7. April 2024 – Wohnraum ist knapp. Das ist keine neue Erkenntnis. Dafür eine, die immer deutlicher wird. „Der Bedarf kann nicht immer nur die Ausweisung neuer Baugebiete oder die Schließung offensichtlicher Baulücken im Stadtbereich gedeckt werden“, ist GRÜNEN-Stadträtin Gabriele Zapf überzeugt.
Auch hinsichtlich des Klimawandels ist es zwingend notwendig, unbebaute Flächen vor weiterer Versiegelung zu schützen. Innerstädtische Grünflächen mit Bäumen, Sträuchern etc. sind wichtig für das Stadtklima, da sie helfen, die extreme Erwärmung der Städte zu reduzieren.
Deshalb muss die Stadt auch andere Möglichkeiten finden, ihrer Aufgabe nachzukommen, auch für bezahlbare Wohnungen zu sorgen. Während große Gewerbeimmobilien leer stehen (z.B. Pyramide) oder auf absehbare Zeit frei werden (z.B. Sparkassenhochhaus), wird der Wohnraum in Fürth immer knapper. Nach allem, was man heutzutage über die Unmengen an Energie weiß, die in Bestandsbauten steckt, die sogenannte Graue Energie, muss auch jeder Abriss genau überlegt sein.
Das Standardverfahren „Abreißen und neu bauen“ hat ausgedient. Hier braucht es kreative Lösungen.
Das gilt auch für leer stehende Gewerbeimmobilien. Viele kann man für die Wohnnutzung umbauen – und wenn es nur in Teilbereichen ist. „In anderen Städten gibt es da bereits gelungene Beispiele. An einigen Stellen im Stadtgebiet könnte es den Wohnungsmarkt etwas entspannen, wenn man Bestandsbauten saniert und kurzfristig für die Wohnnutzung ertüchtigt“, glaubt Gabriele Zapf.
Ein gutes Beispiel ist das imposante Hochhaus in der Maxstraße, in dem seit 50 Jahren die Sparkasse Fürth ihre Hauptstelle hat. Demnächst steht allerdings ein Umzug in einen Neubau an und ein sehr großes und sehr spezielles, unbedingt stadtbildprägendes Gebäude wird mitten im Stadtzentrum leer stehen.
Es stellt sich also die Frage der möglichst baldigen Nachnutzung. In Zeiten zunehmender Verknappung von Wohnraum sollte auch untersucht werden, inwieweit sich das Gebäude dafür eignet, Wohnungen einzurichten.
„Damit wir als Stadträt*innen einen Überblick bekommen, wie groß das Potenzial in unserer Stadt ist, haben wir zum Bauausschuss am 4. März einen entsprechenden Antrag gestellt“, so Gabriele Zapf.
Die Verwaltung sollte eine Übersicht über leer stehende (und leer werdende) Gewerbeimmobilien (z.B. Pyramide, Sparkassengebäude etc) erstellen und eine Einschätzung zur möglichen Umgestaltung als Wohnraum abgeben. In der Sitzung gab es bereits erste Überlegungen, inwieweit sich welches Gebäude zur kurzfristigen Gewinnung von Wohnraum eignet. Details dazu können jedoch oft aus Datenschutzgründen nicht öffentlich gemacht werden.
„Wir werden dran bleiben und darauf achten, dass Ideen verfolgt und geprüft werden“, verspricht Gabriele Zapf.
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