8. Dezember 2020 – Obwohl die Montessori-Schule schon 2018 ihr Interesse bekundet hatte, wurden die Pläne seinerzeit nicht weitergehend verfolgt, da die Verwaltung hier auf Grundlage von mittlerweile durch die Regierung von Mittelfranken verworfenen rechtlichen Beurteilungen entsprechende Hoffnungen zerschlug.
Diesem Hintergrund ist es zuzuschreiben, dass die Schulnutzung erst wieder näher in Betracht gezogen wurde, als Pläne zur beabsichtigten Umwandlung in Eigentumswohnungen fertig ausgearbeitet und öffentlich beworben wurden.
Es gibt daher noch keine ausreichend tief ausgearbeiteten Informationen für die Schulnutzung. So enthalten die vorliegenden Sitzungsunterlagen etliche Hinweise darauf, dass viele Bewertungen der Montessori-Pläne mangels ausreichender Kenntnis der tatsächlichen Vorhabensausgestaltung in zu großem Ausmaß spekulativ sind, vor allem auch in Bezug auf den erforderlichen Umfang der Baumaßnahmen und deren Auswirkungen auf die Natur.
Das Areal des Waldheims Sonnenland zeichnet sich durch eine hochsensible Lage im Stadtwald aus. Diese naturräumliche Situation und die besondere Privilegierung der Bestandsbebauung durch den Flächennutzungsplan als Gemeinbedarfsfläche geben hohe Hürden für eine Umnutzung vor.
Bei einem derart sensiblen Gelände darf nicht vorschnell eine Entscheidung über die künftige Nutzung getroffen werden, nur weil Unterlagen für eine der Nutzungsoptionen noch nicht entscheidungsreif vorliegen. Dies würde der Tragweite des erforderlichen Beschlusses nicht gerecht.
Die Stadt profitiert davon, wenn beide Nachnutzungs-Möglichkeiten ähnlich weit entwickelt werden. Denn eine vorschnelle Entscheidung hat auch das Potenzial zu großen Widerständen. Das Änderungsverfahren des Flächennutzungsplans, das für die Wohnbebauung zweifellos durchgeführt werden muss, bietet die Möglichkeit zum Einspruch. Die Umwidmung zu Wohnzwecken ist also nicht gesichert. Sollte die Wohnnutzung favorisiert werden und das erforderliche Verfahren in der Bauleitplanung scheitern, hätte man mit der Schule eine entscheidungsreif ausgearbeitete Nutzungsperspektive in der Hinterhand und stünde dann nicht vor dem Nichts. Schon deshalb sollte die Verwaltung die Montessori-Schule weiterhin in ihrem Bestreben unterstützen, durch Beratung und ausreichend Zeit mögliche Hürden zu nehmen.
Zu TOP 5.1 der Sitzung des Bau- und Werkausschusses am 9. Dezember 2020 (Ehemaliges Waldheim Sonnenland – Nachnutzung) stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
Die Beschlussfassung über die Nachnutzung des Waldheims Sonnenland wird vertagt, bis auch für die Planungsalternative Montessori-Schule ausgearbeitete und abgestimmte Planungsunterlagen vorliegen, die eine sachgemäße Beurteilung der Realisierbarkeit und deren Auswirkungen auf die sensible Lage ermöglichen.
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