„Die Erreichbarkeit der nächsten ÖPNV-Haltestelle ist wichtig, wenn man die Verkehrswende schaffen will“, weiß GRÜNEN-Stadtrat Christoph Wallnöfer. „Doch das ist längst nicht alles. Die bloße Erreichbarkeit von Haltestellen sagt schließlich nichts darüber aus, in welchem Takt die Busse und Bahnen verkehren, wie sinnvoll die Buslinien verlaufen, wie lange die Fahrtzeit ist, wie zuverlässig die Anschlüsse erreicht werden und wie erschwinglich die Fahrpreise sind oder ob das Liniennetz ausreichend und einfach verständlich ist.“
Anlass für diese Überlegungen ist ein kürzlich veröffentlichtes Städte-Ranking zur Erreichbarkeit des ÖPNV, in dem Fürth deutschlandweit Platz 5 belegt. Die gemeinnützige Interessenorganisation „Allianz pro Schiene“, die das Ranking erstellt hat, hat untersucht, wie groß der Anteil der Einwohner*innen in deutschen Städten ist, für die eine Haltestelle des ÖPNV in „Akzeptabler Erreichbarkeit“ liegt. In Fürth sind das 99,91% der Bevölkerung.
„Da wir uns seit Jahrzehnten für einen leistungsstarken ÖPNV einsetzen, freuen wir uns besonders, wenn unser schönes Fürth in einem Nahverkehrsranking unter den TOP 10 ist. Das ist auch eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit“, so Christoph Wallnöfer. „Nun wissen wir schon einmal, dass Fürth bei der Dichte der Haltepunkte von Bus und Bahn im deutschlandweiten Vergleich sehr gut da steht.“
Doch selbst das ist ausbaufähig. Denn „Akzeptable Erreichbarkeit“ wird in der Studie u.a. so definiert, dass ein Wohnort maximal 600 Meter von einer Bushaltestelle oder 1.200 Meter von einer Bahnhaltestelle entfernt liegen darf – und damit für viele Bürger*innen nicht wirklich fußläufig erreichbar. Alleine aus den 7 Fürther U-Bahn-höfen entsteht nach diesen Bewertungspunkten schon ein großer Vorteil: Wenn man um jeden U-Bahnhof einen Kreis mit 1,2 km Radius zieht, dann ist ein Großteil des Fürther Innenstadtbereichs und z.B. der Hardhöhe laut Ranking schon perfekt abgedeckt.
„In Fürth bedarf vor allem das Busnetz einer Komplettüberarbeitung mit der Anpassung an aktuelle und künftige Erfordernisse“, findet Christoph Wallnöfer. „Um von einem Vorort oder Stadtteil in den Außenbezirken in einen anderen zu kommen, muss man immer erst in die Innenstadt fahren, um dann in einen anderen Bus umzusteigen. Schon lange setzen wir uns daher für die Idee einer Ringbuslinie ein, die es ermöglicht, Wohnen und Arbeiten ohne diese Umwege ins Zentrum zu verknüpfen.“
Mit der Ringbuslinie wären vor allem die Gewerbegebiete (z.B. Hardhöhe West, Hans-Vogel-Straße, Südstadt, Bislohe/Sack und Hafen) besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die schnellere Verbindung würde sicher auch viele Autofahrer*innen überzeugen, die im Moment noch schneller mit ihrem Fahrzeug ankommen als mit den sternförmigen ÖPNV-Linien. An den Haltestellen Dambach, Unterfürberg, Burgfarrnbach und Vach bestünde die Möglichkeit, in die Regional- bzw. S-Bahn umzusteigen, die U-Bahn-Haltestellen Stadtgrenze und Hardhöhe wären ebenfalls erreichbar.
Doch Christoph Wallnöfer sieht noch mehr Möglichkeiten, wie man den öffentlichen Nahverkehr wirklich an die Bedürfnisse der Fürther*innen anpassen kann: „Wir wollen beispielsweise Lücken im Netz schließen, für häufigere Abfahrten sorgen und vor allem die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit durch mehr Umwelt- und Busspuren mit Freischaltungen an Ampeln erhöhen“. Weitere Verbesserungen versprechen sich die GRÜNEN-Stadträt*innen von Maßnahmen wie z.B. Anruftaxis, On-Demand-Verkehren und dem kontinuierlichen Ausbau des VAG-Rads, z.B. auch an Bushaltestellen.
Alles in allem sieht Christoph Wallnöfer keinen Grund, sich jetzt nach dem guten Ergebnis im Erreichbarkeits-Ranking zurückzulehnen: „Wichtig ist, so ein Ergebnis richtig einzuordnen. Wir werden uns weiterhin für Verbesserungen im ÖPNV einsetzen und versuchen, diejenigen zu überzeugen, die sich jetzt auf den vermeintlichen Lorbeeren ausruhen wollen.“
Neuste Artikel
Bäume Entsiegelung Familie Familien Innenstadt jüdisches Leben Jugendliche Kinder Klima Klimaanpassung Soziales Stadtbild Stadtentwicklung
Antrag: Wohnumfeldverbesserung in der Hallemannstraße
17. September 2025 – In der Hallemannstraße sind auf der Fahrbahn große Sperrflächen vorhanden, die Geschwindigkeit ist bereits auf 30 km/h beschränkt, es gibt so gut wie keinen Durchgangsverkehr (bzw. dieser könnte genauso gut über die Hirschenstraße erfolgen). Straße und Gehwege sind stark abgenutzt und müssten ohnehin in absehbarer Zeit gründlich saniert werden. Die Straße…
Familie Freizeit Fürthermare Hallenbad Sommer Soziales Sport
Antrag: Reguläre Öffnungszeiten des Sommerbads und Abendtarif
11. September 2025 – In den vergangenen Tagen standen Fürther*innen, die vor der Arbeit oder nach Feierabend im Freibad schwimmen wollten, vor verschlossenen Türen. Denn ab 1. September sind die Öffnungszeiten des Sommerbads stark eingeschränkt. Statt wie üblich um 7 oder 8 Uhr öffnet es erst um 10 Uhr und der Einlass endet bereits um…
Feuerwehr Freizeit Parken Umweltschutz Verkehr
Antrag: Einhaltung des Parkverbots auf den Grünflächen am Scherbsgrabenbad
11. September 2025 – An heißen Sommertagen hat das Sommerbad am Scherbsgraben einen enormen Zulauf. Vor allem in den Ferien sind der offizielle Parkplatz und das Parkhaus schnell voll. Einige schrecken dann auch nicht davor zurück, in den Grünflächen entlang der Straßen in der Umgebung zu parken. Das schadet nicht nur den Grünflächen und den…
Ähnliche Artikel
Feuerwehr | Freizeit | Parken | Umweltschutz | Verkehr
Antrag: Einhaltung des Parkverbots auf den Grünflächen am Scherbsgrabenbad
11. September 2025 – An heißen Sommertagen hat das Sommerbad am Scherbsgraben einen enormen Zulauf. Vor allem in den Ferien sind der offizielle Parkplatz und das Parkhaus schnell voll. Einige schrecken dann auch nicht davor zurück, in den Grünflächen entlang der Straßen in der Umgebung zu parken. Das schadet nicht nur den Grünflächen und den…
Innenstadt | Metropolregion | Verkehr | Verkehrsführung | Verkehrsplanung
Antrag: Sachstand Verlegung der B8 auf die Südwesttangente
10. September 2025 – Schon lange würden es die Städte Fürth und Nürnberg begrüßen, wenn der Streckenverlauf der B8 auf die Südwesttangente verlagert würde. In Fürth könnte man so Unannehmlichkeiten für die Anwohner*innen durch den starken innerstädtischen Verkehr entlang der aktuellen Strecke Würzburger Straße, Kapellen-, Henri-Dunant-, Königs- und Nürnberger bzw. Gebhardtstraße deutlich verringern sowie städtebauliche…
E-Mobilität | E-Roller | Familien | Innenstadt | Jugendliche | Sicherheit | Verkehr | Verkehrsmittel | Verkehrssicherheit | Verkehrswende
Feste Abstellzonen für E-Roller reduzieren Gefahren
Seit fünf Jahren leisten Leih-Elektroroller auch im Fürther Stadtgebiet ihren Beitrag zur Micro-Mobilität, man hat sich an den Anblick gewöhnt, sie werden als Fortbewegungsmittel gut angenommen. Dennoch scheiden sich bei diesem Thema die Geister: Für die Einen ist es eine schnelle Möglichkeit, um beispielsweise von der U-Bahn zur Arbeitsstelle zu kommen, für andere ein Dauerärgernis,…