12. Oktober 2020 – Schon vor der Corona-Krise hatten Einzelhandelsunternehmen immer stärker mit Konkurrenz aus dem Internet zu kämpfen. Zahlreiche Geschäfte mussten schließen. Die Corona-Pandemie hat die Orientierung vieler Kund*innen Richtung Online-Handel nun noch verstärkt.
Doch eine lebendige Innenstadt lebt von einer großen Anzahl von interessanten Geschäften, einem ausgewogenen Mix aus Wohnen, Arbeiten und Einkaufen. Daher muss die Stadt alles unternehmen, damit auch kleine, inhabergeführte Läden den digitalen Wandel überleben und als Chance nutzen. Denn es gibt in Fürth nach wie vor viele Geschäfte, die keiner großen Kette angehören und nicht auf deren gebündelte Marketing- und Internet-Kompetenzen zugreifen können. Entsprechend schwer ist für diese Händler*innen der Sprung ins Onlinegeschäft.
Aber wenn die Angebote des stationären Einzelhandels in einer zentralen Online-Plattform bequem und einfach nach der konkreten Verfügbarkeit eines bestimmten Artikels durchsucht werden können, ist die kurzfristige Verfügbarkeit vor Ort in vielen Bereichen durchaus konkurrenzfähig zu den großen Internet-Handelshäusern. Die Kund*innen können nach der Online-Recherche entweder für eine persönliche Beratung im Geschäft vorbeischauen oder gleich per Mausklick online bestellen und ihre Ware beispielsweise innerhalb von ein paar Stunden nach Hause geliefert bekommen – im Idealfall mit einem umweltfreundlichen Verkehrsmittel wie einem Lastenfahrrad oder E-Transporter.
Die erforderliche Grundlage für derartige Portale sind entsprechende Software-Lösungen, also Warenwirtschaftssysteme bzw. Kassensysteme mit einer Schnittstelle, die den automatisierten Abruf zuverlässiger Warenbestände in ein einheitliches System ermöglichen. Diese Digitalisierung erfordert zeitliche und finanzielle Ressourcen, die im anspruchsvollen Alltag der bedrängten Branchen nicht jede*r aufbringen kann. Genau hier kann die Stadt mit professioneller Beratung und finanzieller Förderung unterstützen: mit einem Konzept für ein Online-Portal für den Fürther Einzelhandel.
Neben finanziellen Anreizen soll in dem Konzept auch fachliche und personelle Unterstützung enthalten sein, um den Einzelhändler*innen die eventuelle Sorge um eine Überforderung mit einem derartigen IT-Projekt zu nehmen. Daher sollte auch der fortlaufende Support durch die Verwaltung oder einen privatwirtschaftlichen Dienstleister Teil des Konzepts sein. Die Kosten dafür könnten aus einem gemeinschaftlichen Fonds mit Beteiligung der Stadt getragen werden.
Über die reine Angebots-Plattform hinaus sollte auch der zweite Schritt berücksichtigt werden und ein Logistikkonzept für einen koordinierten Lieferservice erstellt werden. Finanzielle Anreize für ökologische Transportmittel wie Lastenräder oder E-Transporter können hier für eine höhere Akzeptanz im Einzelhandelsverbund sorgen.
Zur Sitzung des Wirtschafts- und Grundstücksausschusses am 19. Oktober 2020 stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
Die Verwaltung entwickelt Ideen für eine gemeinsame Online-Plattform der Fürther Einzelhandelsunternehmen (z.B. Koordination, Unterstützung mit Know-how, finanzielle Förderung) und stellt diese in der Sitzung des Wirtschafts- und Grundstücksausschusses am 7. Dezember 2020 vor.
Dieser Antrag als pdf-Datei:
Neuste Artikel
Klimaschutz Naturschutz Soziales Wirtschaft Wohnen
Robert Habeck in Nürnberg – Ein voller Erfolg im Wahlkampf
Am vergangenen Wochenende besuchte Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Nürnberg im Rahmen seiner Wahlkampf-Tour. Kamran Salimi, unser Direktkandidat für den Bundestag, Annette von Heissen und Johannes Newald, Kreisvorsitzende des Kreisverbands Fürth, waren vor Ort, um Habeck zu erleben und mit ihm über die wichtigen Themen unserer Zeit zu sprechen. „Es war toll, Robert…
Einladung zum „Kaffee mit Banaszak“ am 22.01. – Deine Chance, Felix Banaszak hautnah zu erleben!
Wir freuen uns sehr, dass Felix Banaszak, unser Bundesvorsitzender, am 22. Januar 2025 zu uns nach Fürth kommt! Zu diesem Anlass laden wir dich herzlich ein, bei einer Tasse Kaffee mit ihm und unserem Direktkandidaten für die Bundestagswahl, Kamran Salimi, ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 22. Januar 2025 um 15:30…
Finanzen Haushalt Haushaltsberatungen Haushaltsplan
Thema Haushaltsberatungen: Licht und Schatten
Am 9.12.24 fanden im Kleinen Saal der Stadthalle die alljährlichen Haushaltsberatungen statt. In seiner Haushaltsrede warnte der Vorsitzende der GRÜNEN-Fraktion, Kamran Salimi, erneut vor einem „Sparen um des Sparens willen“: „Alle demokratischen Parteien sind sich inzwischen einig, dass notwendige Investitionen in die Zukunft trotz Schuldenaufnahme die deutlich bessere Alternative darstellen, als den Konjunkturmotor und die…
Ähnliche Artikel
Klimaschutz | Naturschutz | Soziales | Wirtschaft | Wohnen
Robert Habeck in Nürnberg – Ein voller Erfolg im Wahlkampf
Am vergangenen Wochenende besuchte Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Nürnberg im Rahmen seiner Wahlkampf-Tour. Kamran Salimi, unser Direktkandidat für den Bundestag, Annette von Heissen und Johannes Newald, Kreisvorsitzende des Kreisverbands Fürth, waren vor Ort, um Habeck zu erleben und mit ihm über die wichtigen Themen unserer Zeit zu sprechen. „Es war toll, Robert…
Finanzen | Fördermittel | Klima | Klimakrise | Klimaschutz | Klimawandel
Engagement für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) haben ein neues „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ (ANK) für deutsche Kommunen aufgelegt. Städte und Gemeinden können Unterstützung bei der Finanzierung von Maßnahmen zum Natürlichen Klimaschutz beantragen und erhalten Zuschüsse von bis zu 90 Prozent der Finanzierungskosten. Grund für die GRÜNEN-Fraktion,…
Fahrrad | Fahrradabstellanlagen | Innenstadt | Sicherheit
Rein aus optischen Gründen setzt die Stadt auf schlechtere Fahrradständer
Auf notorisches Betreiben des Oberbürgermeisters wurde beschlossen, dass in großen Teilen von Fürth (z.B. in der kompletten Innenstadt) keine System-Fahrradständer mehr eingesetzt werden sollen, sondern nur noch Anlehnbügel. „Das ist eine wirklich krasse Fehlentscheidung“, ist sich GRÜNEN-Stadtrat Christoph Wallnöfer sicher. „Der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) zertifiziert und empfiehlt Systemständer ja deshalb, weil sie die beste…