Keine Erhöhung der Fahrpreise bis zur Einführung der 365-Euro-Tickets – das wäre zu schön gewesen. Aber leider liegen nicht nur die Pläne für das 365-Euro-Ticket auf Eis, auch die Ticketpreise werden bis dahin wohl weiter steigen. Als Gründe werden Finanzierungsschwierigkeiten genannt. Allein für das Jahr 2022 würde das Aussetzen der Preissteigerung die Stadt Fürth 760.000 Euro kosten, rechnete die Kämmerin während der Haushaltsberatungen vor. Die Mehrheit des Stadtrats hat sich allerdings dafür ausgesprochen, diese Summe anderweitig einzusetzen und stattdessen die ÖPNV-Tickets in Fürth teurer zu machen.
Allerdings scheint ein Kompromiss in greifbare Nähe gerückt, wie GRÜNEN-Stadtrat Christoph Wallnöfer erklärt: „Die Aussetzung der Fahrpreiserhöhung würde im Juni 2021 auslaufen. Ab dann würden die Tickets also teurer werden. Doch die Kämmerin hat uns in den Haushaltsberatungen signalisiert, dass sie bis Februar einen Vorschlag erarbeiten wird, wie man diese Erhöhung wenigstens bis zum Jahresende 2021 verschieben kann.“
Dass die Ticketpreise im gesamten Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) unüblicherweise zur Jahresmitte und nicht wie sonst zum Jahresanfang steigen werden, liegt an der reduzierten Mehrwertsteuer für den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020. Aus wirtschaftlichen und technischen Gründen war die direkte Weitergabe der Mehrwertsteuersenkung an die Fahrgäste nicht so leicht umsetzbar wie etwa im Einzelhandel.
Christoph Wallnöfer, der auch hauptberuflich im ÖPNV tätig ist, bestätigt das: „Eine Umstellung der Preise für ein paar Monate wäre ein enormer Kraftakt gewesen – finanziell und zeitlich gesehen. Die befristete Mehrwertsteuersenkung wurde daher an die Fahrgäste weitergegeben, indem man die turnusgemäße Fahrpreiserhöhung um ein halbes Jahr verschoben hat.“ Auch für Abo-Kund*innen gibt es Vorteile.
Doch der große Wurf ist das Verschieben der Tariferhöhungen in keinem der beiden Fälle. Die Prioritäten werden in der aktuellen Finanzlage sowohl von der Bayerischen Staatsregierung als auch von der Stadt Fürth anders gesetzt, die Verkehrswende muss wieder einmal warten. „Nur wenn wir uns weiterhin konsequent dafür einsetzen, dass der ÖPNV attraktiver wird als der motorisierte Individualverkehr, können wir die Verkehrswende schaffen! Mit weiteren Tariferhöhungen gelingt das nicht. Dennoch ist natürlich ein halbes Jahr Verschiebung der Preiserhöhung besser als nichts“, so Christoph Wallnöfer.
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