Wir GRÜNEN stehen für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern. Die Hälfte der Macht den Frauen, das ist unser Anspruch seit Gründungstagen. Wir sind die einzige Partei, die eine paritätische Vertretung von Frauen in kommunalen Gremien mit verbindlichen Regeln verwirklicht. Jeder ungerade Platz unserer Stadtratsliste ist mit einer Frau besetzt.
Dank vieler beharrlicher Fürther Frauen wurde schon viel erreicht. Doch das ist noch nicht genug. Wir wollen die noch bestehenden Ungerechtigkeiten beseitigen, Chancen, Macht, Geld und Zeit endlich gerecht zwischen Frauen und Männern aufteilen und wir fangen damit in Fürth an. Mädchen und Jungen wollen wir die gleichen Chancen eröffnen – jenseits von Klischees und starren Geschlechterrollen. Wir wollen, dass niemand Frauen oder Männern vorschreibt, wie sie zu leben haben, was sie werden wollen, wie sie sich kleiden.
Wir treten Gewalt gegen Frauen entschieden entgegen. Sexistische Bemerkungen, anzügliche Sprüche, körperliche Belästigung hat fast jede Frau schon erlebt. Das wollen wir nicht länger hinnehmen. Wir kämpfen dabei für die Selbstbestimmung aller Frauen, egal ob sie hier geboren oder zugewandert sind. Wir wissen, dass es mehrfache Diskriminierungen gibt. Wir wenden uns gegen alle Versuche, Frauenrechte zu missbrauchen, um die Angst vor zugewanderten Menschen zu schüren oder für rassistische Argumentationen zu verwenden.
Gleichstellungsstelle weiter stärken
Wir GRÜNEN wollen die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten weiter stärken. Seit langem ist diese Stelle in der Stadt Fürth kompetent besetzt und leistet gute Arbeit. Unter grüner Beteiligung wurde in der vergangenen Wahlperiode ein Gleichstellungskonzept („Gender Mainstreaming“) verabschiedet. Jedes Jahr bekommt der Stadtrat in einem ausführlichen Bericht alle Informationen über die Arbeit der Gleichstellungsstelle. Diesen Weg gehen wir weiter und intensivieren ihn.
50 Prozent aller Führungspositionen für Frauen
Dank der Unabhängigen Frauen Fürth sind inzwischen 50 Prozent der Referenten*innenposten mit Frauen besetzt. Zeit, einen Schritt weiter zu gehen: Bis 2025 führen wir eine verbindliche Frauenquote von mindestens 50 Prozent auf allen Führungsebenen innerhalb der Fürther Stadtverwaltung und der städtischen Unternehmen ein.
Mehr familienfreundliche Arbeitsplätze
Wir GRÜNEN wollen mehr familienfreundliche Arbeitsplätze bei der Stadt Fürth und den städtischen Unternehmen. Dazu motivieren wir auch bei der Stadt tätige Väter, sich in der Familienarbeit stärker einzubringen und länger als die üblichen zwei Monate in Elternzeit zu gehen. Eine Elternzeit darf in keinem Fall – weder für Frauen, noch für Männer – zu Nachteilen am Arbeitsplatz führen, zum Beispiel bei Beförderungen. Außerdem bauen wir das Job-Sharing- Angebot für Frauen und Männer weiter aus und weiten es auf Führungspositionen aus. Darüber hinaus machen wir uns stark für individuelle, flexible Arbeitsplatzmodelle, die es auch ermöglichen, ortsunabhängig im Homeoffice zu arbeiten. Bei Neuansiedlung von Unternehmen achten wir besonders auf familienfreundliche Arbeitsplätze.
Allen Frauen und Mädchen Familienplanung ermöglichen
Wir wollen allen Fürther Frauen eine unabhängige, selbstbestimmte Familienplanung ermöglichen. Dazu schaffen wir für Fürther Frauen, die Sozialleistungen beziehen oder deren Einkommen unter der Armutsgrenze liegt, einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zu sicheren Verhütungsmitteln. Hierfür richten wir – zum Beispiel in Form eines kommunalen Sonderfonds – ein Angebot zur Übernahme der Kosten für rezeptpflichtige Verhütungsmittel ein, die nicht von einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung getragen werden.
Kinderbetreuung ausbauen und verbessern
Wir GRÜNEN setzen uns dafür ein, zügig das Angebot wohnortnaher Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze auszubauen. Für die Nachmittagsbetreuung an den Schulen wollen wir flexiblere Öffnungszeiten. Denn gute, qualifizierte Betreuung, Öffnungszeiten, die sich an den Bedürfnissen der Eltern orientieren, und Ferienbetreuung fördern wesentlich die Gleichstellung von Frauen und Männern. Dabei ist uns eine hohe pädagogische Qualität der Betreuungsangebote mit ausreichend Personal besonders wichtig. So verfolgen wir das Ziel, Inklusion und Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder zu verwirklichen, durch vielfältige Angebote und entsprechende Förderung.
Gewalt gegen Frauen entgegentreten
Wir GRÜNEN wollen Einrichtungen und Beratungsstellen für von Gewalt betroffene Frauen finanziell und personell besser ausstatten. Außerdem stärken wir Projekte und kostenlose juristische Beratung für Frauen mit Gewalterfahrung in Fürth. Denn sehr viele Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten sind von Gewalt betroffen. Nach wie vor gibt es eine hohe Dunkelziffer und bislang kaum beachtete Gruppen wie zum Beispiel von (versteckter) Obdachlosigkeit betroffene Frauen, geflüchtete Frauen, weibliche Strafgefangene und Frauen mit Behinderung, die aufgrund ihrer speziellen Situation besonders gefährdet sind. Sie alle brauchen niedrigschwellige Hilfen und Unterstützung. Wir wollen ein städtisches Selbstverteidigungsangebot für Frauen und Mädchen, in dem geschultes Personal verschiedene niedrigschwellige Workshops und Kurse anbietet. Und wir wollen Anti-Gewalt-Training für Männer, die zu Aggressivität und Gewalt neigen und daran interessiert sind, ihr Verhalten zu verändern.
Sicheres Feiern für Mädchen und Frauen
Besonders in Zusammenhang mit Alkoholkonsum kommt es immer wieder zu Übergriffen auf Mädchen und Frauen. Auch das vergleichsweise sichere Fürth ist hier keine Ausnahme, denn die Statistik zeigt nur den Teil der Fälle, die zur Anzeige kommen. Wir schaffen die Stelle einers Sozialarbeiterin, der*die im Umfeld von Kirchweihen, Clubs und Kneipen sowie bei großen Events in der Präventions- und Beratungsarbeit tätig ist. Zu den Aufgaben gehören die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, die Ermutigung zur Zivilcourage, Information zu Themen wie K.O.-Tropfen sowie die Hilfe vor Ort für Betroffene in Notlagen. Ganzjährig sollen insbesondere Jugendliche erreicht und für das Thema sensibilisiert werden, etwa mithilfe von Workshops an den Fürther Schulen.
Neues Frauenhaus-Konzept für Fürth
Wir GRÜNEN machen uns für ein neues Frauenhaus-Konzept für Fürth stark. Das Fürther Frauenhaus braucht mehr Personal, mehr Geld und vor allem mehr Platz, damit keine von Gewalt betroffene Frau mehr wegen Überfüllung abgewiesen werden muss. Denn das Frauenhaus ist ein wichtiger Schutzort für Frauen, die Gewalt erfahren haben.
Mobilität mit Sicherheitsgefühl
Wir GRÜNEN setzen uns ein für mehr Sicherheit für Frauen und Mädchen und mehr angstfreie Räume und Orte in Fürth. Dafür wollen wir nachts beleuchtete Geh- und Fahrradwege, gut ausgeleuchtete und einsehbare Bushaltestellen sowie Notrufsäulen in den U-Bahn- Verteilergeschossen, in Parkhäusern und an anderen besonders kritischen Stellen in Fürth.
Geflüchtete Frauen unterstützen
Wir GRÜNEN setzen uns für spezielle Sprach- und Integrationskurse für geflüchtete Frauen ein, die ihnen ihre Rechte vermitteln und sie mit dem Thema Gleichberechtigung vertraut machen. Parallel zu den Kursen muss Kinderbetreuung angeboten werden, damit geflüchtete Frauen mit Kindern an den Kursen teilnehmen können. Dementsprechend wollen wir die „Kulturbrücke“ in Fürth, die solche Kurse anbietet, personell und finanziell besser ausstatten. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass Gleichberechtigung, das heißt Frauen- und Mädchenrechte, bei den Integrationskursen dauerhaft im Fokus bleiben. Zu gelingender Integration tragen auch kostenlose Fahrradkurse und Schwimmkurse für geflüchtete Frauen bei.
Weibliche Kultur- und Bildungsprojekte fördern Selbstbestimmung
Wir GRÜNEN machen uns stark für eine gute, langfristige Finanzierung von Projekten wie dem „Frauentreff“, der „Frauenwerkstatt M 17“ und dem „Mehrgenerationenhaus“. Außerdem wollen wir die Vernetzungsarbeit und die Durchführung von Veranstaltungen der Fürther Frauenvereine besser fördern. Denn für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen und Mädchen sind selbstverwaltete Frauenbildungsprojekte eine wichtige Unterstützung. Dieses zum großen Teil ehrenamtliche Engagement braucht als Basis verlässliche und kontinuierliche finanzielle Unterstützung.
Weltfrauentag: Ein Tag zum Feiern für alle
Am 8. März wird weltweit im Namen des Kampfes um Gleichberechtigung und Emanzipation der Internationale Frauentag begangen. In über 20 Ländern weltweit ist er ein offizieller Feiertag, seit 2019 auch in Berlin. Wir wollen uns anschließen und den 8. März zum kommunalen Feiertag für alle Fürther*innen erklären.