Mit mehr Grün in der Stadt positive Effekte für körperliche und psychische Gesundheit der Fürther*innen schaffen – das war die Grundidee der Initiative Wanderbaumallee.
Deshalb konnte man in der Innen- und Südstadt im vergangenen Sommer alle 4 Wochen beobachten, wie Menschen große Holzgestelle durch die Straßen schoben, aus denen Baumkronen herausragten.
„An verschiedenen Stellen in der Stadt konnten so die Bürger*innen sehen, welchen großen Einfluss Pflanzen und Sitzmöbel auf die Aufenthaltsqualität haben“, erläutert GRÜNEN-Stadtrat Christoph Wallnöfer. Während es ähnliche Projekte in Stuttgart, Köln und München schon vorher gab, war 2022 das erste Jahr, in dem die Bäume mit Sitzgelegenheiten drum herum z.B. in der Salzstraße, Hallemannstraße und am Grünen Markt kleine grüne Oasen im Stadtgrau schafften.
Das Projekt kam sehr gut an. Auch im öffentlichen Raum entlang der Zeppelinstraße im Abschnitt zwischen Kaiserstraße und Erhard-Segitz-Straße machte die Wanderbaumallee erlebbar, welches Flächen-Potenzial hier für eine Aufwertung durch stärkere Begrünung besteht. Vielleicht fand auch deshalb der entsprechende Antrag der GRÜNEN-Fraktion zur dauerhaften Begrünung und der Umgestaltung mit Platzcharakter im Bereich der Kreuzung von Zeppelin-, Dr.-Beeg- und Kaiserstraße breite Zustimmung.
Doch die Bäume filtern nicht nur Schadstoffe aus der Luft, sorgen für ein verbessertes Mikroklima und haben im Sommer einen kühlen und ausgleichenden Effekt. Sie werden durch die Sitzgelegenheiten auch zum Nachbarschaftstreff. „Dieser Aspekt war mir besonders wichtig“, erklärt Christoph Wallnöfer. „Vor allem, weil an diesem Begegnungsort kein Konsumzwang herrscht und somit wirklich alle Bürger*innen in den Genuss von zwanglosem Kontakt mit anderen Fürther*innen kommen können.“
Auch 2023 soll es nach dem Erfolg im letzten Sommer wieder grüne Oasen mit wechselnden Standorten geben. Ob es wieder Bäume sein werden oder eher Büsche und Sträucher, in welchem Turnus der Standort wechseln soll und an welchen Orten die Wanderbaumallee Halt machen wird, steht allerdings noch nicht fest. Hinter der Initiative stehen ADFC, Bluepingu, Spiegelfabrik, VCD, Weltladen und die Kommunale Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Elan. Doch die Initiator*innen wollen diese Entscheidungen nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg fällen. Die Fürther*innen sollen einbezogen und am Planungsprozess beteiligt werden.
An der mangelnden Einbeziehung von Anwohner*innen war schließlich mit den „Sommerstraßen“ eine andere Initiative im Vorjahr gescheitert. Damals waren vor allem die wegfallenden Parkplätze der Stein des Anstoßes. Im ersten Jahr der Wanderbaumallee wurden deshalb Standorte im öffentlichen Raum ausgesucht, die keine Parkplätze betrafen.
„Leider haben wir schon oft gesehen, dass in Fürth schnell Schluss ist, wenn Parkplätze wegfallen müssten. Als GRÜNEN-Fraktion werden wir die Initiative Wanderbaumallee aber auch dann unterstützen, wenn sich der eine oder andere Parkplatz für ein paar Wochen in einen grünen Begegnungsort verwandelt.“, ist sich Christoph Wallnöfer sicher. „Hoffentlich bekommt die Aktion nächstes Jahr auch wieder so viel Zuspruch!“
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