Im Rahmen der Haushaltsberatungen kam endlich Bewegung in das Thema Brücken am Fürther Hafen. „Die Idee ist schnell skizziert“, erklärt Harald Riedel. „Drei von sieben Kanal-Brücken sind momentan Sanierungsfälle – die Zirndorfer Brücke musste zum Teil schon gesperrt werden, die Hafenbrücke ist nicht mehr sanierungsfähig und auch die Farrnbacher Brücke in Sichtweite davon muss saniert werden. Zwischen Farrnbacher Brücke und Hafenbrücke liegen gerade einmal 600 Meter. Auf dieser Strecke gibt es auf beiden Seiten des Kanals geeignete Grundstücke, die mit einer neuen Brücke verbunden werden könnten, sodass man statt zwei neuer Brücken langfristig (= in 25-30 Jahren) nur eine Brücke in der Mitte der beiden bisherigen erhalten müsste und enorme Folgekosten einsparen könnte.“
Grundsätzlich waren zwar auch bei der unterjährigen Behandlung im Bauausschuss alle Fraktionen offen für diese Idee. Warum lehnte die Mehrheit unseren Vorschlag ab? Die angeblich wesentlich höheren Kosten für die Herstellung der Barrierefreiheit am neuen mittleren Standort haben viele Stadtratskolleg*innen abgeschreckt. Doch einige Wochen später musste diese Aussage der Verwaltung revidiert werden. Denn in der Zwischenzeit hatte sich nach Recherchen der GRÜNEN-Stadtratsfraktion herausgestellt, dass die neue mittlere Brücke sogar mit einer geringeren Steigung BARRIEREÄRMER wäre als die bestehende bzw. neue Hafenbrücke. Für eine aufwändige und teure Rollstuhlrampe besteht also keinerlei Veranlassung.
„Auch für die Verkehrsströme während der Bauphase hat unsere Variante der neuen Mittleren Hafenbrücke erhebliche Vorteile“, erklärt Harald Riedel. „Würde man tatsächlich (wie bisher geplant) die Hafenbrücke abreißen und an gleicher Stelle den Neubau errichten, gäbe es eine Vollsperrung und Umleitungen mit erheblichen Verkehrseinschränkungen für mindestens 3 bis 4 Jahre. Erstens käme es durch notwendige Umleitungen mit einem hohen LKW-Anteil durch Wohngebiete zu großen Belastungen für viele Fürther Bürger*innen. Zweitens hätten die Unternehmen im Gewerbegebiet damit zu kämpfen, dass sie von der Südwesttangente und somit auch der Autobahn abgetrennt sind. Deshalb befürwortet auch der Wirtschaftsbeirat der Stadt Fürth die Variante, für deren Prüfung sich die GRÜNEN-Stadträt*innen einsetzen. Denn wenn diese Idee realisiert wird und die neue Brücke zwischen den bestehenden beiden Brücken gebaut wird, kann der Verkehr zum Gewerbegebiet am Hafen während der gesamten Bauphase ungehindert weiter über die alte Hafenbrücke fließen. Nach Eröffnung der neuen Brücke kann man die alte zurückbauen, während der Verkehr die ganze Zeit über ununterbrochen weiter fließt. Das spart Geld, ist effizient – und stärkt den Wirtschaftsstandort Fürth!
Das Sparpotenzial ist vor allem mittelfristig enorm: Schon der Unterhalt für so viele Brücken ist sehr teuer und eine „grundhafte Sanierung“ oder ein Neubau sind Multi-Millionenprojekte, für die in Zeiten knapper Kassen und Schuldenbremsen immer weniger Geld da ist. Ebenso knapp sind die Personalkapazitäten bei Planung und Projektsteuerung.
„Umso wichtiger ist es, dass die Stadt Fürth kluge und zukunftsträchtige Entscheidungen über Sanierung/Neubau/Abriss trifft. Bei einem millionenschweren Projekt wie einem Brückenbau muss man um die beste Lösung ringen. Nur so ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern gewährleistet“, findet Harald Riedel. Hinzu kommt, dass die aktuellen Planungen verwaltungsintern erstellt wurden, ohne sonst übliches Instruktionsverfahren und Beteiligung von Interessensgruppen. Es ist also absolut sinnvoll, die Variante der Mittelbrücke ergebnisoffen zu prüfen. (Detailliertere Informationen findest Du auf diesem Infoblatt):




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