Der Kreisverband Fürth von Bündnis 90/Die Grünen sieht das Bürgerbegehren des Vereins „Wir sind Fürth“ zum kompletten Erhalt des Parkhotels kritisch.„Wir werden das Bürgerbegehren nicht unterstützen, da es unserer Meinung nach zu weit geht“, so die grünen Vorsitzenden Cornelia Rausch und Bernd Wessolowski. Sie stellen jedoch klar: „Wir haben uns von Anfang an für die Einhaltung des Denkmalschutzes eingesetzt.“
Dieser ist auch in der Aufgabenbeschreibung des Investorenauswahlverfahrens unter Ziffer 4.3.4. als zwingende Vorgabe „Beachtung des Denkmalschutzes“ durch den Stadtrat festgelegt worden. Diesen Weg wollen die Grünen weiter verfolgen, wenn es z.B. um den historischen Festsaal des Hotels und die denkmalgeschützten Häuser auf der Südseite der Rudolf-Breitscheid-Straße geht. Die Fassade des Hotels unterliegt aber gar nicht dem Denkmalschutz und ist aus unserer Sicht auch nicht unbedingt erhaltenswert.
Bei einer Mitgliederversammlung am Donnerstag wurden die Argumente von BefürworterInnen und GegnerInnen des Bürgerbegehrens ausgetauscht und um einen basisdemokratischen Konsens gerungen.
Die Diskussion war umfassend und trotz des für viele FürtherInnen emotionalen Themas sehr sachlich. Am Ende entschieden sich die Mitglieder mit großer Mehrheit für die Fortführung der bisherigen Grünen
Linie und kamen damit zu einem Konsens mit den anwesenden StadträtInnen: Der Denkmalschutz wird mit Nachdruck unterstützt. Die Stadt hat hier die Aufgabe, dem Investor genau auf die Finger zu schauen.
MIB hat mit seinen Skizzen und Plänen von DunnettCraven im Investorenauswahlverfahren sehr hohe Erwartungen bzgl. des Denkmalschutzes und der Einbindung in das historische Umfeld geweckt, die viele mit dem nun vorliegenden aktuellen Entwurf nicht erfüllt sehen.
Darüber hinaus gehende, neue Forderungen nach dem Erhalt der Fassade des ehemaligen Park-Hotels fanden unter den Grünen Mitgliedern aber keine Mehrheit, zumal der Erhalt der Fassade in der Vergangenheit nie Gegenstand der Verhandlungen war.
Nach wie vor gilt der Grundsatz, dass alle Beteiligten, also die Stadt Fürth und MIB, sich an die Vereinbarungen halten sollten. Das beinhaltet auch, dass das Bayerische Amt für Denkmalpflege das letzte Wort darüber hat, was erhaltenswert ist. Schließlich kann es nur im Interesse aller sein, dass dieses
Einkaufszentrum sich wohltuend in der eher einfallslosen Landschaft der Einkaufszentren abhebt und dazu beiträgt, den Einkauf in Fürth zu einem Erlebnis werden zu lassen. Der Erhalt des historischen Festsaales würde dazu beitragen und stellt eine Bereicherung und kein Hindernis dar.
Ziel der Fürther Grünen bleibt es, den Einzelhandel in der Innenstadt zu stärken. Dazu gehört mehr als ein neues Einkaufszentrum: „Die Einzelhandelspolitik der Stadt muss sich grundlegend ändern. Ein sinnloses Mammutprojekt wie Möbel Höffner weit außerhalb der Stadt aus dem Boden zu stampfen, ist absolut kontraproduktiv und zieht noch mehr Kunden von der Innenstadt ab. Da muss endlich ein Umdenken her!“, urteilten die Stadträte Brigitte Dittrich und Harald Riedel. “Zumal Möbel Höffner ein innenstadtrelevantes Sortiment von ca. 14.000 qm haben wird. Zum Vergleich: IKEA hat 5.000 qm und die „Neue Mitte“ von MIB wird ca. 14.000 qm haben und somit die gleiche Größe wie das innenstadtrelevante Sortiment beim Projekt „Möbel Höffner“, fügt Stadträtin Dagmar Orwen hinzu, um die Dimensionen zu verdeutlichen. Solche Vorhaben lassen ein sinnvolles Gesamtkonzept zur Förderung des Handels in der Innenstadt vermissen.
In diesem Sinne setzen sich die Grünen weiterhin für die Einkaufsstadt Fürth ein: Aus Liebe zu einer Stadt, die gerade durch den Erhalt der vielen denkmalgeschützten Gebäude ihre besondere Atmosphäre schöpft, weshalb sie bisher auch Besuchern aus den Nachbarstädten einen Stadtbummel in Fürth wert ist.
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