7. Juli 2021 – Der Begriff Contracting bezeichnet eine Kooperationsform, bei der Planung, Bau, Finanzierung Wartung und Betrieb von Anlagen an ein externes Unternehmen ausgelagert werden.
Beim Energiespar-Contracting plant, realisiert und finanziert ein externer Dienstleister („Contractor“) die technischen Anlagen und organisatorischen Maßnahmen, um eine umweltschonende, maximal effiziente und sparsame Bereitstellung von Strom und Wärme zu gewährleisten.
Als Dienstleistungsprodukt werden die Endprodukte Wärme und Strom vergütet, während Planungs- und Investitionskosten, Bedienung und Wartung beim Contractor liegen.
Gute Erfahrungen vor Ort in Fürth hat die infra bereits gemacht:
Am Areal Würzburger Straße / Hansastraße hat die infra fürth gemeinsam mit dem Institut für Energietechnik (ifE) GmbH an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden ein Gesamtenergiekonzept für die energetische Quartiersversorgung erstellt.
Dieses Konzept erhielt eine Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie in Höhe von 40% der Erstellungskosten aus dem Programm für „Energiekonzepte und kommunale Energienutzungspläne“ ( https://www.bayern-innovativ.de/seite/foerderung-energiekonzepte )
Private Bauträger greifen hier proaktiv auf Erfahrung, Wissen und Können der infra zurück. Die erprobten Vorzüge sollten daher auch für kommunale Liegenschaften und Projekte genutzt werden.
Die nach unserer Kenntnis aktuellen Förderrichtlinien für den Schulneubau lassen keine direkte Begünstigung des Contracting-Modells zu. Deshalb muss genauer betrachtet werden, welche alternativen Fördermittel für nachhaltige Energiekonzepte, etwa auch aus dem Bereich der Städtebauförderung, aktiviert werden können, und inwiefern die Quadratmeter-Kostenpauschale der Schulbau-Fördermittel in Abstimmung mit der Regierung von Mittelfranken eine vorteilhafte Umschichtung der zugesicherten Fördermittel ermöglicht.
Fraglos wird der Energiesektor in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiteren grundlegenden Veränderungen unterliegen, die in einer Kooperation mit der infra Synergieeffekte mit dem Baureferat ermöglichen.
Gerade im Pegnitz-Quartier ergeben sich perspektivisch hochattraktive Potenziale für ein Nahwärme-Netz, denkt man an einen möglichen Anschluss des Rathauses, des Wirtschafts- und Sozialrathaus sowie des Stadttheaters. Letzteres war 1902 das erste Gebäude Fürths, das an das elektrische Stromnetz angeschlossen wurden war. Es wäre eine reizvolle Wiederholung in der Geschichte, wenn es auch in das erste leistungsfähige innerstädtische Nahwärmenetz eingebunden wäre.
Zur Sitzung des Bau- und Werkausschusses am 14. Juli 2021 stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
Die Stadt Fürth prüft ein Energie-Einspar- und Anlagen-Contracting bzw. ein Nahwärmenetz für die Schulbaumaßnahmen Helene-Lange-Gymnasium/Schulzentrum Tannenplatz und Heinrich-Schliemann-Gymnasium bzw. das angrenzende „Pegnitz-Quartier“ und weitere städtische Liegenschaften im unmittelbaren Umfeld.
Dazu werden eine Zusammenarbeit mit der infra fürth, eine Machbarkeitsstudie und ein Maßnahmenkatalog geprüft sowie Fördermöglichkeiten eruiert.
Dieser Antrag als pdf-Datei:
Ergebnis: Laut Baureferat sieht der aktuelle Verfahrensstand der Schulbaumaßnahmen keine Zeitpuffer für weitere Machbarkeitsstudien vor. Es werden noch kurzfristige Gespräche mit der infra geführt. Contracting sei allerdings an dieser Stelle allein wegen der FAG-Förderung nicht ohne erheblichen Aufwand möglich und sinnvoll. Sollten sich in Absprache mit der infra noch Möglichkeiten ergeben, wird der Ausschuss umgehend unterrichtet.
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