Die Corona-Pandemie hat einen regelrechten Boom im Mitnahmegeschäft der Gastronomie ausgelöst, der bislang auch über den Lockdown hinaus nachklingt. „Leider bekommen die Kund*innen ihre Produkte meistens in Wegwerf-Verpackungen aus Styropor, Kunststoff oder beschichtetem Papier. Die negativen Begleiterscheinungen sind an viele Stellen im Stadtgebiet in Form von überfüllten Abfalleimer in Parks zu sehen. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs: auch in den Privathaushalten fallen durch Einweg-Verpackungen in der Gastronomie enorme Müllmengen an“, so GRÜNEN-Stadtrat Kamran Salimi.
Doch eine Lösung des Problems ist schon in Sicht: Zur Reduzierung des Verpackungsmülls hat der Bundestag Anfang Mai eine Novelle des Verpackungsgesetzes verabschiedet. Restaurants, Bistros und Cafés, die Getränke und Essen zum Mitnehmen verkaufen oder liefern, müssen ab 2023 ihre Produkte auch in Mehrwegbechern oder -behältern anbieten. Das Produkt in der Mehrwegverpackung darf dabei nicht teurer sein als das gleiche Produkt in einer Einwegverpackung. Schon jetzt entstehen durch diese neue Verpflichtung zum Mehrwegangebot viele praktische Lösungen.
Kamran Salimi ist sich sicher, dass ein Fürth-Motiv auf wiederverwendbaren Verpackungen hier helfen kann: „Mit einem klugen Sponsoring-Konzept kann die Stadt bei einem geringen Mitteleinsatz viel erreichen. Bestehende Pfandsysteme für Mehrfach-Gefäße (z.B. Rebowl und Recup) sind oft recht teuer und machen nur Sinn, wenn die kritische Masse an teilnehmenden Gastronomiebetrieben erreicht wird.“
Einzelne Anbieter offerieren sogar Kooperationsmodelle mit Kommunen. Durch ein Brandingkonzept für Mehrweg-behälter und –becher kann die Stadt die wiederverwendbaren Verpackungen fördern und die Müllmenge in der Stadt reduzieren. Eine wirkungsvolle Maßnahme, die auch die örtliche Gastronomie unterstützt. Zusätzlich wäre ein Fürth-Motiv auf den Gefäßen von Getränken und Speisen zum Mitnehmen ein bisher ungenutztes Element für das Fürther Stadtmarketing.
„Der entsprechende Antrag der GRÜNEN-Stadtratsfraktion zur Sitzung des Wirtschafts- und Grundstücksausschusses am 28. Juni 2021 wurde zwar nicht unmittelbar angenommen“, bedauert Kamran Salimi, „doch die Stadt wurde beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten und im Zuge dessen die voraussichtlichen Kosten für das Sponsoring prüfen. Dabei wird auch die Personalersparnis durch weniger Müll gegengerechnet.“ Im nächsten Ausschuss im Oktober soll das Thema dann wieder auf der Tagesordnung stehen.
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