Wir GRÜNEN machen uns dafür stark, dass die Fürther*innen klima- und umweltfreundlich, schnell und bequem sowie kostengünstig an ihr Ziel kommen. Dafür setzen wir auf einen intelligenten Mix aus Bussen und Bahnen, Fuß- und Radverkehr sowie Car-Sharing-Angeboten.
Noch sieht die Realität anders aus: 70 Prozent aller klimaschädlichen Emissionen in Städten kommen aus dem Verkehr. Stau, Gestank, schier endlose Parkplatzsuche. Autos werden in Kurven geparkt, sodass die Feuerwehr schlimmstenfalls nicht durchkommt. Ebenfalls betroffen sind Menschen mit Kinderwagen, Rollstuhl, Rollator oder mit Sehbehinderung, wenn zum Beispiel die Absenkung an Gehsteigen nicht genutzt werden kann, weil ein Auto davor parkt. All das muss sich ändern. Und dazu braucht Fürth vor allem eines: mehr attraktive Alternativen jenseits des Autos. Unser Ziel ist der Umstieg auf diese Alternativen für eine gesunde Umwelt, weniger Lärm und mehr Lebensqualität in unserer Stadt.
Schon länger setzen wir GRÜNEN in Fürth die Impulse für erste Schritte zu einer Verkehrswende. Viele Ideen gehen auf unsere Initiativen zurück, so zum Beispiel die Mobilitätsstation am Hauptbahnhof, kostenloses Busfahren an den Adventssamstagen oder die Förderung von Lastenrädern.
Diesen Weg gehen wir weiter. Mit anderen Mehrheiten im Stadtrat werden wir künftig noch mehr schneller umsetzen für eine Stadt in Bewegung, klima- und umweltfreundlich, sicher und bequem. Dazu werden wir ein umfassendes und nachhaltiges Verkehrskonzept realisieren, das alle Verkehrsteilnehmer*innen berücksichtigt und die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs anpackt.
Aus Asphalt wird Lebensraum
Fürth soll grüner werden. Die Menschen dieser Stadt sollen sich gerne in ihren Straßen und auf ihren Plätzen aufhalten. Deshalb ersetzen wir Beton und Asphalt durch Bäume, Pflanzen und Wiese. Wir wollen mehr „Shared Space“ (gemeinsam und gleichberechtigt genutzten Straßenraum), verkehrsberuhigte Bereiche und Spielstraßen, sodass Menschen sich gerne im öffentlichen Raum aufhalten. Wir arbeiten perspektivisch auf das Ziel einer autofreien Innenstadt hin, um den frei werdenden Raum für andere Verkehrsträger und das öffentliche Leben zu nutzen.
Aufs Rad setzen
Wir GRÜNEN setzen aufs Rad: Radfahren ist gesund, klimafreundlich und platzsparend. Wir schaffen die Rahmenbedingungen für mehr Komfort, damit die Fürther Fahrradfahrer*innen schnell und sicher an ihr Ziel kommen. So wollen wir den Anteil des Radverkehrs deutlich steigern.
Fahrradwege massiv ausbauen
Wir bauen die Radachsen aus, zum Beispiel von Burgfarrnbach in die Innenstadt mit einer gesicherten Querung an der Würzburger Brücke, von Unterfarrnbach nach Stadeln über eine neue Brücke, von der Südstadt in die Innenstadt über Fahrradstraßen. Dabei achten wir darauf, Fuß- und Radverkehr durch eigene Wege oder Spuren zu trennen, damit alle sicher vorwärts kommen. Außerdem forcieren wir die baldige Umsetzung der Radschnellwege zum Beispiel nach Nürnberg und nach Erlangen, damit Pendler*innen schnell an ihr Ziel gelangen. Wir setzen uns für eine intelligente Beleuchtung aller Radwege ein, zum Beispiel mit Bewegungsmeldern. Wir erhöhen die Radwegepauschale und investieren das Geld zügig in eine gute Fahrradinfrastruktur wie zum Beispiel ausreichend breite Fahrradwege ohne Schlaglöcher.
Mehr Platz zum Abstellen von Fahrrädern: Sicher und komfortabel
Am Ziel angekommen, ist es wichtig, dass die Radfahrer*innen einen gut erreichbaren, diebstahlsicheren und trockenen Platz für ihr Fahrrad finden. Deshalb schaffen wir GRÜNEN jedes Jahr 2000 neue Fahrradstellplätze in Fürth. Dafür kommen auch Parkbuchten infrage, die bislang von Autos genutzt werden. An den U- und S-Bahn-Haltestellen haben wir uns bereits erfolgreich für mehr Stellplätze eingesetzt, nun müssen die Ämtergebäude und vor allem die Schulen folgen. Auch Betriebe müssen ihren Beitrag leisten, was wir durch eine entsprechende Stellplatzsatzung sicherstellen. Außerdem prüfen wir die Möglichkeit, am Hauptbahnhof ein Fahrradparkhaus zu bauen. Wir setzen uns für möglichst viele Ladestationen für E-Bikes und Pedelecs sowie für ein gutes Leihfahrradsystem ein.
Autos: Weniger und Emissionsfrei
Auch in Zukunft wird das Auto nicht komplett verzichtbar sein. Aber wir GRÜNEN wollen gute Alternativen zum Auto fördern und dafür sorgen, dass Autos sicher, schonend und emissionsfrei unterwegs sind. Die Zukunft des Autos liegt in der Elektromobilität, ob batterie- oder wasserstoffgetrieben. Deshalb sorgen wir für ausreichend Ladestationen und Wasserstofftankstellen in Fürth. Um die Zahl der Autos in der Stadt zu reduzieren, entwickeln wir ein umfassendes, benutzerfreundliches und alltagstaugliches Car-Sharing-Konzept für Fürth. Sinkt die Zahl der abgestellten Fahrzeuge, gewinnen wir Raum für Aufenthaltsqualität direkt vor unser aller Haustüren.
Tempo 30 schafft Sicherheit
Für mehr Sicherheit für alle, besonders für Kinder und ältere Menschen, führen wir in ganz Fürth Tempo 30 ein. Nebenstraßen wandeln wir in verkehrsberuhigte Zonen um und auf bislang viel von Autos befahrenen Straßen wie der Schwabacher Straße oder der Nürnberger Straße schaffen wir mit Umweltspuren und Radschutzstreifen Platz für Bus und Fahrrad. Darüber hinaus setzen wir durch, dass die Fußgängerzone tatsächlich für Fußgänger*innen reserviert ist und minimieren den Lieferverkehr.
Parkraum bewirtschaften für weniger Suchverkehr
Wir sorgen für eine gute Parkraumbewirtschaftung. Mit deutlich mehr Personal sorgen wir dafür, dass die Straßenverkehrsordnung wirksam durchgesetzt wird. Straßen, Fuß- und Radwege dürfen nicht durch Falschparker*innen blockiert werden. So werden der Verkehr und der öffentliche Raum sicherer, vor allem für Kinder. Für Fuß- und Radwege, Fahrrad-Abstellplätze, Car-Sharing und Straßenbegrünung müssen Pkw-Stellplätze weichen. Diese wollen wir teilweise durch Quartiersgaragen kompensieren. Außerdem setzen wir darauf, dass durch gute Verkehrspolitik immer mehr Fürther*innen kein eigenes Auto brauchen. Unnötiger Verkehr, der allein durch die Parkplatz-Suche entsteht, kann so insgesamt vermieden werden. Durch das Anlegen von farblich markierten und kostenlosen Kurzzeit-Parkbuchten im gesamten Stadtgebiet wollen wir es Lieferdiensten und Anwohner*innen ermöglichen, eine legale Haltemöglichkeit in Wohnungsnähe oder vor Geschäften zu finden. Es gibt kein Recht auf kostenloses Dauerparken in der Innenstadt.
Bus und Bahn: Öfter, Weiter, Günstiger
Schon jetzt sind Bus und Bahn wichtige Verkehrsmittel für alle, die weitere Strecken zurücklegen, für ältere Menschen, für Menschen mit Handicap, für Familien mit Kindern und für Schüler*innen. Das Schließen von Lücken im Haltestellenangebot kommt allen entgegen, die schlecht zu Fuß sind oder Lasten befördern. In einem voll ausgelasteten Stadtbus fahren 25-mal so viele Menschen mit wie in einem durchschnittlichen Auto. Je mehr also vom Auto auf den Bus umsteigen, desto weniger Stau, Lärm und Gestank gibt es in der Stadt. Das ist klimafreundlicher und schafft für alle Fürther*innen Lebensqualität. Wir wollen noch mehr Menschen überzeugen, auf Bus und Bahn umzusteigen und die Fahrgastzahlen bis spätestens 2026 mindestens verdoppeln – mit einem guten und preiswerten Angebot.
Weniger auf den Bus warten: Nur ein besseres Angebot überzeugt
Wir GRÜNEN setzen uns ein für attraktive und bezahlbare Busse und Bahnen mit einem dichten Takt auch an Wochenenden, an Feiertagen und in der Nacht. Dazu verdoppeln wir das Angebot an Bussen, sodass diese vor allem zu Hauptverkehrszeiten (morgens, mittags zu Schulschluss und abends) einen dichteren Takt fahren können. Am späteren Abend soll mindestens alle 20 Minuten ein Bus fahren. Auch an Wochenenden und Feiertagen soll der Bus öfter kommen.
Lücken im Linien-Netz schließen
Wer mehr Menschen für Bus und Bahn überzeugen will, muss ihnen auch ein dichtes Netz mit attraktiven Verbindungen bieten. Wir führen eine Ringbuslinie ein, sodass auch Fürther*innen außerhalb der Kernstadt direkt und schnell an ihr Ziel kommen. Was in Fürth seit langem fehlt, ist eine schienengebundene Nord-Süd-Verbindung, etwa von Stadeln bis in die Südstadt. Wir suchen nach Möglichkeiten, diese zu schaffen und können uns eine Straßenbahnlinie durchaus vorstellen. Wir geben dem öffentlichen Nahverkehr im Stadtgebiet mehr Vorrang, indem wir in der ganzen Stadt mehr Busspuren und Ampelvorrangschaltungen für Busse einrichten. Zudem binden wir die Gewerbegebiete besser ans Busnetz an. Auf allen Busstrecken muss das Parken so geregelt werden, dass zwei Busse aneinander vorbei fahren können, ohne dass sie anhalten müssen.
Ticketsystem vereinfachen: Mobil für 1 Euro am Tag
Ein attraktives Tarifsystem ist einfach, fair und günstig. Der horrende Preisanstieg im öffentlichen Nahverkehr in Fürth konnte nach unserer jahrelangen, hartnäckigen Arbeit für 2020 erstmals gestoppt werden. Jetzt ist es unser Ziel, die Ticketpreise wieder zu senken und ein Jahresticket für 365 Euro im gesamten VGN zu schaffen, damit alle für 1 Euro am Tag mobil sein können. Für dieses Konzept als wichtigen Teil der Verkehrswende werden wir im VGN nachdrücklich verhandeln. Als Zwischenschritt sind günstigere Zeitkarten (zum Beispiel das JahresAbo) unsere Priorität. Damit das Tarifsystem verständlicher wird, vereinfachen wir es und nutzen dazu auch die Chancen der Digitalisierung. Zusätzlich wollen wir die Aktionstage mit kostenlosen Bussen und Bahnen, die wir im Stadtrat erreicht haben, ausweiten. Allen Neubürger*innen bieten wir ein Mobilitäts-Schnupperpaket mit Monatsticket, Fahrradstadtplan, Verkehrstipps der Polizei, Carsharing-Gutschein und einer Lastenfahrrad-Probefahrt an.
Emissionsfreie Busse für gute Luft und weniger Lärm
Um den Busverkehr noch klima- und umweltfreundlicher zu machen, rüsten wir die Busflotte auf wasserstoff- und batteriebetriebene Fahrzeuge um. Wir wollen, dass der Nahverkehr in Fürth ab 2030 komplett emissionsfrei läuft. Das ist ein wesentlicher Beitrag zu sauberer Luft, mehr Ruhe und zum Klimaschutz.
Barrierefrei von A nach B
Bei Bussen achten wir darauf, dass sie genug Platz für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren bieten, damit alle Fürther*innen bequem und sicher an ihr Ziel kommen. Außerdem bauen wir alle Haltestellen aus: barrierefrei, beleuchtet und mit einem Wartehäuschen gegen Wind und Wetter. Diese Wartehäuschen sollen nach Möglichkeit auf dem Dach begrünt sein oder über eine Solarfläche sauberen Strom gewinnen. Beides ist ein Beitrag für ein gutes Klima in der Stadt. Von der Deutschen Bahn fordern wir, dass sie den Fürther Hauptbahnhof endlich barrierefrei umbaut und die S-Bahn Fürth-Erlangen entlang der Bestandstrecke zügig ausbaut. Aber auch die Stadt Fürth steht in der Verantwortung, den Bahnhofplatz als zentralen Umsteigeort deutlich aufzuwerten. Die Aufenthaltsqualität an diesem Platz muss deutlich besser werden.
Bessere Anbindung an den ICE
Fürth ist die Ankunfts-Stadt der ersten deutschen Eisenbahn – und die einzige Großstadt Bayerns ohne ICE-Halt. Um eine gute Anbindung an den Fernverkehr zu bieten, wollen wir die Deutsche Bahn bitten, Möglichkeiten für den ICE am Fürther Hauptbahnhof zu prüfen. Auch als Tourismusziel und Wirtschaftsstandort würde unsere Stadt davon profitieren. Bis dies möglich ist, wollen wir den Geltungsbereich der City-Tickets ausweiten, damit die Fürther*innen kostenlos zu ihrem ICE nach Nürnberg oder Erlangen kommen.