Am 8. März war die Fürther Innenstadt nicht nur gut besucht, sondern auch voller Energie, Musik und Denkanstöße. Zum Internationalen Frauentag haben Aktivist*innen mit kreativen Aktionen gezeigt, dass Gleichberechtigung kein Randthema ist – und dabei viele Menschen erreicht.
Musik, die verbindet
Dass Gleichstellung auch gut klingen kann, bewies das Musikerinnen-Duo Tacaeddish mit mitreißender Folk- und Klezmer-Musik. Die Mischung aus schwungvollen und nachdenklichen Melodien zog zahlreiche Passant*innen an. Wer einmal stehen blieb, blieb oft auch für ein Gespräch über Frauenrechte – ein voller Erfolg.
Fakten, die ins Grübeln bringen
Mit kurzen Infobeiträgen wurden einige wichtige Aspekte der Gleichberechtigung beleuchtet. So erfuhren viele erstmals, dass Frauen bei einem Herzinfarkt oft völlig andere Symptome haben als Männer – ein Umstand, der in der Gender-Medizin immer noch zu wenig beachtet wird.
Ein weiteres Beispiel für ungleiche Behandlung fand sich im europäischen Vergleich: In Spanien wird jeder Femizid in den Abendnachrichten behandelt – eine Praxis, die Gewalt gegen Frauen sichtbarer macht und für gesellschaftliches Bewusstsein sorgt.
Und dann gab es noch einen Blick in die lokale Geschichte: Emilie Lehmus, die erste deutsche Medizinstudentin, stammt aus Fürth. Doch auf ihrem Gedenkstein steht ganz groß „Pfarrerstochter“ – ein Detail, das viele überraschte und zugleich zeigte, wie sehr Frauenleistungen oft im Hintergrund verschwinden.
Frauen schreiben Zukunft
Ein echter Publikumsmagnet war die interaktive „Wand der Wünsche – Wand der VisionInnen“: Eine große Leinwand, auf der Frauen (und erfreulicherweise auch einige Männer) ihre Gedanken, Wünsche und Forderungen für eine gerechtere Zukunft hinterlassen konnten. Ob kluge Zitate, persönliche Erlebnisse oder klare Statements – die gesammelten Stimmen werden bald im Grünen Büro zu sehen sein.
Der Gender Pay Gap zum Anfassen
Theorie ist das eine, eigene Erfahrung das andere: Beim symbolischen Geld-Experiment wurden Spielgeldscheine verteilt – doch nicht alle bekamen gleich viel. Männer erhielten anfangs den vollen Schein, doch kurz vor der Übergabe wurde ein Stück abgerissen. Die Erklärung: „Wir drehen den Spieß heute mal um.“
Doch damit nicht genug – am „Grünen Bauchladen“ konnten die Scheine eingelöst werden. Der Clou: Ein kleiner Schein bedeutete einen kleinen Schokoriegel, ein großer Schein einen großen. Wer vorher noch dachte, dass der Gender Pay Gap nur eine abstrakte Zahl ist, konnte hier am eigenen Magengefühl erleben, was ungleiche Bezahlung bedeutet.
Zusätzlich gab es ein Glücksrad mit Quizfragen zu Zahlen und Fakten rund um Gleichberechtigung. Wer sich auskannte, konnte sich seinen Schokoriegel mit Wissen verdienen – und wer nicht, bekam zumindest eine spannende Lektion mit auf den Weg.
Ein Tag voller Energie – und mit Langzeitwirkung
Die Resonanz war enorm: Viele Menschen blieben stehen, diskutierten mit den Organisator*innen und trugen die Botschaft weiter. Der Frauentag in Fürth war auch dieses Mal nicht nur ein Ereignis, sondern ein Anstoß – und ein Versprechen: Der Einsatz für Gleichberechtigung geht weiter!
Danke an alle, die dabei waren – und an alle, die weitermachen!
Neuste Artikel
Grüne Grüne Verkehrspolitik KOmmunalpolitik Kommunalwahl Kommunalwahl 2026 Stadtentwicklung Wahlen Wahlkampf
Grüne Stadtpolitik sorgt für viele gute Veränderungen in Fürth – leider oft inkognito
14. August 2025 – „Gehen der SPD die Ideen aus? Oder hat man Angst, die GRÜNEN könnten im nächsten Jahr den einen oder anderen SPD-Sitz im Stadtrat erobern? Muss sich deshalb die Stadtspitze mit fremden Federn schmücken? Was ist da los?“ Das fragen sich die GRÜNEN-Stadträt*innen immer öfter, wenn eine von ihnen eingebrachte und ursprünglich…
KOmmunalpolitik Kommunalwahl Kommunalwahl 2026 Oberbürgermeister Oberbürgermeisterkandidat Stadtrat Stadtratswahl Wahlvorschlag
Die Fürther GRÜNEN sind bereit für die Kommunalwahl 2026
27. Juli 2025 – Am Samstag, den 26.7.25 haben die Fürther GRÜNEN ihre Aufstellungsversammlung zur Kommunalwahl 2026 abgehalten. In dieser Versammlung wurde zunächst Kamran Salimi zum Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl gewählt. Anschließend wurde in einem komplexen basisdemokratischen Verfahren die Liste für die Stadtratskandidierenden zusammengestellt. Bei der OB-Kandidaten-Wahl bekam Kamran Salimi keine einzige Nein-Stimme. „Ich bin…
Kultur kulturelle Vielfalt Kulturförderung Stadtentwicklung Stadtgesellschaft Stadtmarketing Tourismus Veranstaltungen Wirtschaft
Antrag: Zukunft des Vereins Vision Fürth e.V.
23. Juli 2025 – Ob es das New Orleans-Festival ist oder mehrere Bühnen am Fürth-Festival: Der Stadtmarketing-Verein Vision Fürth e. V. ist seit Jahrzehnten ein profilierter Akteur im Veranstaltungsleben der Stadt Fürth. Der Verein trägt wesentlich zur kulturellen Vielfalt und touristischen städtischen Identität und Standortattraktivität bei. Ebenso wichtig sind Instrumente der direkten Wirtschaftsförderung wie das…
Ähnliche Artikel
Denkmalpflege | Denkmalschutz | Denkmalstadt | Innenstadt | Tauben
Leer stehendes Baudenkmal in der Pickertstraße: Nachdenken schützt vor Populismus
4. Juli 2025 – Den Twist muss man erst einmal hinkriegen: Die GRÜNEN-Stadträt*innen stellen den Antrag, gegenüber dem Besitzer eines Baudenkmals alle Register zu ziehen, damit dieser das Haus mitten in Fürths guter Stube rund um die Hornschuchpromenade nicht weiter verlottern lässt… und am Ende kann Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung nicht widerstehen, die populistischen Ausreden…
Freizeit | Gastronomie | Innenstadt | Mehrweg | Mehrwegbecher | Müll | Müllvermeidung | Naturschutz | Pfand | PFAS | Plastikmüll | Umwelt | Umweltschutz
Hindernisse bei der Einführung einer Verpackungsabgabe
Die Stadt Tübingen hat es getan: Seit Anfang 2022 wird dort eine Abgabe auf Einwegverpackungen fällig: 50 Cent pro Becher oder Box, 20 Cent pro Besteck. Die Abgabenpflicht betrifft Gaststätten, Restaurants, Cafés und Imbissläden, aber auch Bäckereien, Metzgereien, Lebensmittelgeschäfte und Tankstellen, die Getränke und Speisen in Einweg-Verpackungen im Angebot haben. „Eine Super-Idee!“, findet GRÜNEN-Stadträtin Gabriele…
Bauen | Innenstadt | Parkplätze | SeniorInnen | Soziales | Stadtbild | Stadtentwicklung | Stadtgemeinschaft | Studenten
Ärgerlich: Keine Wohnungen für Studierende im Hornschuch-Campus
Eine Kombination von seniorengerechten Wohnungen und Apartments für Studierende sollte im Gebäudekomplex des künftigen Hornschuch-Campus entstehen. „Doch ganz offensichtlich ist man in Fürth mal wieder auf leere Versprechungen von altbekannten Investoren hereingefallen“, so die Einschätzung von GRÜNEN-Stadträtin Xenia Hasenschwanz. Eines der größten Probleme im Alter ist die zunehmende Vereinsamung. Seniorengerecht wäre daher eine Wohnform, in…