Langsam tut sich etwas in Sachen zukunftsfähiger Verkehrspolitik in Fürth. Das war auch dringend notwendig, um mehr Fürther*innen zum Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen. Erstmalig wird beispielsweise auf die jährliche Fahrpreiserhöhung verzichtet. „Endlich wurden unsere jahrelangen Forderungen gehört: Der öffentliche Nahverkehr muss günstiger werden, damit ihn mehr Menschen in Anspruch nehmen. Die Aussetzung der Preiserhöhung ist ein erster Schritt“, erläutert GRÜNEN-Stadtrat Harald Riedel. Langfristig streben die GRÜNEN-Stadträt*innen nicht nur ein Einfrieren der Preise an, sondern wollen erreichen, dass Fahrkarten deutlich weniger kosten. Am Ende steht die Vision vom kostenlosen ÖPNV.
Doch für die ökologische Verkehrswende ist nicht nur die Preisfrage entscheidend, ist Harald Riedel überzeugt: „Wenn man so viele Menschen wie möglich vom ÖPNV überzeugen will, muss man einen Dreiklang umsetzen: erstens geringere Fahrpreise, zweitens Verminderung des Individualverkehrs (z.B. über höhere Parkgebühren) und drittens deutliche Verbesserungen bei Taktzeiten und Linienführung, die sich an den Bedürfnissen der Nutzer*innen orientieren.“
Viele Weiterentwicklungen werden nun durch den Nahverkehrsplan skizziert und nach und nach umgesetzt. Für diesen Nahverkehrsplan hat die GRÜNEN-Stadtratsfraktion jahrelang gekämpft – gegen den Widerstand der Stadtspitze, die nun absurderweise jede aus dem Nahverkehrsplan umgesetzte Maßnahme so feiert, als wäre es ihre ureigene Idee gewesen. Die Durchbindung der Nürnberger Linien bis zum Hauptbahnhof und die bessere Erschließung der Gewerbegebiete beispielsweise hätte man schon vor Jahren haben können. Auch für gebietsübergreifende Busverbindungen nach Erlangen und Herzogenaurach hat der Nahverkehrsplan die Voraussetzungen geschaffen… genau der Nahverkehrsplan, der im Fürther Rathaus von der Stadtspitze und der Mehrheitsfraktion so lange verhindert wurde. Fürth war tatsächlich die letzte deutsche Großstadt, die einen Nahverkehrsplan erstellt hat.
Aber seit der Klimawandel ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist, zeigt sich auch die Mehrheitsfraktion offen für Ideen grüner Verkehrspolitik. „Wir freuen uns darüber, dass unser Antrag auf die Taktverdichtung an Samstagnachmittagen erfolgreich war“, so Harald Riedel. „Die Taktzeiten der Busse wurden an die heutige Lebenswirklichkeit angepasst, in der Geschäfte am Samstag eben nicht mehr mittags schließen, wie es früher der Fall war“. Auch die Zustimmung zum besseren Anschluss von Fürther Gewerbegebieten wird viele Autofahrten von Berufstätigen vermeiden.
Das nächste große Projekt, das die GRÜNEN-Stadträt*innen in Fürth durchbringen wollen, ist die Ringbuslinie, die die Fürther Außenbezirke und Vororte miteinander verbindet. Dadurch wird der Weg zur Arbeit für viele deutlich verkürzt und der Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr attraktiver als die Fahrt mit dem Auto. Notwendig ist auch eine grundsätzliche Überarbeitung des Fürther Liniennetzes. Schritt für Schritt werden die GRÜNEN-Stadträt*innen weiterhin um die Umsetzung grüner Verkehrspolitik ringen.
Neuste Artikel
Familien Jugend Jugendarbeit Kinder Spielplätze Sport
Antrag: Übersicht über öffentliche Sportplätze für Jugendliche in Fürth
19. Juni 2025 – Die Beachvolleyballfelder an der Friedensanlage sind bei schönem Wetter völlig überlastet. Das wirft die Frage auf, wie es im Allgemeinen um öffentliche Sportanlagen für Fürther Jugendliche bestellt ist und welche Pläne es für die nächsten Jahre gibt, diesen Bereich auszubauen. Gerade in Zeiten von verstärkter Handynutzung ist Bewegung für die gesunde…
Denkmalpflege Denkmalschutz Denkmalstadt Innenstadt Tauben
Leer stehendes Baudenkmal in der Pickertstraße: Nachdenken schützt vor Populismus
4. Junli 2025 – Den Twist muss man erst einmal hinkriegen: Die GRÜNEN-Stadträt*innen stellen den Antrag, gegenüber dem Besitzer eines Baudenkmals alle Register zu ziehen, damit dieser das Haus mitten in Fürths guter Stube rund um die Hornschuchpromenade nicht weiter verlottern lässt… und am Ende kann Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung nicht widerstehen, die populistischen Ausreden…
Ämter Bürgeramt Bürokratie Stadtverwaltung Verwaltung
Mehr Transparenz für Verwaltungsvorgänge durch Vorgangs-Status-ID
Jede*r kennt die Sendungsverfolgung vom Warten auf ein Paket: Moderne Dienstleistungsbetriebe arbeiten oft mit sogenannten „Tickets“, die einem Vorgang oder einer Anfrage zugeordnet werden – selbstverständlich nur auf Wunsch und mit Einwilligung der Betroffenen. Einzelne Bearbeitungsschritte können dann über das Ticket angesehen werden. Oft werden beim Erreichen von bestimmten Zwischenschritten Nachrichten an die Bürger*innen verschickt….
Ähnliche Artikel
Jugendliche | Kinder | Schule | Schulen | Verkehr | Verkehrssicherheit
Mehr Schulwegsicherheit in der Waldstraße
Die Humanistische Grundschule liegt in der Fürther Südstadt an der Waldstraße im Umfeld eines großen Gewerbegebiets mit dem entsprechenden Verkehr. Auch viele LKWs fahren in den Straßen, die die meisten Kinder auf ihrem Schulweg passieren müssen. Zwar gilt von 7 bis 17 Uhr eine temporäre Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h, doch der Schulweg wird trotzdem von…
Jugendliche | Kinder | Verkehr | Verkehrsführung | Verkehrssicherheit
Sichere Überquerung der Würzburger Straße
Dass es aktuell keine wirklich praxisnahe Möglichkeit für Fußgänger*innen gibt, um gefahrenlos oberirdisch zwischen Wehlauer Straße und Unterfarrnbacher Straße über die Würzburger Straße zu kommen, ist bisher nicht weiter aufgefallen. Doch durch die neue Rollsporthalle an der Wehlauer Straße verändert sich etwas an dieser Kreuzung. „Von der Rollsporthalle zum Fast-Food-Restaurant, den Einkaufsmöglichkeiten und den Stadtteilen…
Autos | Brücke | Finanzen | Hafenbrücke | Infrastruktur | Verkehr | Verkehrsführung
Kluge Ideen für die Sanierung der Hafenbrücke
Im Rahmen der Haushaltsberatungen kam endlich Bewegung in das Thema Brücken am Fürther Hafen. „Die Idee ist schnell skizziert“, erklärt Harald Riedel. „Drei von sieben Kanal-Brücken sind momentan Sanierungsfälle – die Zirndorfer Brücke musste zum Teil schon gesperrt werden, die Hafenbrücke ist nicht mehr sanierungsfähig und auch die Farrnbacher Brücke in Sichtweite davon muss saniert…