In Fürth gibt es einen Pool von pädagogischen Mitarbeitenden, die flexibel eingesetzt werden, um Krankheitsfälle in städtischen Kitas aufzufangen. Gäbe es diese Springer*innen nicht, müssten die Einrichtungen die Krankheitsfälle alleine durch Mehrarbeit des eigenen Personals oder Vergrößerung der Gruppen, Gruppenschließungen oder ähnliche Maßnahmen auffangen. „Grundsätzlich sind die Springer*innen ein wichtiger Faktor dafür, dass die Kinderbetreuungseinrichtungen in Fürth geschätzte Arbeitgeber bleiben“, ist sich GRÜNEN-Stadträtin Hanne Wiest sicher.
Dennoch gab es immer wieder Engpässe, was nach Meinung der GRÜNEN-Stadträt*innen vor allem auch daran liegt, dass der Bedarf an Springer*innen nicht sinnvoll berechnet wurde und hier methodisch nachgebessert werden musste. Bisher beruhten die Berechnungen des Personalbedarfs ausschließlich auf den Fehlzeiten ab dem 30. Krankheitstag in Folge. Langzeiterkrankungen oder chronische Krankheiten konnten so ausgeglichen werden. Wenn Beschäftigte aber wegen eines grippalen Infekts eine Woche ausfielen, wurde das nicht gezählt. GRÜNEN-Stadträtin Hanne Wiest erläutert, was genau damit gemeint ist: „. Doch das ist total realitätsfremd. Die wenigsten Mitarbeitenden werden über 30 Tage am Stück krank. Viel öfter müssen nur ein paar Tage oder ein bis zwei Wochen ausgeglichen werden. Der Personalmangel ist ab Tag eins in der Einrichtung zu spüren. Und die Kompensation dieser kürzeren Ausfallzeiten blieb dann trotz Springer*innen-Pool doch wieder das Problem der einzelnen Kita.“
Als ehemalige Leiterin einer Kinderbetreuungseinrichtung hat Hanne Wiest einen sehr guten Einblick in das Thema und weiß, wie wichtig in vernünftiger Ersatz für kranke Kolleg*innen ist. Immer wieder haben die GRÜNEN-Stadträt*innen das Thema angesprochen und sich dafür eingesetzt, dass die Berechnung der Krankenquote auch kürzere Krankheitszeiten berücksichtigen müsste und nicht erst Fehlzeiten ab dem 30. Krankheitstag. Während andere Faktoren wie Gruppenstärke oder Personalschlüssel, also die Anzahl von Betreuungspersonen pro Kind, vom Gesetz vorgegeben sind, kann über Bedingungen und Umfang des Einsatzes von Springer*innen die Stadt Fürth völlig alleine entscheiden.
Deshalb hat die GRÜNEN-Fraktion auch zum Stellenplan im Rahmen der diesjährigen Haushaltsberatungen wieder den Antrag gestellt, die Berechnungsmethode zu ändern und mehr Springer*innen einzusetzen.
Über den Ausgang der Beratungen ist Hanne Wiest sehr erfreut: „Endlich soll sich in diesem Bereich etwas ändern und die Anzahl der Springer*innen besser an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Das ist ein toller Erfolg für die GRÜNEN-Fraktion und wird die Arbeitsbedingungen in den Kitas verbessern.“
Das stressärmere Arbeiten durch die Gewissheit, dass eine Krankheitswelle gut abgefangen wird, kann ein wichtiger Punkt im Wettstreit mit anderen Städten sein, wenn es um das sehr gesuchte pädagogische Personal geht. Und auch die Eltern können entspannter planen, wenn sie nicht fürchten müssen, dass wegen der Grippezeit teilweise auf Notbetrieb umgestellt werden muss.




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