Zwischen Mai und September 2022 soll die Rückseite der neuen Feuerwache mit einem legalen Graffiti gestaltet werden. Das Besprühen der Wand wird in Kooperation mit dem Fanprojekt der SpVgg Greuther Fürth und dem Kinder- und Jugendhaus Catch Up erfolgen.
„Toll, dass bei den Haushaltsberatungen so viele andere Stadträt*innen unserem Vorschlag gefolgt sind“, freut sich GRÜNEN-Stadträtin Anna Botzenhardt.
Den ursprünglichen Antrag hatte die GRÜNEN-Stadtratsfraktion schon im Mai zum Kulturausschuss gestellt, im Bauausschuss im Juni wurde er schließlich behandelt. Die Verwaltung sprach sich damals für das Graffiti aus und ging in die Absprachen mit Feuerwehr etc. Im Dezember-Bauausschuss wurde das Konzept schließlich inklusive Kosten und Zeitplan vorgestellt und ebenfalls befürwortet.
Für die Umsetzung genehmigte der Stadtrat bei den Haushaltsberatungen einen Kostenrahmen von bis zu 38.000 Euro – basierend auf einer Experteneinschätzung der Graffiti-Agentur Style Scouts.
GRÜNEN-Stadträtin Anna Botzenhardt ordnet die veranschlagten Kosten ein: „Natürlich klingt das erstmal nach einer enormen Summe. Aber wenn man sich das näher ansieht, erkennt man, dass die Wand mit ihren 260 Quadratmetern einfach eine riesige Fläche ist. Alleine der Gerüstaufbau, die Leitern und die Hebebühne, die für die Sicherheit der Sprayer*innen unverzichtbar sind, kosten viele tausend Euro. Hinzu kommen Materialkosten für Spraydosen, Schutzmasken, Handschuhe, die Grundierung der Spezialplatten und die Versiegelung. Das Besondere an diesem Graffiti ist jedoch vor allem der Kostenfaktor Arbeitszeit für die fachliche und pädagogische Begleitung. In einem Workshopverfahren werden Graffiti-Künstler*innen Fürther Jugendliche schon in die Planung und das Konzept integrieren. Anschließend unterstützen sie die Jugendlichen dabei, die Motive zu realisieren.“
Da voraussichtlich an dieser Stelle sonst regelmäßig Schmierereien entfernt werden müssten, wird sich diese Investition aber recht zügig amortisieren. Alleine die Reinigung des besprühten Schlauchturms an der neuen Wache hatte im letzten Frühjahr beispielsweise Kosten in Höhe von ca. 30.000 Euro verursacht. Vor diesem Hintergrund ist die Freigabe von Flächen für Künstler*innen eine elegante (und deutlich günstigere) Lösung. Sogenannte „Legal Walls“ haben sich in anderen Städten als Präventionsmaßnahme gegen illegale Graffitis bewährt: Die Anzahl illegaler Graffitis verringert sich, die Qualität der Werke verbessert sich. So können auch aufwändige Motive gestaltet werden, die einem künstlerischen Anspruch genügen. Diese Bilder werden in der Szene respektiert und deutlich seltener übersprüht.
„Noch wichtiger als die Vandalismus-Prävention finde ich den Aspekt, dass die Jugendlichen mit eingebunden werden und ihrer Stadt damit ein bisschen Farbe geben können. Alleine deshalb ist das Geld schon gut investiert“, fügt Anna Botzenhardt hinzu.
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