Schon während der letzten Stadtratsperiode bemühten sich die Fürther GRÜNEN-Stadträt*innen darum, die Müllmenge zu reduzieren, die in Fürth durch die Mitnahme von Essen und Getränken entsteht. Kaffeebecher, Plastiklöffel, Pizzakartons, Styroporverpackungen – an manchen Tagen quellen die öffentlichen Mülleimer davon über. Die Einführung von Mehrwegbechern im Stadion war ein erster Erfolg dieser Bemühungen.
Während der letzten beiden Jahre stieg dieses Müllaufkommen aus Essens- und Getränke-Verpackungen enorm, da Liefer- und Mitnahmekonzepte für viele Gastronomiebetriebe die einzige Überlebenschance waren. „Die Corona-Pandemie hat dieses Problem noch sichtbarer gemacht“, meint GRÜNEN-Stadträtin Gabriele Zapf, „und damit die Suche nach einer guten Lösung noch dringender. Neben Müllvermeidung und dem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen anstelle von Plastik sind besonders Mehrweg-Verpackungen sinnvoll.“ Im Juni 2021 hat die GRÜNEN-Stadtratsfraktion bereits einen Antrag gestellt, künftig die stadtweite Einführung von Mehrweg-Gefäßen in der Gastronomie zu fördern und im Interesse des Stadtmarketings ein Branding mit Fürth-Motiven zu entwickeln. Das wurde zwar nicht beschlossen, aber die Verwaltung prüft entsprechende Optionen.
Eine Gesetzesgrundlage gibt es schon: Ab 2023 müssen alle Restaurants, Kaffees und Imbisse, die Essen und Getränke liefern oder zum Mitnehmen anbieten, alternativ zu den Einwegverpackungen auch Mehrwegbecher und –behälter anbieten, die nicht teurer sein dürfen als die Wegwerf-Produkte.
„Darauf können wir uns heute schon vorbereiten“, meint Gabriele Zapf. „Am besten mit einem gemeinsamen Konzept in der gesamten Metropolregion.“
Im Landkreis Fürth scheint ein Mehrweg-Konzept und damit die spürbare Reduktion des Plastikmülls tatsächlich schon in greifbare Nähe zu rücken. Der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Landkreises hat Ende September die „Förderung von Mehrweggeschirrsystemen für Gastronom*innen und sonstige Essensanbieter*innen“ beschlossen; als Anschubfinanzierung kommt ein Zuschuss von der Sparkasse.
Gabriele Zapf sieht hier eine große Chance: „Auch zahlreiche Gastronom*innen in Fürth setzen bereits auf Mehrwegverpackungen oder sind sehr interessiert. Wenn es gelingt, das Landkreis-Konzept auch auf die Stadt Fürth anzupassen oder sogar im Idealfall ein gemeinsames Rückgabesystem für die gesamte Metropolregion auf die Beine zu stellen, gibt es viel mehr Rückgabestellen. Das ist für die Nutzer*innen wesentlich bequemer und wird mehr Leute dazu bringen, sich für die Mehrweg-Variante zu entscheiden!“
Wenn die Stadt Fürth sich am Landkreis ein Beispiel nimmt und ebenfalls die Anschaffungskosten von wiederverwendbaren Behältern oder die Gebühren an Mehrwegsysteme bezuschusst oder entsprechende Sponsor*innen findet, können sicher auch in der Stadt mehr Betriebe überzeugt werden, an dem System teilzunehmen.
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