13. Juli 2021 – Die Frage, was wohl mit dem leer werdenden Saturn-Gebäude passiert, bewegt aktuell die Fürther*innen. Die GRÜNEN-Stadträt*innen haben schon länger eine konkrete Idee: Hier könnte ein zentraler Kulturort entstehen. Dass es in Fürth an dringend benötigten Flächen für Kultureinrichtungen fehlt, ist unstrittig. Den entsprechenden Antrag haben die GRÜNEN bereits zum Kulturausschuss am 1. Juli gestellt und die Verwaltung wurde daraufhin tatsächlich beauftragt, mit dem Eigentümer des Gebäudes Kontakt aufzunehmen und über eine eventuelle kulturelle Nutzung zu sprechen.
Der Grund dafür liegt den GRÜNEN-Stadträt*innen zufolge in der exponierten Innenstadt-Lage: „Der Anschluss an den ÖPNV ist durch die Haltestellen einiger Buslinien und der U-Bahn direkt vor der Tür ideal, Autofahrer*innen können in der Tiefgarage parken, das Gebäude ist weitgehend barrierefrei. Das Kulturforum steht schon direkt daneben, die Stadthalle ist ebenfalls nur ein paar Schritte entfernt“. Die baulichen Besonderheiten des aktuellen Elektronikmarkts mit den großen, innen liegenden, fensterlosen Flächen mögen für andere Nutzungsmöglichkeiten hinderlich sein, für gewisse Kultureinrichtungen sind sie jedoch ideal: Immerhin ist der Schutz vor UV-Strahlung für Kunstobjekte in einer Galerie gleichermaßen wichtig wie für Bücher in einer Bibliothek.
„Die Städtische Galerie, die Hauptstelle der Volksbücherei, Erweiterungsmöglichkeiten für das KuFo, Freilufttheater und andere Open-Air-Veranstaltungen im Innenhof, Flächen für soziokulturelle Einrichtungen, deren vorab gehegte Hoffnungen auf Objekte wie den Hauptbahnhof, den Lokschuppen oder die Feuerwache sich stets zerschlagen haben, dazu ein entsprechendes gastronomisches Angebot …“, während die GRÜNEN-Stadträt*innen ihre Idee skizzieren, entsteht vor dem inneren Auge langsam das Bild eines neuen Kultur-Hot-Spots in zentraler Lage.
Die zugehörigen Freiflächen rund um das Gebäude gehören ohnehin der Stadt. Die Tiefgarage wird von der infra bewirtschaftet. Lediglich das Gebäude gehört einem Investor, den es zu überzeugen gilt, die Flächen an kulturelle Einrichtungen zu vermieten. Eventuell wäre der kulturaffine Eigentümer sogar für einen Verkauf zu erwärmen. „Wenn man alleine die voraussichtlichen Kosten einer Sanierung von Volksbücherei und Städtischer Galerie zusammenzählt, kommt man auf eine Summe, mit der man ähnliche Immobilien schon fast erwerben kann“, erläutern die GRÜNEN ihre Idee. Bei der Finanzierung bietet sich auch das Einbeziehen von Sponsor*innen, Förder*innen oder Stiftungen an.
Nicht nur die thematische Nähe verschiedener kultureller Einrichtungen spricht dafür, diese an einem Ort zu bündeln, es winken auch zahlreiche Synergieeffekte – von künstlerischen Kooperationen über gemeinsame Werbemöglichkeiten bis hin zu gemeinsamer Nutzung der angeschlossenen Gastronomie.
In Zusammenhang mit den anstehenden Baumaßnahmen bei den Südstadtschulen ist den GRÜNEN-Stadträt*innen noch etwas aufgefallen: „Der charmante Nebeneffekt bei einer Verlagerung der Hauptstelle der Volksbücherei wäre, dass inmitten der Schulen im Südstadtcampus zentrale Räumlichkeiten frei würden. Fehlende Klassenzimmer, eine kleine Zweigstelle der Volksbücherei, die notwendige Zentralmensa… der Bedarf an solchen Flächen ist an dieser Stelle groß, viele Nutzungsmöglichkeiten bieten sich an.“
Eine Sanierung der Volksbücherei würde nach aktuellen Schätzungen mit voraussichtlichen Kosten von über 6,2 Mio Euro zu Buch schlagen, die Bücherei wäre (im Gegensatz zu einem bloßen Umzug ins Saturngebäude) über Monate oder vielleicht sogar Jahre nicht nutzbar. Außerdem wäre die Bücherei in der Innenstadt und eingebunden in andere Kultureinrichtungen auch deutlich sichtbarer als am jetzigen Standort. Für ein niedrigschwelliges Angebot ist das nicht unwichtig. In der Südstadt sollte dann jedoch eine Zweigstelle der Bücherei entstehen.
Die im Bau- und Werkausschuss am Mittwoch, dem 14. Juli 2021 anstehende Entscheidung über die Sanierung der Volksbücherei soll daher nach Ansicht der GRÜNEN-Stadtratsfraktion zurückgestellt werden, bis die Möglichkeiten im Saturn-Gebäude wirklich ausgelotet wurden. „Denn die Chance ist einfach zu groß, um sie ungeprüft vorbei ziehen zu lassen“, so die GRÜNEN-Stadträt*innen.
– Ideale Voraussetzungen für diverse Kultureinrichtungen im frei werdenden Saturn-Gebäude; erster GRÜNEN-Antrag zu diesem Thema bereits zum Kulturausschuss am 1. Juli 2021
– Kulturelle Nutzung als Städtische Galerie, Zentrum für Soziokultur, Bücherei etc. verspricht zahlreiche Synergieeffekte, auch mit dem benachbarten Kulturforum und der Stadthalle
– Positiver Nebeneffekt durch Verlagerung der Volksbücherei-Hauptstelle: Inmitten der Schulen im Südstadtcampus würden attraktive Flächen frei
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