Die Beratung und Unterstützung von Familien mit Kindern, die Arbeitslosengeld II (Hartz IV) empfangen – das ist die Aufgabe des Projekts „Tandem“, das 2010 kurz nach der Quelle-Insolvenz ins Leben gerufen wurde. Die ursprünglichen Fördermittel liefen 2016 aus. Seit 2017 wurde das Projekt als Fachstelle TANDEM unter dem Dach der Sozialen Dienste im Jugendamt weitergeführt, die Finanzierung war jedoch befristet. Die Maßnahme soll den Teufelskreislauf unterbrechen, dass Kinder mit Hartz IV aufwachsen und später selbst keine andere Perspektive sehen.
GRÜNEN-Stadträtin Dagmar Svoboda verdeutlicht den außerordentlichen Nutzen des Projekts: „Im Sozialausschuss wurde mehrfach berichtet, wie vielen Familien durch das Projekt ganz greifbar geholfen wird. Die Auswirkungen sind wirklich beeindruckend. Sozial benachteiligte Familien haben durch das Projekt eine echte Chance auf positive Veränderungen bekommen.“
2017 ist es der Fachstelle beispielsweise gelungen, fast 70 Prozent der betreuten Familien wieder in ein geregeltes Leben ganz oder teilweise ohne Leistungsbezug des Jobcenters zu begleiten.
Das Modellprojekt Tandem gilt inzwischen als Vorbild für etliche andere Kommunen. Die Beraterinnen bieten individuelle Hilfestellungen. Sie unterstützen die Familien bei der Förderung ihrer Kinder, bei persönlichen und familiären Schwierigkeiten, bei der Suche nach passenden Qualifizierungsmöglichkeiten oder Arbeitsplätzen. Genauso wichtig wie die Jobsuche sind dabei auch gemeinsame Freizeitaktivitäten.
Dagmar Svoboda gefällt vor allem der ganzheitliche Ansatz: „Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Jobcenter und dem Jugendamt gelingt es, die ganze Familie in den Fokus zu rücken und nicht nur einzelne Familienmitglieder. Es ist wirklich toll zu sehen, welchen Einfluss die Hilfen auf die komplette Familie haben. Wenn zum Beispiel die Kinder in der Schule besser werden, kann man oft auch bei den Eltern einen ganz neuen Antrieb beobachten, das eigene Leben wieder besser in den Griff zu bekommen. Darum ist die unbefristete Fortführung von „Tandem“ unglaublich wichtig.“
Auch die GRÜNEN-Stadtratsfraktion ist überzeugt von dem Konzept und hat sich daher unermüdlich für die unbefristete Weiterführung eingesetzt. Nicht nur für die Familien ist eine verlässliche Weiterführung des Projekts wichtig; auch für die Mitarbeiterinnen, die während der Befristung stets bis kurz vor Laufzeitende bangen mussten, ob sie auch ein weiteres Jahr beschäftigt sind.
Die Argumente überzeugten schließlich fraktionsübergreifend: Der Beschluss im Stadtrat wurde einstimmig gefasst, obwohl Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung mit Nachdruck dagegen gesprochen hatte.
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