„Schadstoff-, partikel- und CO2-arme Luft in Klassenzimmern war auch schon vor Corona wichtig für ein gesundes Lernklima“, ist GRÜNEN-Stadträtin Sabine Weber-Thumulla überzeugt. „Doch die Corona-Pandemie zwingt uns jetzt zum schnellen Handeln, denn die meisten Klassenzimmer im Stadtgebiet verfügen über keine raumlufttechnische Anlage. Und damit besteht ein Risiko der Anreicherung der Raumluft mit aerosol-getragenen Viren, das vermeidbar wäre“
Lüftungsanlagen dienen vorrangig dem Gesundheitsschutz. „Verbrauchte Luft“ (d.h. Luft mit einem höheren CO2-Anteil) wird ausgetauscht. Die Einhaltung des gesundheitlich-hygienischen Leitwerts für CO2 von 1.000 ppm steigert nachgewiesen die Effizienz der Schüler*innen-Leistungen um 20-30 %, denn zu hohe CO2-Konzentrationen machen müde und unkonzentriert und mindern somit die Lernchancen. Dies ist wissenschaftlich belegt. Ohne unterstützende Lüftungsanlagen müsste alle 15 Minuten eine Stoßlüftung durchgeführt werden. Die Möglichkeit, die Fenster zum Lüften zu öffnen, besteht grundsätzlich auch in Gebäuden mit Lüftungsanlagen und ist bei sogenannter hybrider Lüftung (= Kombination aus manueller Fensterlüftung und Lüftungsanlagen) zusätzlich erforderlich.
Ökonomisch helfen Lüftungsanlagen bei der Einsparung von Wärmeverlusten, wie sie z.B. beim dauerhaften Lüften durch Öffnen der Fenster entstehen. Die Reduktion von Lüftungswärmeverlusten leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz durch Einsparen von CO2-Emissionen. Im Rahmen der Klimaerwärmung verbessern Lüftungsanlagen die Nutzbarkeit und den Komfort von Schulräumen auch im Sommer (Abkühlung durch Übernachtlüftung ohne Wärmerückgewinnung, Zufuhr gekühlter Frischluft am Tag) und ermöglichen einen besseren Unterricht in Hitzeperioden.
Die Corona-Pandemie hat das Thema lernfreundliche und konzentrationsfördernde Luftqualität in unseren Schulen auf die Agenda gespült und verdeutlicht, dass sich Investitionen in diesem Bereich auch für die Zukunft rentieren, wie Sabine Weber-Thumulla erläutert: „Durch den Einbau und Einsatz von Lüftungsanlagen verringert sich die Anzahl potenziell infektiöser Aerosole in der Raumluft. Dies ist nicht nur in einer Pandemielage wie aktuell vorteilhaft, sondern auch in einer herkömmlichen Erkältungs- und Grippesaison und trägt etwa zu weniger krankheitsbedingtem Ausfall von Lehrkräften und Schüler*innen bei.“
Zur Verbesserung der Luft-Situation an den Fürther Schulen hat die GRÜNEN-Stadtratsfraktion daher zum Schulausschuss im November einen fachlich sehr detaillierten Antrag gestellt, die Möglichkeiten für mobile Raumlüfter und einfache Anlagen zum dauerhaften Luftaustausch in Fürther Klassenzimmern auszuloten. Auch dort, wo keine Lüftungsanlagen verbaut sind, kann man das Infektionsrisiko deutlich senken: Mobile Luftreiniger reduzieren die Konzentration potenziell infektiöser Aerosole in der Klassenzimmerluft und zusätzliche Fensterlüftung sorgt für CO2-Abfuhr.
„„Obwohl wir für die Idee, Schulräume mit dezentralen Lüftungsanlagen nachzurüsten, im Stadtrat noch keine Mehrheit finden konnten, sind wir froh, dass eine Ausschreibung über die Beschaffung von 1000 CO2-Ampeln und 60 mobilen Luftreinigungsgeräten für die Klassenzimmer läuft“, so Sabine Weber-Thumulla. „Die Lüftungsampeln werden zeigen, dass ein lernfreundliches Raumklima ohne Lüftungsanlagen im Schulalltag nicht erreichbar ist.“
Die Empfehlung des Schulausschusses, bei zukünftigen Schul-, Kita- und Turnhallenbaumaßnahmen bzw. Sanierungen immer zu prüfen, ob hierbei Lüftungsanlagen zum Einsatz kommen können, ist ein Erfolg des GRÜNEN-Antrags.
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