Unter dem Motto „Stadt der Zukunft – eine neue Kultur!“ fand das Festival vom 7.- 10. Juli 2022 im Fürther Stadtpark statt – sehr zur Freude der Organisator*innen, die während der Corona-Pandemie ersatzweise auf online-Veranstaltungen zurückgreifen mussten. Doch kurz vorher kam der Schock: Die Fürther Stadtspitze hatte beschlossen, dem Nachhaltigkeits-Festival „Fürth im Übermorgen“ in diesem Jahr das Musikprogramm ab 20 Uhr zu verbieten.
„Ein Festival ohne Abendkonzert – als würde es die Stadtspitze darauf anlegen, dass junge Menschen für Veranstaltungen in die Nachbarstädte Erlangen und Nürnberg abwandern und in Fürth gar nichts mehr los ist“, ärgert sich GRÜNEN-Stadträtin Anna Botzenhardt.
Seit 2018 wird das mehrtägige Event „Fürth im Übermorgen“ von der Stadt Fürth und vielen Partnerorganisationen gestaltet. Ergänzt durch ein Bühnenprogramm ziehen die Workshops, Aktionen und Vorträge rund um die Themen Nachhaltigkeit, Klima und Umwelt vor allem junges Publikum an. Auch der Oberbürgermeister zeigte sich beim Festival in der Vergangenheit stets betont jugendnah und begeistert davon, was die Fürther Jugendlichen so alles auf die Beine stellen.
Doch nun müssen die Organisator*innen des Festivals erneut die bittere Erfahrung machen, dass es mit der Jugendnähe schnell vorbei ist, wenn man damit den Unmut der etablierten Fürther Veranstalter*innen auf sich zieht.
Mit der Absage des Konzerts versuchte die Stadtspitze vor allem, den wenig später stattfindenden Sommernachtsball vor eventuellen Klagen von Anwohner*innen zu schützen. Der Ball war übrigens bis 23 Uhr genehmigt, Während das Festivalkonzert bereits um 21:45 Uhr hätte enden müssen, war der Ball bis 23 Uhr genehmigt. Dazu zählte auch ein 15-minütiges Feuerwerk deutlich nach 22 Uhr, das noch bis auf die Hard zu hören war. Im Vergleich: Der „Rückhalt“ für die freie Szene und die Jugendkultur auf der Freilichtbühne ist so groß, dass sie Anzeigen bekommen, wenn der Applaus nach 22 Uhr noch einige Minuten andauert.
Für Anna Botzenhardt eine unverständliche und ungerechte Entscheidung: „Es kann nicht sein, dass in Fürth so klar die Elitenkultur der Soziokultur vorgezogen wird. Ein vorauseilender Gehorsam wegen eventueller Lärmbeschwerden ist absolut unangebracht. Wenn man sich ansieht, in welcher Lage besonders die alternative Fürther Kulturszene steckt, bräuchte es hier viel eher Rückhalt und Unterstützung von städtischer Seite.“
Kein Wunder, dass sich auch bei der einen oder anderen Partnerorganisation Frust breit macht. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass sie an der Stadtspitze abprallen, sobald andere Interessenten wie etablierte Firmen oder Institutionen ins Spiel kommen. Man denke nur an die jahrelange Suche nach einem Ort für ein soziokulturelles Zentrum, das bei Optionen wie Eichamt, Alte Feuerwache oder Lokschuppen immer wieder zurückstehen musste – trotz anders lautender Versprechungen der Stadtspitze. Da hilft es dann auch nicht, wenn der Oberbürgermeister behauptet, der Sommernachtsball sei ein Event für die breite Masse.
„Die Stadt Fürth muss endlich mehr für die Jugend- und Soziokultur tun – gerade nach den langen Entbehrungen während der Coronazeit“, findet Anna Botzenhardt. „Mit der Aussage des Oberbürgermeisters, dass die Stadtverwaltung sich erst einmal auf Schulen, Wohnungsbau und Kindergärten konzentrieren würde und erst „danach“ Zeit für Soziokultur hätte, werden wir uns keinesfalls zufrieden geben.“
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