, die wir im Newsletter-Zeitraum schriftlich gestellt haben:

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Mathilde 24

An dieser Stelle berichten wir über Gemischtes, Kurioses, Interna.

Goldenes Kleeblatt für Rotraut Grashey

Dagmar wird geehrt

Schon seit 1996 sitzt Dagmar Svoboda (ehemals Orwen) für BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Fürther Stadtrat. Am 27. September wurde sie im Rahmen der Stadtratssitzung durch den Freistaat Bayern und Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung für ihr "langjähriges verdienstvolles Wirken in der Kommunalen Selbstverwaltung" geehrt.

 

 

Sie gehört zu den GRÜNEN der ersten Stunde im Kreisverband Fürth. Unter anderem hat sie den Frauennotruf Fürth ins Leben gerufen und Selbstverteidigungskurse für Frauen organisiert. Neben der Frauenpolitik kümmert sich Dagmar besonders um die Schwerpunkte Wirtschaftspolitik, Lebendige Innenstadt und Sozialpolitik. Außerdem ist sie die Pflegerin der städtischen Einrichtungen für Obdachlose und Übergangshäuser.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Dagmar!

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Kontakt

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Nicht zögern... E-Mail schreiben! stadtratsfraktion@gruene-fuerth.de

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