Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) haben ein neues „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ (ANK) für deutsche Kommunen aufgelegt. Städte und Gemeinden können Unterstützung bei der Finanzierung von Maßnahmen zum Natürlichen Klimaschutz beantragen und erhalten Zuschüsse von bis zu 90 Prozent der Finanzierungskosten.
Grund für die GRÜNEN-Fraktion, in der Sitzung des Umweltausschusses am 5. Juli 2024 einmal schriftlich nachzufragen, inwieweit das Programm in der Fürther Stadtverwaltung bereits genutzt wird oder ob es zumindest bereits Ideen gibt, wie man diese Gelder einsetzen könnte.
GRÜNEN-Stadträtin Sabine Weber-Thumulla erklärt, was das Förderprogramm so besonders macht: „Die Projekte muss die Stadt nicht einmal selbst umsetzen, sie kann auch den Zuschuss beantragen und dann an Vereine oder kommunale Wohnungsunternehmen weiterleiten. Gefördert werden Anschaffungen, Dienstleistungen Dritter sowie Personalkosten.“
Förderfähig sind beispielsweise naturnah gestaltete Grünflächen, neue Bäume, kleine, naturnahe Parkanlagen in Wohnvierteln, Naturerfahrungsräume und Urbane Wälder oder auch die innerörtliche Renaturierung von Kleingewässern. Gerade in Zeiten des Klimawandels werden natürliche Klimaschutzmaßnahmen immer wichtiger, wie Sabine Weber-Thumulla erklärt: „Diese Maßnahmen ermöglichen, dass mehr Regenwasser im Boden aufgenommen und gespeichert wird und sorgen vor allem im Sommer durch Verdunstung und / oder Verschattung für wertvolle Abkühlung. Nebenbei helfen die grünen Flächen auch, die Artenvielfalt zu erhalten.“
Laut der Sitzungsvorlage ist in Fürth jedoch noch viel Spielraum nach oben, was die Nutzung des Programms angeht. Es wurden einige Maßnahmen aufgezählt, die durch ANDERE Förderprogramme (mit-)finanziert werden, doch von neuen Ideen oder angedachten Kooperationen mit nicht-städtischen Einrichtungen oder Unternehmen war in der Vorlage nichts zu lesen.
„Das haben wir in der Sitzung natürlich kritisiert“, erzählt Sabine Weber-Thumulla. „Da muss schon mehr passieren. Wenn es schon so ein gutes Förderprogramm gibt, das bei einer wirklich hohen Förderquote viel Gestaltungsraum lässt, dann muss man das unbedingt nutzen und nicht nur ein paar Dinge zusammenschreiben, die man ohnehin schon angestoßen hat. Vor allem, da die Stadt die Fördermittel ja lediglich beantragen muss. Die immer gleiche Aussage, man habe nicht genug Personal für die Umsetzung, ist in diesem Fall ja nicht zutreffend, da ja Dritte wie Vereine, Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften die eigentliche Arbeit übernehmen können.“
Aufgrund des GRÜNEN-Antrags wurde jedoch zugesichert, In Zusammenarbeit mit den entsprechenden Fachämtern zu prüfen, welche geplanten Maßnahmen bzw. Sachkosten im Rahmen des Aktionsprogramms „Natürlicher Klimaschutz“ beantragt werden können. Eine neu zu schaffende Stelle soll sich auch mit der Koordination nicht-städtischer Projekte beschäftigen.
„Wir werden da regelmäßig nach Fortschritten fragen“, ist Sabine Weber-Thumulla entschlossen. „Mehr grüne Inseln in der Stadt sind zur Klimaanpassung notwendig, wie es ja auch im Hitzeaktionsplan und an anderen Stellen dargestellt wird. Nun gibt es die Möglichkeit, mit einer sehr hohen Förderquote neue Projekte in diesem Bereich anzuschieben. Diese Chance soll die Stadt Fürth unbedingt nutzen, denn wir haben einfach keine Zeit mehr!“
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