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Radvorrangroute Fürth-Nürnberg: Radwegebau am Hornschuchcampus

„Besonders im Bereich Straßenbau und Erschließung ist es enorm wichtig, sich einen Überblick über die Gesamtsituation zu verschaffen und nicht nur auf einzelne Projekte zu schauen“. Davon ist GRÜNEN-Stadtrat Harald Riedel auch nach vielen Jahren im Stadtrat überzeugt. Kürzlich konnte die GRÜNEN-Fraktion durch diesen klugen Blick aufs Ganze einen vorschnellen Baustart vorläufig verhindern.

In der Gebhardtstraße wird auf dem ehemaligen Gelände des Recyclinghofs ein großerWohn- und Gewerbekomplex entstehen – der sogenannte „Hornschuchcampus“. Ein städtebaulicher Vertrag legt fest, dass die Erschließung in die Zuständigkeit der Stadt fällt. Im Bau- und Werkausschuss wurden am 7. 12.22 entsprechende Pläne vorgelegt. Diese basieren jedoch auf einem veralteten und ungeklärten Planungsstand, was den Radverkehr angeht, wie GRÜNEN-Stadtrat Harald Riedel erläutert: „Auf den Plänen geht die Trasse für die künftige Radvorrangroute noch mitten durchs Gelände. Doch für diese Rad-Verbindung zwischen Fürth und Nürnberg haben sich auf Nürnberger Seite inzwischen die Voraussetzungen grundlegend geändert. “ In der Nachbarstadt hat man nämlich im Juli beschlossen, die Trasse vom Plärrer aus über die Fürther Straße zur „Pillensteinkreuzung“ an der Stadtgrenze zu führen.

Zudem wurde in der gleichen Bauausschuss-Sitzung im Dezember das „Radverkehrskonzept Fürth“ beschlossen. Dieses schlägt eine Fortsetzung der Nürnberger Planungen in Fürth ab der „Pillensteinkreuzung“ in der Nürnberger Straße bzw. Gebhardtstraße vor, ohne den Hornschuchcampus zu durchfahren. In dem Radverkehrskonzept wird auch der Umbau der Kreuzung Jakobinenstraße/Gehardstraße in der unmittelbaren Nähe als zwingend erforderlich bewertet.

Wenn man nun die Planungen für den Umbau im Kreuzungsbereich von Gebhardtstraße, Zähstraße und der Erschließungsstraße zum Hornschuchcampus („Am Alten Lokschuppen“) isoliert umsetzen würde, müsste man diese neuen Straßenabschnitte, Fuß- und Radwege möglicherweise in ein paar Jahren wieder an die Verkehrsführung der veränderten Radvorrangroute anpassen.

„Das wäre reine Geldverschwendung“, findet Harald Riedel. „Solange nicht endgültig geklärt ist, wie die Radvorrangroute in Fürth tatsächlich verläuft, sollte man die bauliche Umgestaltung an dieser Stelle ruhen lassen. Wenn die Stadt Fürth nun vorzeitig Fakten schafft, kann das viel Geld kosten, wenn in ein paar Jahren Anpassungen notwendig werden. Zudem ist zu befürchten, dass es keine sinnvolle Radvorrangroute geben könnte, da ein erneuter Umbau des Kreuzungsbereichs nach so kurzer Zeit nicht vermittelbar wäre.“

In der Dezember-Sitzung des Bauausschusses gelang es der GRÜNEN-Fraktion, die Mehrheit der anderen Ausschuss-Mitglieder davon zu überzeugen, dass es wesentlich sinnvoller ist, noch einmal mit dem privaten Projektplaner des Hornschuchcampus über den zeitlichen Horizont des Kreuzungsumbaus zu sprechen.„Ich bin sehr froh, dass die anderen Parteien unserem Vorschlag gefolgt sind und wir nun versuchen, erst dann in die Umsetzung zu gehen, wenn auch wirklich alle Fakten zu diesem Projekt bekannt sind und eine schlüssige Planung für die Radvorrangroute vorliegt“, resümiert Harald Riedel.

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