Im Rahmen des “International Transgender Day of Visibility” soll am 31.3.2021 in Bädern in Fürth, Nürnberg und Erlangen ein Badetag für divers*- und transgeschlechtliche Menschen ermöglicht werden. Für das Angebot in Fürth prüft die Infra das Anliegen. Das ist das Ergebnis eines Antrags, den die GRÜNEN-Stadtratsfraktion zur Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit am 9. Juli 2020 gestellt hat.
„Über dieses Ergebnis freuen wir uns sehr“, resümiert Stadträtin Anna Botzenhardt, die für die Fürther Stadtratsfraktion die Abstimmung mit den anderen GRÜNEN-Fraktionen der beteiligten Städte übernommen hatte.
Eigentlich sollten alle Sport- und Freizeitangebote so gestaltet sein, dass diese auch von divers* – und transgeschlechtlichen Menschen diskriminierungs- und angstfrei genutzt werden können. „Trans*- und diversgeschlechtliche Menschen sind täglich mit Diskriminierung konfrontiert, begegnen vielen stigmatisierenden Normen und haben gleichzeitig oft nur wenig Unterstützung. Besonders beim Sport gibt es für divers*- und transgeschlechtliche Menschen ein enormes Risiko, diskriminiert und ausgeschlossen zu werden“, stellt Anna Botzenhardt fest.
In Bayern hat jeder zweite queere Mensch in den letzten drei Jahren Diskriminierung erleiden müssen. So das Fazit der Studie „Queeres Leben in Bayern 2020“. Dabei sind insbesondere trans*Menschen von Diskriminierung betroffen (82% der trans*Frauen und 61% der trans*Männer). Dies deckt sich mit den Ergebnissen der vom Deutschen Jugendinstitut erstellten Studie „Coming-out und dann…?!“, nach der 9 von 10 divers*- und transgeschlechtlichen jungen Menschen schon einmal Diskriminierung aufgrund ihrer nicht cisgeschlechtlichen Zugehörigkeit erlebt haben.
In Schwimm- und Badeanstalten sind grundsätzlich Umkleide- und Sanitärbereich binär-geschlechtlich, also in Herren- und Damenbereiche unterteilt. Dieser Umstand macht es divers*- und transgeschlechtlichen Menschen – egal ob während oder auch nach ihrer Transition – quasi unmöglich, diese Anlagen im offenen Betrieb diskriminierungsfrei zu nutzen. Ausgewiesene Bademöglichkeiten speziell für trans- oder intergeschlechtliche Menschen gibt es derzeit in der Metropolregion Nürnberg nicht.
„Wir haben mit unserem gemeinsamen Antrag zunächst für einen Tag ein Schwimmangebot in geschütztem Rahmen in einem städtischen Schwimmbad gefordert, um trans- und divers*geschlechtlichen Menschen in Fürth ein unbeschwertes und diskriminierungsfreies Badeerlebnis zu ermöglichen. Bei entsprechender Nachfrage können wir uns das auch regelmäßig vorstellen“, ergänzt Anna Botzenhardt.
In Köln gibt es beispielsweise bereits ein monatliches Schwimmangebot für transgeschlechtliche Menschen. Wie es in Fürth weitergehen wird, hängt von der Prüfung des Bäderbetreibers Infra ab.
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