Aktuell ist es wegen der Maskenpflicht vor allem für gehörlose Menschen erschwert, den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen. Da sowohl sie als auch ihre Gesprächspartner*innen eine Maske tragen müssen, ist ihnen ein Lippenlesen zurzeit nicht möglich. Ebenfalls können sie andere Menschen nur sehr schlecht auf ihre Lage aufmerksam machen.
Stadträtin Anna Botzenhardt ist der Meinung: „Die infra könnte dazu beitragen, diese Probleme stärker ins öffentliche Bewusstsein zu holen, indem sie beispielsweise Gebärdensprachtafeln an den Bushaltestellen anbringt. Dadurch können sich Fahrgäste, während sie auf den Bus warten, mit den Grundlagen der Gebärdensprache vertraut machen. Sinnvoll ist es, sich mit den Gehörlosen über den Inhalt der Plakate abzustimmen. Vorstellbar wären einzelne Vokabeln in Gebärdensprache oder kurze Sätze wie z.B. ‚Wohin wollen Sie fahren?‘ und ‚Wie komme ich zum Bahnhof?‘ .“ Musterbeispiele gibt es bereits: In der polnischen Stadt Pila hängen seit 23.02.2021 solche Tafeln.
Angehende Gebärdensprachdolmetscher*innen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Landshut haben angeboten, für die infra im Rahmen eines Studienprojekts ein entsprechendes Konzept zu erstellen und bei der Umsetzung zu unterstützen.
„Wir waren sofort sehr angetan von der Idee“, so Anna Botzenhardt. „Daher haben wir einen entsprechenden Antrag zur Sitzung des infra-Aufsichtsrates am 19. Mai 2021 gestellt, der erfreulicherweise auch angenommen wurde.“
An den Fürther Bushaltestellen sollen also künftig Informationen über Gehörlose und zur Gebärdensprache zur Verfügung gestellt werden, um die Kultur und Sprache der Gehörlosen ebenso wie die Probleme und Möglichkeiten der Kommunikation zwischen den Hörenden und den Gehörlosen sichtbar zu machen. Auch bei der infra stieß die Idee auf großes Interesse. So sollen beispielsweise auch die Busfahrer*innen eine Schulung in den Grundlagen der Gebärdensprache bekommen.
„Ein nützlicher Nebeneffekt ist, dass den gehörlosen Menschen die Nutzung des ÖPNV in Fürth erleichtert werden kann“, ist Anna Botzenhardt überzeugt.
Die Verwaltung hat sich auf den GRÜNEN-Antrag hin bereits zur Umsetzung des Projekts mit der Hochschule Landhut in Verbindung gesetzt. Am 21. Juli werden die Teilnehmer*innen des Studienprojekts den Verantwortlichen der infra die konkreten Maßnahmen präsentieren, damit im Herbst schon die ersten Plakate an Bushaltestellen hängen können. In die endgültige Abstimmung der Maßnahmen wird auch der Behindertenrat einbezogen.




Neuste Artikel
Familien Finanzen Finanzierung Haushalt Haushaltsberatungen Haushaltsplan Haushaltsrede Interaktiver Haushalt Kulturförderung Wirtschaftsförderung
Haushaltsberatungen 2025
Am 9. Dezember 2025 finden die Haushaltsberatungen der Stadt Fürth statt. In dieser großen öffentlichen Versammlung diskutieren Stadtrat und Stadtspitze, wofür die Stadt ihr Geld im kommenden Jahr ausgeben soll. Zum Entwurf der Verwaltung hat die GRÜNEN-Fraktion verschiedene Anträge gestellt, die Ihr in den beiden Dokumenten unterhalb im Wortlaut nachlesen könnt. Nach den abgeschlossenene Haushaltsberatungen…
Bau- und Werkausschuss Bauen Baugenehmigung baurechtlich Denkmalpflege Sanierung
Antrag: Abriss des „Batzenhäuslas“
2. Dezember 2025 – Ende November 2025 wurden alle Gebäude auf dem Grundstück Ulmenstraße 4 am Pegnitzgrund abgerissen, auch das ehemalige Gasthaus „Batzenhäusla aus dem 18. Jahrhundert, das zuletzt als Wohnhaus genutzt wurde. In den amtlichen Mitteilungen vom 10. September 2025 wurde allerdings die Baugenehmigung für den „Umbau einer Scheune mit Nebengebäude zu einem Wohngebäude…
Bäume Entsiegelung Familie Familien Innenstadt jüdisches Leben Jugendliche Kinder Klima Klimaanpassung Soziales Stadtbild Stadtentwicklung
Antrag: Wohnumfeldverbesserung in der Hallemannstraße
17. September 2025 – In der Hallemannstraße sind auf der Fahrbahn große Sperrflächen vorhanden, die Geschwindigkeit ist bereits auf 30 km/h beschränkt, es gibt so gut wie keinen Durchgangsverkehr (bzw. dieser könnte genauso gut über die Hirschenstraße erfolgen). Straße und Gehwege sind stark abgenutzt und müssten ohnehin in absehbarer Zeit gründlich saniert werden. Die Straße…
Ähnliche Artikel
Friedhof | Gewalt | Jugendliche | Kriminalität | Natur | SeniorInnen | Sicherheit | Stadtgeschichte | Stadtgesellschaft
Vandalismus-Prävention auf den Fürther Friedhöfen
Leider kommt es immer öfter zu Diebstahl und Vandalismus in den Fürther Friedhöfen. Vor allem die Zerstörung hat in den letzten Wochen und Monaten eine neue Intensität erreicht, wie GRÜNEN-Stadträtin Gabriele Zapf erzählt: „Blumen und Pflanzen werden herausgerissen, Platten, Vasen, Lichter zerschlagen, sogar Metalllampen verbogen und auch andere Metallgegenstände demoliert.“ Das Absperren der Friedhofstore genügt…
Freizeit | Natur | Naturschutz | Sommer | Sport | Stadtgemeinschaft | Stadtgesellschaft
Sommervergnügen Flussbaden in der Rednitz als Erfolg grüner Politik
Jahrhundertelang wurden verschiedene Abschnitte der Rednitz von Fürther*innen zum Baden genutzt (u. a. auch am Schießanger). Am bedeutendsten war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts das Flussbad im Bereich der heutigen Uferpromenade. Davon zeugen Benennungen wie „Badsteg“ und „Badstraße“. Dann war es über viele Jahre verboten. Bis 2022. Seitdem ist entlang der Uferpromenade zwischen den…
Kultur | kulturelle Vielfalt | Kulturförderung | Stadtentwicklung | Stadtgesellschaft | Stadtmarketing | Tourismus | Veranstaltungen | Wirtschaft
Antrag: Zukunft des Vereins Vision Fürth e.V.
23. Juli 2025 – Ob es das New Orleans-Festival ist oder mehrere Bühnen am Fürth-Festival: Der Stadtmarketing-Verein Vision Fürth e. V. ist seit Jahrzehnten ein profilierter Akteur im Veranstaltungsleben der Stadt Fürth. Der Verein trägt wesentlich zur kulturellen Vielfalt und touristischen städtischen Identität und Standortattraktivität bei. Ebenso wichtig sind Instrumente der direkten Wirtschaftsförderung wie das…