9. Dezember 2021 – Vor dem Hintergrund des massiven Pflegepersonalmangels hat auch das Fürther Klinikum in den letzten Jahren verstärkt aktiv im Ausland nach neuen Mitarbeitenden gesucht. Die Zusammenarbeit mit Agenturen und Vermittler*innen z.B. in Mexiko, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Albanien, Tunesien und auf den Philippinen ist bisweilen recht kostspielig. Nicht jeder Anwerbeversuch endet mit Arbeitsverträgen am Klinikum.
Sind die ausländischen Pflegekräfte erst einmal in Fürth angekommen, ist es nicht einfach, am angespannten Wohnungsmarkt eine adäquate Unterbringung zu finden. Oft entsteht der Eindruck, dass die entsprechenden Mitarbeitenden nicht lange am Klinikum tätig bleiben.
Um abschätzen zu können, ob weitere Anwerbungstouren im Ausland sinnvoll und rentabel sind oder diese Gelder lieber investiert werden sollen, um beispielsweise bestehendes Personal noch besser zu halten, soll die Klinikumsleitung ausführlich über den Themenkomplex berichten.
Zur Sitzung des Verwaltungsrats des Klinikums am 16. Dezember 2021 stellen wir daher folgenden
A n t r a g:
Die Klinikumsleitung berichtet über die Erfahrungen mit der Anwerbung von Pflegepersonal im europäischen und nicht-europäischen Ausland und geht dabei vor allem auf die folgenden Fragen ein:
– Wie genau läuft die Personal-Anwerbung im Ausland ab? Wer aus dem Klinikum ist wesentlich mit der Anwerbung und der Abstimmung mit den Agenturen betraut und mit welchem zeitlichen Umfang ist das verbunden?
– Welche Kosten fallen durch die Zusammenarbeit mit Agenturen und Vermittler*innen an?
– Wie viele Personen nahmen bisher an den Anwerbeprogrammen teil – und wie viele wurden tatsächlich auch in Deutschland als Pflegekraft anerkannt und anschließend am Klinikum Fürth fest angestellt?
– Wie hoch sind die Kosten pro Kopf für das Klinikum, bis tatsächlich jemand anfängt, am Klinikum zu arbeiten – inkl. der Kosten für gescheiterte Anwerbeversuche?
– Welche Kosten sind für die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte in den letzten 5 Jahren (aufgeschlüsselt nach Jahren) angefallen, welche für die nächsten beiden Jahre eingeplant? Bitte auch die Kosten auflisten, die für erfolglose Anwerbeversuche angefallen sind.
– Wie sieht das Integrationskonzept aus (sowohl auf den Stationen als auch im allgemeinen gesellschaftlichen Leben in Deutschland/Fürth) und welche Kosten fallen für das Integrationsmanagement der Mitarbeitenden an, wenn diese erst einmal in Fürth angekommen sind?
– Wie viel Zeit vergeht im Schnitt (bitte auch Maximal- und Minimaldauer angeben) vom Erstkontakt mit der Agentur bzw. dem*der Vermittler*in bis zum Arbeitsbeginn des*der jeweiligen Mitarbeitenden?
– Wie viele von den angeworbenen Pflegekräften arbeiten im Schnitt noch nach einem, zwei bzw. drei Jahren aktiv am Klinikum Fürth in der Pflege?
– Was ist über die Wohnverhältnisse und Lebensumstände dieser Mitarbeitenden während ihrer Tätigkeit am Klinikum bekannt?
– Wie sind die Erfahrungen hinsichtlich Familiennachzug, Integration und Bleibedauer der Mitarbeitenden?
– Wie wird sichergestellt, dass die Partner-Unternehmen im Ausland den „globalen Verhaltenskodex für die internationale Anwerbung von Gesundheitsfachkräften“ auch wirklich einhalten?
Ergebnis:
Die Fragen wurden in der nicht öffentlichen Sitzung beantwortet.
Dieser Antrag als pdf-Datei:
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