„Ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern ist mehr als das Bemühen um eine Schwarze Null. Für echte Generationengerechtigkeit geht es nicht nur darum, keine Schulden zu hinterlassen, sondern auch darum, nachhaltig und zukunftsfähig zu wirtschaften“, ist sich Kamran Salimi, GRÜNEN-Stadtrat und Fraktionsvorsitzender, sicher. Durch Umstrukturierung und Umverteilung der Haushaltsmittel bzw. durch neue Prioritäten lassen sich viele bestehende oder neue Projekte umsetzen.
Ein enormes Einsparpotenzial sieht Kamran Salimi beispielsweise beim Thema Brücken. Der Neubau der Zirndorfer Brücke (Bj.1971) wird die Stadt Fürth nach ersten Schätzungen mindestens. 60 Mio Euro kosten – 60 Mio Euro, an denen sich nicht einmal der Landkreis Fürth beteiligen will, obwohl er der größte Nutznießer dieser Brücke ist. Auch die Hafenbrücke (Bj.1970) muss über kurz oder lang erneuert werden muss. Die beiden Brücken sind typische Relikte aus den 1960er und 70er Jahren, als noch das Ideal einer autogerechten Stadt galt. Dabei hat man Klimaschutz und andere Verkehrsteilnehmer*innen meist ausgeblendet.
Dabei hat man Klimaschutz und andere Verkehrsteilnehmer*innen meist ausgeblendet. Doch wenn die Stadt Fürth ihr selbstgestecktes Klimaziel bis 2035 respektive 2040 erreichen will, nämlich den motorisierten Individualverkehr zu halbieren, dann gibt es in einigen Jahren bis Jahrzehnten deutlich weniger Autos und somit auch deutlich weniger Bedarf für Brücken an diesen Stellen.
„Man sollte vielleicht auch die grundsätzliche Frage stellen, ob es überhaupt so viele Brücken in Fürth braucht“, findet Kamran Salimi. „Die Millionenstadt Köln kommt aktuell mit sieben Brücken über den Rhein aus, München mit elf über die Isar, Erlangen gar mit drei (!) Brücken über den Kanal – Fürth hat schon alleine neun Brücken über den Kanal, weitere acht kommen für Pegnitz, Regnitz und Rednitz hinzu.“
Ein Rückbau der beiden maroden Brücken entlastet den Haushalt langfristig um mindestens 100 Millionen Euro, da sowohl die aktuell notwendigen Sanierungskosten eingespart werden, als auch künftige Kosten, die durch den Brückenunterhalt entstehen.
Mit dem eingesparten Geld ließen sich – ohne zusätzliche Schulden – viele Klimaschutz-Projekte in der Stadt realisieren. Nur exemplarisch: Ausbau des ÖPNV-Netzes– auch oder gerade mit Blick auf die Anbindung des Landkreises, Ausbau des Radverkehrs, PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden, Investitionen in den nachhaltigen Klimaschutz z.B. bei bestehenden Grünanlagen und Bäumen im Stadtgebiet usw. Auch der längst überfälligen Sanierung der Berufsschule II oder des Jugendhauses Alpha 1 würde dann deutlich weniger im Weg stehen – und all das nur durch den Verzicht auf zwei Brücken.
Der entsprechende-Antrag bei den Haushaltsberatungen wurde so heftig diskutiert, dass ihn die GRÜNEN-Fraktion zurückzog. Kamran Salimi erläutert die Gründe: „Die im Klimaschutzkonzept der Stadt Fürth längst beschlossene Verkehrswende ist dringend notwendig. Und durch den Rückbau der maroden Brücken werden Haushaltsmittel in enormer Höhe für sinnvolle Projekte frei. Deshalb wollten wir diese Idee nicht in hitzigen Haushaltsdiskussionen verbrennen. Aber wir geben das Thema keineswegs auf, sondern wollen uns die Chance erhalten, auf Ausschuss-Ebene die Stadtrats-Kolleg*innen von der Sinnhaftigkeit dieser Idee zu überzeugen.“
Neuste Artikel
Ämter Bürgeramt Bürokratie Stadtverwaltung Verwaltung
Mehr Transparenz für Verwaltungsvorgänge durch Vorgangs-Status-ID
Jede*r kennt die Sendungsverfolgung vom Warten auf ein Paket: Moderne Dienstleistungsbetriebe arbeiten oft mit sogenannten „Tickets“, die einem Vorgang oder einer Anfrage zugeordnet werden – selbstverständlich nur auf Wunsch und mit Einwilligung der Betroffenen. Einzelne Bearbeitungsschritte können dann über das Ticket angesehen werden. Oft werden beim Erreichen von bestimmten Zwischenschritten Nachrichten an die Bürger*innen verschickt….
Bauen Energie Energieverbrauch Energiewende Erneuerbare Energien Klimaschutz Regenerative Energien Solarenergie Windenergie
Erfolgreiche Umsetzung einer GRÜNEN-Idee: Die Energiekarawane
Es ist nicht immer einfach und die Bretter, die wir bohren müssen, sind in der Regel recht dick. Aber es gelingt uns trotzdem immer wieder, genügend Stadträt*innen anderer Fraktionen von grünen Ideen zu überzeugen. Aktuelles Beispiel: die „Energiekarawane“: Hinter dem Begriff verbirgt sich eine aufsuchende Energieberatungskampagne für Privatpersonen. Ziel ist es, Energiesparmaßnahmen zu bewerben und…
Bundestagswahl Stadtgesellschaft Vandalismus Wahl Wahlkampf
Neuer Ansatz gegen Vandalismus bei Wahlplakatet
So starken Vandalismus wie bei den Plakaten zur Bundestagswahl hatten wir noch nie. Auch die Wahlwerbung der meisten anderen Parteien war Diebstahl, Zerstörung, Beschmieren und Bekleben in bislang nicht gekanntem Ausmaß ausgesetzt. Abgesehen davon, dass diese Straftaten eine wirklich bedenkliche Entwicklung hinsichtlich des Respekts vor unserer Demokratie zeigen und hier in erheblichem Ausmaß Materialien und…
Ähnliche Artikel
Bauen | Energie | Energieverbrauch | Energiewende | Erneuerbare Energien | Klimaschutz | Regenerative Energien | Solarenergie | Windenergie
Erfolgreiche Umsetzung einer GRÜNEN-Idee: Die Energiekarawane
Es ist nicht immer einfach und die Bretter, die wir bohren müssen, sind in der Regel recht dick. Aber es gelingt uns trotzdem immer wieder, genügend Stadträt*innen anderer Fraktionen von grünen Ideen zu überzeugen. Aktuelles Beispiel: die „Energiekarawane“: Hinter dem Begriff verbirgt sich eine aufsuchende Energieberatungskampagne für Privatpersonen. Ziel ist es, Energiesparmaßnahmen zu bewerben und…
Abfall | Auftragsvergabe | Bauen | Bauprojekte | Finanzen | Finanzierung | Müll | Mülltrennung | Projektplanung
Warum der extern zu vergebende Bau des Abfallwirtschaftszentrums in diesem Fall eine gute Sache ist
Fürth benötigt dringend ein neues Abfallwirtschaftszentrum. Der moderne Gebäudekomplex inklusive neuem Recyclinghof ist auch bereits fix und fertig geplant. Doch mit dem Bau auf einer Gewerbefläche an der Rezatstraße am Fürther Hafen konnte bislang nicht begonnen werden, weil die Stadt nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügt und eine entsprechende Verschuldung zur Finanzierung haushaltsrechtlich nicht…
Jugendliche | Kinder | Schule | Schulen | Verkehr | Verkehrssicherheit
Mehr Schulwegsicherheit in der Waldstraße
Die Humanistische Grundschule liegt in der Fürther Südstadt an der Waldstraße im Umfeld eines großen Gewerbegebiets mit dem entsprechenden Verkehr. Auch viele LKWs fahren in den Straßen, die die meisten Kinder auf ihrem Schulweg passieren müssen. Zwar gilt von 7 bis 17 Uhr eine temporäre Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h, doch der Schulweg wird trotzdem von…