18. April 2021 – Die anstehende Neubesetzung des Referats IV der Fürther Stadtverwaltung bietet die Gelegenheit, dieses bisherige Mammutressort „Soziales, Jugend und Kultur“ neu zu ordnen und zu verschlanken und so effektiveres Arbeiten in den einzelnen Bereichen zu ermöglichen.
In einem Offenen Brief an den Oberbürgermeister wiesen kürzlich eine Reihe von Fürther Kulturschaffenden und Persönlichkeiten im Kulturbetrieb darauf hin, dass die Kultur im aktuellen Referatszuschnitt nicht zufällig an letzter Stelle stehe und besonders unter den Kapazitätsproblemen leide. „Die Forderung nach einem eigenen Kulturreferat können wir nur unterstreichen, schließlich steht die Stärkung des Kultursegments schon seit Jahren in unseren kommunalen Wahlprogrammen“, so die Fürther GRÜNEN-Stadträt*innen. „Vor einem Jahrzehnt war der aktuelle Referatszuschnitt noch beherrschbar. Doch seitdem sind alle drei Bereiche organisch teilweise extrem gewachsen. Dadurch ist eine Fülle an neuen Aufgaben und Problemstellungen dazugekommen und das Referat IV hat seine Kapazitätsgrenzen längst überschritten.“
Zur Stärkung der Kultur und Entlastung des Referats soll daher der Bereich „Kultur“ mit dem Kulturamt, Stadthalle und Kulturforum, dem Stadtarchiv im Schloss Burgfarrnbach mit Stadtmuseum und Rundfunkmuseum, dem Stadttheater und der Städtischen Galerie in ein separates Referat ausgegliedert werden.
Die Fülle der verbleibenden Themen ist dennoch enorm – und das im Angesicht schwieriger Zeiten, wie die GRÜNEN-Stadträt*innen erläutern: „Durch die Corona-Pandemie steht vor allem der soziale Bereich vor großen Herausforderungen. Die Folgen der Pandemie für die teilweise sehr hart getroffene Fürther Bevölkerung verlangen nach neuen Konzepten und klugen Maßnahmen. Entsprechende Lösungen herauszuarbeiten wird sehr arbeitsintensiv sein – eine große Herausforderung für das ohnehin stark überlastete Sozialreferat.“
Auch der Kulturbereich ist durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie extrem unter Druck. Die Kultur befindet sich aufgrund der drastischen Einschränkungen in einer beispiellosen Krise und es wird Jahre dauern, die entsprechende Aufbauarbeit zu leisten. Ein schlagkräftiges Kulturreferat würde nötige Reaktionen signifikant beschleunigen und durch die effiziente Fördermittel-Akquise, den Fokus auf interne Abläufe und nötige Transformationen sogar einen Beitrag zur finanziellen Besserstellung leisten.
Eine weitere Entlastung des Referats IV kann dadurch erreicht werden, dass man dem neuen Kulturreferat zur Nutzung von Synergien und wegen inhaltlicher Beziehungen die Jugendarbeit und Jugendhäuser zuschlägt.Hier gibt es viele Überschneidungen und Synergieeffekte, vor allem auch im Bereich Sub- und Soziokultur (z.B. Protestgarten, Fürth-Ort und Kofferfabrik). „Jugend und Kultur – was bisher in Fürth in einem Referat gemeinsam angesiedelt ist, wird auch in vielen anderen Städten als zusammengehörig gesehen und entsprechend oft unter einem Dach vereint“, so die GRÜNEN-Fraktion. Da auch weitere Referate von einer Entlastung profitieren würden, schlagen die GRÜNEN-Stadträt*innen vor, auch die thematisch passenden Bereiche Denkmalschutz und Tourismus in das neue Referat einzugliedern. So wäre dem stark ausgelasteten Baureferat ebenso gedient wie dem durch die Pandemie mit hohem Arbeitsanfall konfrontierten Wirtschaftsreferat. Auch inhaltlich befruchten sich diese Ressorts gegenseitig, sind sich die GRÜNEN sicher: „Die historische Baukultur ist wie andere Angebote im Kulturbereich Teil der touristischen Attraktivität ebenso wie kultureller Standortfaktor und Lebensqualität für die Bürger*innen unserer Stadt.“
Ein Großteil der zusätzlichen Kosten für das neue Referat „Kultur, Jugend, Denkmalschutz und Tourismus“ wird sich wohl dadurch amortisieren, dass viele Probleme künftig schneller und besser bearbeitet werden können und der Stadt dadurch mittelfristig viele Einsparungen bzw. Einnahmen bringen.
Zur Sitzung des Ältestenrats am 19. April 2021 hat die GRÜNEN-Fraktion daher einen entsprechenden Antrag gestellt.
– GRÜNEN-Stadträt*innen sehen in der anstehenden Neubesetzung des Referats IV (Soziales, Jugend, Kultur) eine Chance für inhaltlichen Neuzuschnitt
– Ausgliederung des Bereichs Kultur in ein neues Kulturreferat erlaubt intensivere Beschäftigung mit den Folgen der Corona-Krise – sowohl im Bereich Soziales als auch im Bereich Kultur
– Weitere sinnvolle Ergänzungen für das neue Referat: Jugendarbeit/Jugendhäuser, Denkmalschutz und Amt für Tourismus
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