Gerade im sozialen Bereich konnte sich die Stadtratsfraktion bei den Haushaltsberatungen erfolgreich für einige Themen einsetzen. „Hier geht es oft nicht um Riesenbeträge“, erläutert GRÜNEN-Stadträtin Hanne Wiest. „Aber teilweise sind Projekte ohne die städtischen Zuschüsse gefährdet und in ihrer Existenz bedroht.“
Die GRÜNEN-Stadtratsfraktion hat sich daher bei den Haushaltsberatungen dafür stark gemacht, dass bei ausgewählten Projekten Zuschüsse auch im neuen Jahr gezahlt werden und – wo nötig – auch aufgestockt werden.
Erfolgreich waren diese Bemühungen beispielsweise bei der Fachberatungsstelle Wildwasser e. V. für Mädchen und Frauen, die von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt betroffen sind. „Um auch während der Corona-Pandemie durchgängig weiter beraten zu können, benötigte der Verein 1.000 Euro für den digitalen Ausbau und die digitale Umsetzung des Beratungsangebots.“, erläutert Hanne Wiest. „Uns war wichtig, dass diese Mittel in voller Höhe in den Haushalt eingestellt werden, damit dieses wichtige Hilfsangebot auch weiterhin voll umfänglich zur Verfügung steht.“
Für die Erhöhung der Zuschüsse an die Aidshilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V war die Stadtratsmehrheit nicht zu gewinnen. Dabei leistet auch dieser Verein eine wahnsinnig wichtige Arbeit in der Region, die ohne Zuschüsse nicht möglich wäre. Hier ging es hauptsächlich um tarifliche Lohnsteigerungen. „Faire Bezahlung ist wichtig, um hoch spezialisierte und erfahrene Mitarbeitende halten zu können. Wir wollten daher den Zuschuss um die errechneten 3.500 Euro erhöhen. Leider stimmten diesem Antrag nicht genügend andere Stadträt*innen zu“, bedauert Hanne Wiest.
Auch die beantragten Gelder für AURA Nürnberg e.V. wurden nicht in den Haushalt aufgenommen. Der Verein bietet Kurse, Information und Beratung von Frauen für Frauen und Mädchen zum Thema „Selbst stärken – Selbst behaupten – Selbst verteidigen“ an. Sie lernen in den Kursen, sich durch frühzeitiges Einschätzen einer Situation sowie Einsatz von Körpersprache, Stimme und anderen Strategien vor verschiedenen Formen von Gewalt und Eskalation zu schützen.
In voller Höhe wurden die beantragten Mittel für „HIPPY Kids 3“ beschlossen, ein interkulturelles Sprach- und Lernförderprogramm für Migrantenkinder und ihre Eltern, das sich in den letzten Jahren bewährt hat. Die voraussichtlichen Mehrkosten, die sich im Haushaltsjahr 2022 ergeben, sind hauptsächlich begründet durch Lohnerhöhungen des eingesetzten Personals. „Die sprachliche Befähigung zum Schulbesuch ist die Grundlage für alle Bildungschancen“, erklärt Hanne Wiest. „Beim Thema Bildungsgerechtigkeit geht es letztlich um nichts weniger als die faire Verteilung von Lebenschancen und den Zusammenhalt der (Stadt-)Gesellschaft. Daher bin ich sehr froh, dass die Stadtratsmehrheit für die Erhöhung der Mittel gestimmt hat.“
Für das Freiwilligenzentrum gab es zwar nicht den vollen beantragten Betrag, aber immerhin einen Großteil. Die auf sozialen Ausgleich und Teilhabe ausgerichteten Projekte sind in den letzten Jahren stetig gewachsen. Dadurch entstanden mehr Leitungsaufgaben und die Notwendigkeit, die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen aufzustocken. Auch die Räumlichkeiten mussten erweitert werden. Wenn das Freiwilligenzentrum diese Aufgaben nicht übernähme, müssten einige direkt durch die Stadt Fürth übernommen werden, zum Beispiel in den Bereichen Ganztagsschule/Hausaufgabenbetreuung, Flüchtlingshilfe, Integration, Wohnraumberatung und nachbarschaftlicher Besuchsdienst für ältere Menschen.
Hanne Wiest fasst zusammen: „Auch wenn wir ein besonderes Augenmerk auf den Klimaschutz legen, verlieren wir nicht die Stadtgesellschaft und deren soziale und kulturelle Bedürfnisse aus den Augen.“
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