In den letzten Wochen war an vielen heißen Tagen der Aufenthalt in der Fußgängerzone kein großes Vergnügen: Die Gluthitze zwischen den Häuserzeilen war kaum auszuhalten. „Inzwischen genügt es leider nicht mehr, alles dafür zu tun, um ein Fortschreiten des Klimawandels aufzuhalten“, bedauertGRÜNEN-Stadträtin Xenia Hasenschwanz. „Die klimatischen Bedingungen in Deutschland haben sich bereits verändert, die Temperaturen sind schon gestiegen und auch die damit verbundene Hitzebelastung.“
Auch in diesem Jahr gab es schon mehrere Hitzewellen, unter denen ältere Menschen, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen besonders gelitten haben. Vor allem in der Innenstadt heizen sich versiegelte Flächen auf, die Gebäude strahlen noch lange nach Sonnenuntergang viel Wärme ab. Daher sind hier Klimaanpassungsmaßnahmen besonders dringend nötig, um gesundheitliche Auswirkungen von Hitze auf den menschlichen Körper zu reduzieren.
Eine Möglichkeit, die Attraktivität der Fußgängerzone auch bei hohen Temperaturen zu erhalten, können Schatten spendende Sonnensegel sein. „Der Kühl-Effekt dieser einfachen Maßnahme ist wirklich erstaunlich. Er kann dazu beitragen, die Innenstadt zu beleben und auch im Hochsommer die Frequentierung der ansässigen Geschäfte zu erhöhen“, ist sich GRÜNEN-Stadträtin Xenia Hasenschwanz sicher.
Auch beim Klimasymposium im LEZ Ende Mai wurden Sonnensegel als wirksame Klimaanpassungs-Maßnahme für deutsche Städte empfohlen, um den Aufenthalt in der Innenstadt auch in künftigen Hitzeperioden so angenehm wie möglich zu machen und Gesundheitsschäden durch die Hitze zu vermeiden.
Nicht nur die Menschen leiden unter der Hitze. An den Bäumen in der Mathildenstraße kann man beispielsweise sehen, dass sie trotz Gießens absterben. Durch die vielen intensiven Sonnenstunden täglich und die Hitze, verstärkt durch die Rückstrahlung der Wärmeeinstrahlung durch die Häuserfassaden in den Straßenraum, verbrennen die Bäume förmlich. Auch hier kann eine Verschattung der Bäume mit Sonnensegeln helfen.
Sinnvoll ist dabei eine Struktur aus mehreren kleinen Sonnensegeln, um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Spezielle Gewebe sorgen dafür, dass es unter dem Segel keinen Hitzestau gibt; es gibt auch Modelle mit schmutzabweisender Beschichtung oder andere Varianten, um die Segel perfekt an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen.
„Dass ein denkmalgeschütztes Umfeld kein Hindernis sein muss, kann man beispielsweise in Einkaufsstraßen von spanischen Städten wie Sevilla (Calle Sierpes), Granada (Calle Reyes Católicos) oder Córdoba (Calle Conde de Gondomar) sehen“, ergänzt Xenia Hasenschwanz
Ein erster Test könnte in der Schwabacher Straße zwischen Moststraße und Kohlenmarkt ab dem Bereich des Flair-Eingangs erfolgen. Da die Schwabacher Straße in Nord-Süd-Richtung verläuft, ist sie den ganzen Tag lang mit wenig Schatten der Sonneneinstrahlung ausgesetzt.
Der entsprechende Antrag der GRÜNEN-Fraktion zum Umweltausschuss im Juli, in der Fußgängerzone die Verschattung durch Sonnensegel zu testen, wurde zwar nicht angenommen, aber immerhin soll der Einsatz der Segel nach anfänglichem Belächeln der Ideeim Detail geprüft werden.




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