Schon mehrfach hat die GRÜNEN-Fraktion Anträge gestellt, die sich mit dem tierschutzgerechten Eindämmen der Taubenpopulation in Fürth beschäftigten.
„Auch wenn die Grundidee auf großes Interesse gestoßen ist und man uns in der Vergangenheit immer wieder zugesichert hat, die Einrichtung von Taubenhäusern zu prüfen, wurde bislang noch kein einiges umgesetzt“, so GRÜNEN-Stadträtin Gabriele Zapf.
Dabei wäre es gerade in einer Stadt wie Fürth mit einem großen Reichtum an denkmalgeschützten Bauten sehr wichtig, die Verunreinigungen durch Taubenkot so gut wie möglich zu vermeiden. Gut gemeintes Füttern mit trockenem Brot, anderen Gebäckresten oder sogar Pommes verschärft das Problem: Die Tiere werden krank und bekommen Durchfall. Dieser wiederum ist durch die Fehlernährung besonders aggressiv zur Bausubstanz. Die Entfernung wird oft zur kostspieligen Angelegenheit.
Abhilfe können betreute Taubenschläge schaffen, in denen man auch die Möglichkeit hat, den Gesundheitszustand der Tiere zu überwachen. „Dort werden die Stadttauben artgerecht gefüttert. Die Eier werden aus den Gelegen entnommen und durch Attrappen ersetzt. Durch das Verhindern von Nachwuchs schrumpft die Tauben-Population auf ein stadtverträgliches Maß“, erklärt Gabriele Zapf das Prinzip.
Während sie früher Tiefgaragen, Balkone und Fensterbrüstungen verschmutzten, lernen die Stadttauben die Annehmlichkeiten in den Taubenschlägen schnell zu schätzen. Freiwillig kehren sie ihn ihre neuen Nistplätze zurück und bringen manchmal noch neue wilde Tauben mit. Die früheren Nistplätze sind nicht mehr interessant und werden nicht mehr verschmutzt.
Die Umsetzung allerdings will in Fürth nicht so richtig vorangehen. Die Stadtverwaltung verweist einerseits auf einen Mangel an freiwilligen Helfer*innen, die die Taubenhäuser betreuen und andererseits auf die bisher erfolglose Standortsuche.
Zumindest für ein Problem zeichnet sich jetzt ein erster Lösungsansatz ab: „Die Geschäftsführerin des Complex Gewerbehofs kann sich gut vorstellen, ein oder zwei Taubenhäuser auf ihrem Gelände aufzubauen. Denn auch die PV-Anlage des Gebäudes wurde schon von Taubenkot beeinträchtigt“, so Gabriele Zapf, die in ihrer Eigenschaft als Stadträtin auch im Aufsichtsrat der Complex Gewerbehof Fürth GmbH sitzt. Eine solche Reinigung der PV-Anlage ist aufwendig und teuer. Vor allem in der Innenstadt wären weitere Taubenhäuser dringend erforderlich, um auch dort tierschutzgerecht auf die Taubenpopulation einzuwirken.
Bleibt die Frage der Betreuung. Für die Klärung von versicherungsrechtlichen Belangen lohnt vielleicht der Austausch mit Städten, die bereits ein Konzept mit ehrenamtlichen Helfer*innen umsetzen, wie beispielsweise Erlangen. Dort gibt es sicher inzwischen Erfahrungswerte zu Betrieb, Aufwandsentschädigung für die Helfer*innen, Umgang mit Haftungsfragen und ähnlichen Punkten, die die Fürther Stadtverwaltung noch zögern lassen.
“Bis die Haftungsfragen geklärt sind und die Betreuer*innen gefunden sind, werden wir immer wieder an dieses Thema erinnern, damit es nicht in Vergessenheit gerät“, versichert Gabriele Zapf.
Neuste Artikel
Bauen Bäume Klimaschutz Natur Naturschutz Stadtbild Stadtentwicklung Transparenz Wohnungsbau Wohnungsnot
GRÜNEN-Fraktion Fürth kritisiert intransparente Informationspolitik von Oberbürgermeister und Verwaltung
9. Juli 2024 – Auf dem weitläufigen Gelände rund um die Villa Hirschmann an der Würzburger Straße soll gebaut werden. Das pfeifen schon länger die Spatzen von den Dächern, nun gibt es einen Pressetermin vor Ort, bei dem die Pläne erläutert werden sollen. Das Problem dabei ist das Datum: Die Veranstaltung findet genau einen Tag…
Stellenausschreibung
Der Kreisverband Fürth-Stadt von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Kreisgeschäftsführung mit Öffentlichkeitsarbeit (m/w/d) Lust auf eine abwechslungsreiche und sinnstiftende Tätigkeit mit langfristiger Perspektive? In einem sehr aktiven, politisch grün-geprägten Stadtgebiet ist es möglich, die Arbeit unseres Kreisverbands konkret umzusetzen und mitzugestalten. Bei konstruktivem Arbeitsklima bieten wir Freiräume, die ein verantwortungsvolles und selbstständiges…
Familie Familien Freizeit Kinder Kinder Spielen Kinderbetreuung Soziales Spielplätze Stadtgemeinschaft
GRÜNEN-Fraktion Fürth verärgert: Aktivspielplatz in Fürth wird ausgebremst
16. Mai 2024 – Die Suche nach einem Standort für einen Aktivspielplatz in Fürth wird langsam zur Provinz-Posse. Im letzten Bau- und Werkausschuss am 2.5.24 wurde eine Fläche abgelehnt, die in Größe und Beschaffenheit gut geeignet wäre, die sich in einem bevölkerungs- und kinderreichen Stadtteil befindet und die sehr gut auch mit Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar…
Ähnliche Artikel
Bauen | Bäume | Klimaschutz | Natur | Naturschutz | Stadtbild | Stadtentwicklung | Transparenz | Wohnungsbau | Wohnungsnot
GRÜNEN-Fraktion Fürth kritisiert intransparente Informationspolitik von Oberbürgermeister und Verwaltung
9. Juli 2024 – Auf dem weitläufigen Gelände rund um die Villa Hirschmann an der Würzburger Straße soll gebaut werden. Das pfeifen schon länger die Spatzen von den Dächern, nun gibt es einen Pressetermin vor Ort, bei dem die Pläne erläutert werden sollen. Das Problem dabei ist das Datum: Die Veranstaltung findet genau einen Tag…
Fußgänger*innen | Innenstadt | Naturschutz | Tiere | Tierschutz | Umweltschutz | Verkehr | Verkehrssicherheit | Winter
Maßnahmen gegen den Einsatz von schädlichem Streusalz
Sobald sich die ersten kalten Tage ankündigen, sind die Spuren nicht mehr zu übersehen: In vielen Einfahrten und auf vielen Gehwegen in Fürth liegt sichtbar Streusalz. Und das, obwohl in Fürth das Streuen von Salz (wie in vielen anderen deutschen Kommunen auch) auf Gehwegen verboten ist. „Zu Recht“, findet GRÜNEN-Stadträtin Xenia Hasenschwanz. „Denn durch das…
Abwasser | Landwirtschaft | Natur | Naturschutz | Tierschutz | Trinkwasser | Umweltschutz | Wasser | Wasserqualität
Antrag: Einsatz von Streusalz im Stadtgebiet
6. Dezember 2023 – Wie in vielen anderen deutschen Kommunen ist in Fürth der Einsatz von Streusalz für Privatpersonen verboten. Zu Recht, denn durch das Salz werden Böden und Gewässer belastet, Bäume am Straßenrand nachhaltig geschädigt, Tiere können sich die Pfoten verätzen. Erst kürzlich gab es zu diesem Thema wieder einen entsprechenden Zeitungsbericht. Doch oft…