8. Mai 2021 – Im Zuge der Neubesetzung der Referatsleitung des Referats IV ergibt sich die Chance, den Referatszuschnitt nach vielen Jahren an die inzwischen veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Selbst bei einer Auslagerung der Kindertagesstätten ins Bildungsreferat ist die Fülle der verbleibenden Themen enorm – und das im Angesicht schwieriger Zeiten. Durch die Corona-Pandemie steht vor allem der soziale Bereich vor großen Herausforderungen. Die Folgen der Pandemie für die teilweise sehr hart getroffene Fürther Bevölkerung verlangen nach neuen Konzepten und klugen Maßnahmen. Entsprechende Lösungen herauszuarbeiten wird sehr arbeitsintensiv sein.
Das gilt auch für den Kulturbereich, wie in einem Offenen Brief von Fürther Kulturschaffenden bereits umfassend dargelegt wird. Die Kultur befindet sich aufgrund der drastischen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie in einer beispiellosen Krise und es wird Jahre dauern, die entsprechende Aufbauarbeit zu leisten. Ein schlagkräftiges Kulturreferat würde nötige Reaktionen signifikant beschleunigen und durch die effiziente Fördermittel-Akquise, den Fokus auf interne Abläufe und nötige Transformationen sogar einen Beitrag zur finanziellen Besserstellung leisten.
Eine weitere Entlastung des Referats IV kann dadurch erreicht werden, dass man dem neu zu bildenden Referat die Jugendarbeit und die Jugendhäuser zuschlägt. Inhaltlich ergeben sich viele Überschneidungen und Synergieeffekte, vor allem im Bereich Sub- und Soziokultur (z.B. Protestgarten, Fürth‐Ort und Kofferfabrik). Das haben auch andere Städte erkannt und die beiden Bereiche (wie bisher ja auch in Fürth) gemeinsam in einem Referat angesiedelt.
Als weitere Ergänzungen wären die Bereiche Tourismus und Denkmalpflege sinnvoll in das neue Referat einzugliedern. Dies würde auch zu einer Entlastung des ebenfalls stark ausgelasteten Baureferats und des durch die Pandemie mit hohem Arbeitsanfall konfrontierten Wirtschaftsreferats führen, befruchtet sich aber auch inhaltlich gegenseitig: Die historische Baukultur ist wie andere Angebote im Kulturbereich Teil der touristischen Attraktivität ebenso wie kultureller Standortfaktor und Lebensqualität für die Bürger*innen unserer Stadt.
All diese Erwägungen führen zu dem Schluss, dass die Stadt Fürth ein weiteres Referat benötigt, was natürlich mit einem entsprechenden Kostenaufwand verbunden ist. Diese Kosten werden sich in kurzer Zeit amortisieren, da viele Probleme künftig schneller und besser bearbeitet werden können und der Stadt dadurch mittelfristig viele Einsparungen bzw. Einnahmen bringen.
Ähnliche Referatszuschnitte gibt es bereits in anderen Städten, etwa in Regensburg (Kulturreferat / Referat IV, inkl. Amt für Denkmalpflege) und Würzburg (Kultur- und Tourismusreferat / Referat III, inkl. Stadtarchiv).
Zur Sitzung des Stadtrats am 20. Mai 2021 stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
1. Zur Stärkung der Kultur und Entlastung des Referats IV (Soziales, Jugend und Kultur) bildet die Stadt Fürth für die Bereiche Kultur (inklusive Soziokultur und Jugendkultur sowie freier Initiativen), Tourismus und Denkmalpflege ein neues eigenständiges Kulturreferat. Das neue Kulturreferat umfasst im Wesentlichen das Kulturamt, Stadthalle und Kulturforum, das Stadtarchiv im Schloss Burgfarrnbach mit Stadtmuseum und Rundfunkmuseum, das Stadttheater und die Städtische Galerie.
2. Zusätzlich werden dem neuen Referat zur Nutzung von Synergien und wegen inhaltlicher Beziehungen die Bereiche Jugendarbeit und Jugendhäuser sowie Denkmalschutz und das Amt für Tourismus unterstellt.
Dieser Antrag als pdf-Datei:
Ergebnis: Der Antrag wurde mit 25 zu 8 Stimmen abgelehnt. Link zur entsprechenden Stadtratssitzung mit allen Unterlagen (TOP 12).
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