Sommer, Sonne, Strand – diesen Dreiklang wollten die Fürther GRÜNEN-Stadträt*innen auch in ihre Stadt bringen. Deshalb haben sie zur Stadtratssitzung am 27. September 2023 den Antrag gestellt, auch in Fürth einen sogenannten „Stadtstrand“ einzurichten, wie man ihn aus zahlreichen anderen Städten im In- und Ausland bereits kennt. GRÜNEN-Stadtrat Philipp Steffen erzählt, wie die Idee entstanden ist: „Auf der Freiheit wird ohnehin für das Beachvolleyball-Turnier im Mai eine große Sandfläche aufgeschüttet. Da lag der Gedanke nahe, im Anschluss an das Turnier mit strandtypischen Accessoires auf dieser Fläche den „Stadtstrand“ zu gestalten.“ Die Kosten schätzte die GRÜNEN-Fraktion als überschaubar ein, denn die Erstellung der Sandfläche und die Entfernung und Reinigung nach Veranstaltungsende sind ja ohnehin für das Beachvolleyball-Turnier nötig.
Schon 2002 entstand in Paris mit dem Projekt „Paris-Plages“ der erste sogenannte Stadtstrand. Dafür wurden stark befahrene Hauptverkehrsstraßen an den Ufern der Seine während der Sommermonate gesperrt. Das Konzept hat sich seitdem nicht nur in Paris bewährt: Mit aufgeschüttetem Sand wird die Urlaubsatmosphäre am Meer oder einem See nachgebildet. Immer mehr Städte gestalten im Sommer eine solche Fläche mit Strandkörben, Bast, Liegestühlen etc., sodass man sich an einem Strand glaubt. Oft liegen die Stadtstrände an Flüssen oder Seen, teilweise aber auch weit weg vom nächsten Gewässer.
Philipp Steffen ist davon überzeugt, dass das Konzept auch in Fürth funktionieren würde und sieht eine schöne zusätzliche Erholungsmöglichkeit mitten in der Stadt: „Am Stadtstrand könnten sich die Fürther*innen erholen, Alt und Jung in Kontakt kommen, es könnten vielleicht sogar kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder Vorträge stattfinden. Auch für Strandsportarten wie Boule oder Aerobic wäre noch Platz. Diese neue Attraktion würde für mehr Publikumsverkehr in der Innenstadt sorgen, wovon auch die umliegenden Geschäfte und gastronomischen Betriebe profitieren. Auch Fürther*innen, denen es an Zeit oder Geld für eine Reise in den Süden mangelt, könnten so die lockere Urlaubs-Atmosphäre genießen.“
Die Verwaltung dämpfte im Finanzausschuss jedoch die Hoffnungen der GRÜNEN-Fraktion. Die Umsetzung sei eher schwierig, hieß es. Laut Auskunft des Wirtschaftsreferenten hätten weder eine*r der rund um die Freiheit ansässigen Gastronom*innen noch Schausteller*innen Interesse daran gezeigt. Außerdem müsste die Stadt einen Wasseranschluss und Holzstege zur Verfügung stellen, was mit Kosten verbunden sei. Auch den Zeitraum direkt im Anschluss an das Beachvolleyball-Turnier Ende Mai sah die Verwaltung kritisch, da für das Fürth Festival die komplette Freiheit benötigt werde und man keine Möglichkeit sähe, den Sand in der Zwischenzeit zu lagern.
Allerdings gab es eine Mehrheit dafür, eine Alternative zum Stadtstrand zu finden, um die Innenstadt im Sommer zu beleben. Beispielseise Bewirtung um den Paradiesbrunnen auf der Kleinen Freiheit oder am Fontänenbrunnen im Stadtpark, wo auch Platz für Liegestühle wäre.
Für Philipp Steffen klingt das gut: „Es ist sehr erfreulich, dass ich die Stadtverwaltung offenbar intensiv mit unserm Vorschlag auseinandergesetzt hat. Ich hätte zwar die Weiterverwendung des Sands nach dem Beachvolleyball-Turnier sinnvoll gefunden, aber wenn es eine kleinere Lösung sein soll, ist das auch okay. Wir werden auf jeden Fall an diesem Thema dranbleiben, damit die Innenstadt im Sommer weiter belebt wird“.
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