Im Wettbewerb um Auszubildende stehen viele Fürther Firmen in Konkurrenz zu Firmen in den Nachbarstädten. Umso wichtiger ist es, auch in Fürth für genügend Wohnraum für Auszubildende zu sorgen, die während ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung aufgrund der Entfernung nicht zu Hause wohnen können. Während es in Nürnberg mindestens 3 entsprechende Einrichtungen gibt, gibt es in Fürth noch gar keine.
Was derartige Heime so bedeutend macht, erklärt GRÜNEN-Stadrätin Hanne Wiest: „Ein geschützter Wohnplatz mit familiärer Atmosphäre ist sehr wichtig für die Jugendlichen. Die meisten sind ja zu Beginn ihrer Ausbildung sogar noch minderjährig. In einem pädagogisch begleiteten Umfeld werden sie auf ihrem Weg in ein eigenverantwortliches Leben unterstützt.“
Gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel ist es daher dringend notwendig, dass auch in Fürth genügend Plätze für Auszubildende entstehen. Darum hat die GRÜNEN-Fraktion zur Sitzung des Wirtschafts- und Grundstücksausschusses am 10. Juli 2023 den Antrag gestellt, dass die die Verwaltung verstärkt nach Möglichkeiten sucht, wo im Fürther Stadtgebiet ein Jugendwohnheim für Auszubildende realisiert werden könnte.
Die Diskussion ist nicht neu, wie Hanne Wiest erzählt: „Schon zum Zeitpunkt des letzten GRÜNEN-Antrags zu diesem Thema im November 2020 wurde über Um- oder Anbau des Kinderheims Sankt Michel in der Poppenreuther Straße nachgedacht. Das Gebäude ist im Bestand der WBG.“ Doch diese Planungen scheinen sich zu zerschlagen oder zumindest stark zu verzögern. Die Antwort der Verwaltung fiel jetzt jedenfalls ernüchternd aus: Der Antrag sei ohne eine entsprechende Förderung nicht umsetzbar. Deshalb bliebe abzuwarten, ob im Herbst ein entsprechendes Förderprogramm aufgesetzt werde.
Hintergrund ist die durchaus sinnvolle Entscheidung der Ampel-Koalition in Berlin, künftig mehr auf den Erhalt der sogenannten „Grauen Energie“ zu achten. Deshalb werden nur noch Umbaumaßnahmen gefördert, aber keine Projekte, bei denen der Altbestand abgerissen und ein Neubau hingestellt wird. Doch genau das sind die Planungen der Stadt Fürth. Bei einer Entscheidung für einen Umbau stünden Fördermittel zur Verfügung, wenn die Stadt einen entsprechenden Antrag stellen würde.
„Wenn jetzt aus dem WBG- Bestandsgebäude in der Poppenreuther Straße kein Azubi-Wohnheim wird, weil die Stadt nach wie vor auf das Konzept „Abriss plus Neubau“ setzt, statt einen zeitgemäßeren Umbau zu planen, dann sollte die WBG zügig Nutzungsalternativen dafür entwickeln, um wenigstens die Bausubstanz zu erhalten“, meint Hanne Wiest.
In der Sitzung erklärte sich die Verwaltung bereit, etwaige Bedarfe bei Unternehmen und dem Referat für Schule, Bildung und Sport und Gesundheit abzufragen, um besser abschätzen zu können, wie viele Wohnheim-Plätze in Fürth benötigt werden.
Vor allem aber sollte schnellstmöglich auch nach Alternativen gesucht werden, um eine zügige Realisierung des dringend benötigten Jugendwohnheims zu gewährleisten.
„Wenn sich kein geeignetes Objekt im Bestand der WBG findet, muss die Verwaltung aktiv nach anderen Gebäuden im Stadtgebiet suchen. Wir werden uns jedenfalls weiterhin für ein solches Wohnheim einsetzen und genau verfolgen, wie sich die Lage entwickelt“, so Hanne Wiest.
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