2. Juli 2020 – In Bayern hat jeder zweite queere Mensch in den letzten drei Jahren Diskriminierung erleiden müssen. So das Fazit der Studie „Queeres Leben in Bayern 2020“. Dabei sind insbesondere trans*Menschen von Diskriminierung betroffen (82% der trans*Frauen und 61% der trans*Männer). Dies deckt sich mit den Ergebnissen der vom Deutschen Jugendinstitut erstellten Studie „Coming-out und dann…?!“, nach der 9 von 10 divers*- und transgeschlechtlichen jungen Menschen schon einmal Diskriminierung aufgrund ihrer nicht-cisgeschlechtlichen Zugehörigkeit erlebt haben. Eine weitere vom Deutschen Jugendinstitut erstellte Studie „Queere Freizeit“ zeigt deutlich, dass divers*- und transgeschlechtliche Jugendliche im Bereich Sport ein enormes Exklusionsrisiko haben.
In Schwimm- und Badeanstalten sind grundsätzlich Umkleide- und Sanitärbereich binär-geschlechtlich, also in Herren- und Damenbereiche unterteilt. Dieser Umstand macht es divers* und transgeschlechtlichen Menschen – egal ob während oder auch nach ihrer Transition – quasi unmöglich, diese Anlagen im offenen Betrieb diskriminierungsfrei zu nutzen. Ausgewiesene Bademöglichkeiten speziell für trans- oder auch intergeschlechtliche Menschen gibt es derzeit in der Metropolregion Nürnberg nicht.
In einer Gesamtschau muss gesagt werden, dass trans*- und diversgeschlechtliche Menschen täglich mit Diskriminierung konfrontiert sind, dass sie vielen stigmatisierenden Normen begegnen und sie gleichzeitig nur wenig Unterstützung haben.
In Zusammenarbeit mit den Städten Nürnberg und Erlangen soll diesen Bürger*innen zum „International Transgender Day of Visibility“ 2021 ein unbeschwertes und diskriminierungsfreies Badeerlebnis ermöglicht werden.
Zur Sitzung des Ausschusses für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit am 9. Juli 2020 stellen wir daher folgenden
A n t r a g :
Die Stadt Fürth organisiert in Zusammenarbeit mit den Städten Nürnberg und Erlangen zum „International Transgender Day of Visibility 2021“ ein Schwimmangebot in geschütztem Rahmen für trans*- und diversgeschlechtliche Menschen in einem städtischen Schwimmbad.
Dieser Antrag als pdf-Datei:




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